Noctua NH-D14 im Test: Zwei Türme und zwei Lüfter kühlen besser
4/7Lüfter und Lautstärke
Selten verbauen Hersteller serienmäßig zwei unterschiedliche Lüftermodelle in gar zwei unterschiedlichen Formaten. Noctua hat diesen Schritt beim NH-D14 gewählt, um Kompatibilitätsproblemen aus dem Weg zu gehen, zum Teil aber dennoch den Vorteil der großvolumigen Belüftung zu genießen. Qualitativ hinterlassen beide Exemplare einen hervorragenden Eindruck. Die Lüfter wirken ungemein robust und exakt verarbeitet, Ungenauigkeiten und ein Spiel des Rotors sucht man vergebens. So verwundert es grundlegend auch nicht, dass beide Modelle über ihr gesamtes Drehzahlspektrum hinweg (NF-P12 von 400 bis 1300 U/min, NF-P14 von 400 bis 1200 U/min) praktisch ohne schleifende, klackernde oder ratternde Nebengeräusche auskommen. Selbst das Antriebsgeräusch des Rotors wird im Allgemeinen vom Luftumschlag verdeckt.
Aufgrund seines etwas größeren Formats ist dieses beim NF-P14 natürlich etwas stärker ausgeprägt. Der wuchtige Zentrallüfter generiert einen sehr starken Luftumschlag bei maximaler Drehzahl und wird dementsprechend etwas lauter bewertet als ähnliche 120-mm-Modelle. Daher wird bereits eine leichte Drehzahldrosselung auf etwa 800 bis 1000 U/min mit einer deutlichen Lärmreduzierung belohnt. Unter 600 U/min arbeitet der NF-P14 nahezu lautlos. Der kleinere NF-P12 kann im Hinblick auf den piekfeinen Nebengeräuschcharakter die gleichen Vorzüge aufweisen und zählt damit im Drehzahlvergleich zu den leisesten Modellen der 120-mm-Zunft. Unter 1000 U/min geht er sehr leise zu Werke, unter 700 U/min ist er kaum noch auszumachen.
Im Gegensatz zu einfach belüfteten Prozessorkühlern hat der NH-D14 natürlich unter der zweifachen Lärmintensitätsquelle bei gleicher Drehzahl zu kämpfen. Daher ist die Kombination aus beiden Lüftern stets etwas lauter als ein einzelnes Pendant, was beim Einstellen der Drehzahlen und beim Bewerten der Kühlleistungen zu berücksichtigen ist. Insgesamt zählt die Noctua-Lüfterbestückung jedoch zu den Prunkstücken gezeigter Serienbeigaben. Einzig die etwas hohen Anlaufdrehzahlen trüben den Gesamteindruck leicht (NF-P12: 810 U/min, NF-P14: 570 U/min).
Entsprechend der genannten Urteile ist der NF-P14 als Hauptlärmquelle der Combo auszumachen. Seine Schalldruckkurve steigt über 1000 U/min im Vergleich sehr stark an, während sich der NF-P12 vornehm zurück hält. Dafür ist sein Luftfördervolumen im Drehzahlvergleich immens.
Auf Basis der Luftgeschwindigkeiten lässt sich der Luftdurchsatz pro Stunde in Abhängigkeit von der Drehzahl abschätzen. Der 140-mm-Noctua-NF-P14-Lüfter mit einem Außenradius von 6,8 cm und einem Rotorradius von 2,1 cm besitzt demnach eine Durchströmfläche von etwa 131,4 cm². Daraus ergeben sich bei maximaler Drehzahl von freistehend etwa 1200 U/min und den gemessenen 11,0 km/h Luftgeschwindigkeit (angenommen, diese sei homogen über die Querschnittsfläche) ein abgeschätzter Luftdurchsatz von 144,6 m³/h (Herstellerangabe: ca. 110,3 m³/h bei Maximaldrehzahl U/min). Beim 120-mm-NF-P12 (Außenradius 5,8 cm, Innenradius 1,9 cm, Querschnittsfläche 94,3 cm²) lassen sich bei 1300 U/min und 10,4 km/h Luftgeschwindigkeit derweil 98,1 m³/h abschätzen (Herstellerangabe: ca. 92,3 m³/h bei Maximaldrehzahl U/min).
Ungenauigkeiten in den Diagrammen dieser Seite ergeben sich, neben den normalen Messtoleranzen, vorrangig aus nicht exakt einstellbaren Lüfterdrehzahlen (Toleranz +/- 30 U/min).