Günstige Midi-Tower im Test: Das bieten kompakte Gehäuse bis 40 Euro
3/14Cooler Master Elite 310
Als ein weltweit vertretener Hersteller von Kühlern, Gehäuselüftern sowie Gehäusen ist Cooler Master mit einer sehr großen Produktpalette am Markt vertreten. Häufig sind jedoch nur die Spitzenmodelle bekannt, die mit Marketingaktionen und nicht zuletzt positiven Testergebnissen auf sich aufmerksam machen. Dass es auch aus dem Hause Cooler Master kostengünstige Gehäuse gibt, ist zwar vielen bekannt, jedoch werden diese in der Produktübersicht häufig großzügig übersprungen, um einen Blick auf die Aufsehen erregenden Exemplare zu werfen.
Da der heutige Test vier günstigen Kandidaten gewidmet ist, überspringen wir nun einmal die gerade genannten High-End-Tower und betrachten in diesem Teilabschnitt das Cooler Master Elite 310. Geprägt von einem auffälligen Design befindet sich in der Front ein farblicher Akzent, der das sonst komplett schwarze Gehäuse etwas auffrischt. Um auf individuelle Wünsche des Käufers einzugehen, bietet Cooler Master neben der Edition mit blauem Rand in der hochglanz-lackierten Front auch zwei weitere schwarze Versionen mit orangem und mit grauem Rand sowie zwei weiße Versionen, wahlweise mit orangem oder blauem Rand, an.
Verständlicher Weise fällt in dieser Preisklasse der Lieferumfang etwas schmaler aus. So liegt dem Elite 310 lediglich ein Beutel voll Schrauben, ein einzelner Kabelbilder sowie eine ausführliche Bedienungsanleitung bei, womit die Grundbedürfnisse allerdings vollkommen abgedeckt sind.
Ausstattung außen
Betrachtet man das Äußere des Elite 310, so fällt auf den ersten Blick auf, dass im Hause Cooler Master versucht wurde, sämtliche Blicke des Käufers auf die Front zu leiten. Der farbige Rahmen sticht sehr stark hervor. Bei unserer blauen Version wirkte der Rahmen anfangs wie eloxiertes Aluminium, er ist jedoch, so wie die restliche Front, aus Kunststoff gefertigt und hochglänzend lackiert. Im oberen Bereich befinden sich vier 5,25"-Laufwerkschächte, die jeweils von Blenden im Design der Front verdeckt werden. Diese werden über einen Clip auf beiden Seiten fest und damit zuverlässig an der Front gehalten, die sich erfreulicher Weise mit einem gefühlvollen Ruck vom Chassis trennen lässt. Unter den 5,25"-Schächten befinden sich zwei 3,5"-Laufwerkschächte, von denen der obere herausnehmbar ist, um beispielsweise einen Kartenleser, eine kleine Lüftersteuerung oder ein etwas in die Tage gekommenes Diskettenlaufwerk zu verbauen. Der untere Schacht beinhaltet den Power- und Resetschalter sowie zwei Status-LEDs, die den Betrieb des Rechners und die Festplattenaktivität anzeigen. Unter einem großen Cooler-Master-Logo findet schließlich noch das Port-Kit (bestehend aus zwei USB-, einem Audio- und einem Mikrofonanschluss) Platz. Obwohl Cooler Master kein anderes Gehäuse mit dieser Front im Portfolio hat, befindet sich am Port-Kit außerdem eine nicht ganz ausgestanzte Öffnung in der Form eines FireWire-Anschlusses, die beim Elite 310 nicht genutzt wird.
Ist die Front einmal demontiert, kommt der Käufer in den Genuss von sauber verlegten Kabeln, was selbst bei Gehäusen in der Preisklasse um 100 Euro nicht immer zum Standard gehört. Interessant ist vor allem der unterste Bereich: Dort befindet sich eine kleine Platine, welche die USB- und Audioanschlüsse beinhaltet und auch für den bereits erwähnten FireWire-Anschluss vorbereitet ist. Soll heißen, es sind alle Öffnungen für diesen Anschluss auf der Platine vorhanden und sogar die Leiterbahnen geätzt. Der Anschluss fehlt jedoch. Das untere Drittel der Front wird auf der Rückseite von einem U-förmigen Lochgitter ausgefüllt, um einen optional zu befestigenden Front-Lüfter mit frischer Luft zu versorgen.
Sowohl der Deckel als auch die rechte Seitenwand bestehen komplett aus Vollmaterial, was im Falle des Elite 310 etwa 0,65 mm dicker Stahl ist, der mit seiner schwarzen, pulverbeschichteten Lackierung das dritte unterschiedliche Schwarz an diesem Gehäuse stellt. Sicherlich ist es nicht einfach, Kunststoff und Stahl in derselben Farbe zu lackieren, und dass die hochglanz-lackierte Front ein anderes Schwarz beinhaltet als die Seitenteile ist selbstverständlich, es fällt jedoch auf.
Die Seitenwände sind mit Thumb-Screws am Chassis befestigt und für ein komfortables Abnehmen ist in beiden Seitenwänden eine kleine Einbuchtung vorhanden. Apropos Lackierung und Seitenwände: nimmt man die linke Seitenwand, die im hinteren Bereich zusätzlich die Möglichkeit bietet, zwei weitere Lüfter in das Gehäuse zu integrieren (einen 80-mm-Lüfter und wahlweise einen 80-, 92-, oder 120-mm-Lüfter), wird man nach der recht hochwertig wirkenden Front auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. So befinden sich auf der eigentlich nicht lackierten Innenseite der Seitenwände viele Lackspritzer, die zum Rand hin und besonders im Bereich der Lüftergitter stark zunehmen.
Die Rückseite ist äußerst schlicht und exakt so aufgebaut, wie man es von einem Gehäuse dieser Preisklasse erwartet. Das Netzteil ist im oberen Bereich angebracht, darunter folgen die ATX-Blende sowie der daneben verbaute und im Lieferumfang enthaltene 120-mm-Lüfter, der wahlweise auch gegen ein Modell mit nur 80 oder 92 mm Größe ausgetauscht werden kann. Neben den per Punktschweißung fest mit dem Gehäuse verbundenen sieben Slots für Erweiterungskarten hat Cooler Master das Elite 310 mit einem zusätzlichen Bereich aus Lockblech versehen, um den Abtransport der im Inneren entstandenen Wärme zu vereinfachen.
Die Verarbeitung ist der Preisklasse entsprechend angemessen und besonders die Front sticht als wahrer Blickfang hervor. Das Gehäuse gibt seine rund 5,8 kg über vier Standfüße aus Kunststoff an den Untergrund weiter.