Günstige Midi-Tower im Test: Das bieten kompakte Gehäuse bis 40 Euro

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Benjamin Marks
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NZXT Gamma

Der amerikanische Hersteller NZXT mit Hauptsitz in Kalifornien und Produktionsstätten in China sowie Taiwan hat sich auf die Fahne geschrieben, die eigenen Produkte speziell auf die Bedürfnisse von Spielern und Enthusiasten auszurichten.

Mitte Oktober dieses Jahres stellte NZXT einen neuen Midi-Tower der unteren Preisklasse vor (ComputerBase berichtete): Den Gamma. Das Gamma weist ein außergewöhnliches Design auf und versucht mit einem komplett schwarz lackieren Innenraum und einer giftigen Front die Blicke auf sich zu ziehen. Damit auch leistungsstarke Hardware ausreichend gekühlt werden kann, stehen viele Öffnungen parat, an denen bis zu sechs Lüfter unterschiedlicher Formate Platz finden.

NZXT Gamma – Front Seite rechts
NZXT Gamma – Front Seite rechts

Neben einem 120-mm-Lüfter, den üblichen Schrauben und einer ausführlichen Bedienungsanleitung gehören die bereits bekannten Schienen für 3,5"-Festplatten, mit denen diese im Festplattenkäfig befestigt werden, zum Lieferumfang.

Ausstattung außen

Ähnlich wie bereits beim Cooler Master Elite 310 gesehen, stellt auch beim NZXT Gamma die Front einen Blickfang an diesem Gehäuse dar. Im Design zweier Zacken beginnen im oberen Bereich, dessen Spitze ein grauer NZXT-Schriftzug ziert, zwei Streben, die in ihrer Mitte bis zu vier 5,25"-Laufwerke beherbergen. Unter den Laufwerken wird der mittlere Bereich zwischen den Streben in Mesh-Optik weiter geführt und beinhaltet, um etwa 30 Grad nach oben abgewinkelt, das Port-Kit mit den bekannten Anschlussmöglichkeiten für zwei USB-Geräte, ein Headset mit 3,5-mm-Klinke sowie zusätzlich beispielsweise einen Massenspeicher mit eSATA. Neben dem Port-Kit, und damit in die rechte Strebe integriert, befinden sich der Power- und Resetschalter. Auch im unteren Drittel wird das Lochblech weiter geführt, damit ein optional dahinter zu installierender Front Lüfter mit maximal 120 mm Größe ausreichend Luft ansaugen kann. Da die Front unten allerdings zu den Seiten offen ist, kann von dort auch genügend Luft bezogen werden. Als zusätzlicher Blickfang ist in das Gitter eine kleine Lichtleiste integriert, die sowohl die Status-LED als auch jene zum Anzeigen der Festplattenaktivität beinhaltet. Um die Blenden der 5,25"-Laufwerke zu entfernen, kann die Front einfach mit einem gefühlvollen Zug vom Chassis getrennt werden.

NZXT Gamma – Front Seite links
NZXT Gamma – Front Seite links
NZXT Gamma – Front
NZXT Gamma – Front
NZXT Gamma – Seitenansicht links
NZXT Gamma – Seitenansicht links
NZXT Gamma – Seitenansicht rechts
NZXT Gamma – Seitenansicht rechts

Hinter der Front erwartet den Käufer ein erster Vorgeschmack auf das, was im Inneren des NZXT Gamma zu folgen scheint, nämlich erfreulicher Weise schwarzer Stahl. Fährt man mit der Untersuchung der Außenhülle fort, so fallen auf dem Deckel zwei große Öffnungen auf, die sowohl zwei 120- als auch zwei 140-mm-Lüfter aufnehmen können, um warme Luft aus dem Innenraum zu befördern. Das gleiche Konzept haben wir bereits beim NZXT LeXa S vorgefunden. Während die rechte Seitenwand äußerst schlicht gehalten und ohne jegliche Öffnung auskommt, befinden sich in der linken Seitenwand zwei weitere Möglichkeiten, entweder einen 120-mm-Lüfter oder ein Modell mit 140 mm Größe zu verbauen. Dies geht allerdings auf Kosten der Bequemlichkeit beim Abnehmen der Seitenwand. Zwar steht an der rechten Seite eine kleine Mulde bereit, um die Seitenwand nach dem Lösen zweier Thumb-Screws vom Chassis zu trennen, jedoch wird links darauf verzichtet.

Zwar ist ein an der hinteren Unterseite angebrachtes Netzteil kein Aspekt, auf den besonders Spieler Wert legen, denn immerhin sorgt ein oben angebrachtes Netzteil für zusätzliche Wärmeabfuhr aus dem Innenraum. Aber die Rückseite spiegelt einige Konzepte wider, die dafür sorgen, dass der Luftfluss im Inneren beziehungsweise aus dem Inneren nach Außen garantiert ist. So sind die sieben Blenden der Slots für Erweiterungskarten allesamt in Mesh-Optik gehalten und damit luftdurchlässig. Abgesehen davon befinden sich an der oberen Kante der Rückseite zwei Schlauchdurchführungen, womit auch eine externe Wasserkühlung betrieben werden kann. Allerdings ist genau an dieser Stelle die gleiche Kritik angebracht, wie wir es bereits beim NZXT LeXa S angeführt haben:

„Zum einen sind zwischen Rückwand und 140-mm-Lüfter gerade einmal etwa 20 mm Platz und zum anderen gibt es zwischen dem 140-mm-Lüfter im Deckel und dem 120-mm-Lüfter an der Rückwand nur einen Spalt von etwa 8 mm, um einen Schlauch hindurch zu führen. Verbaut man stattdessen zwei 120-mm-Lüfter, vergrößert sich der Abstand zur Rückwand auf etwa 30 mm und der Spalt zwischen den Lüftern verringert sich gar auf etwa 6 mm. Wer also eine externe Wasserkühlung betreiben möchte, wird wohl oder übel auf einen der zwei möglichen Lüfter im Deckel verzichten oder selbst schneiden müssen – schade!“

NZXT Gamma – Rückseite rechts
NZXT Gamma – Rückseite rechts
NZXT Gamma – Rückseite
NZXT Gamma – Rückseite
NZXT Gamma – Rückseite links
NZXT Gamma – Rückseite links
NZXT Gamma – Deckel
NZXT Gamma – Deckel
NZXT Gamma – Unterseite
NZXT Gamma – Unterseite

Es bleibt folglich abzuwarten, ob NZXT mit der kommenden Produktlinie dieses Platzproblem beheben wird, oder weiterhin darauf hofft, dass der Personenkreis, der eine externe Wasserkühlung zusammen mit diesem Gehäuse nutzen möchte, auf einen der beiden Lüfter im Deckel verzichtet.

Grundsätzlich ist das Gamma sehr gut verarbeitet, wir konnten keinerlei Lackfehler feststellen und das Ausstattungsniveau ist bereits von außen auf einem für diese Preisklasse ungewohnt hohen Niveau.