Razer Orochi im Test: Mobile Spielermaus mit blauem Zahn

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Martin Eckardt
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Technische Details

  • Razer Orochi Mobil-Maus
  • Symmetrisches Design für Rechts- und Linkshänder
  • Ungefähre Größe: 99 x 67,8 x 35 mm (L x B x H)
  • Sieben programmierbare Tasten plus 2-Wege-Mausrad
  • „On-the-fly“-dpi-Anpassung
  • Razer Präzisons 3G Laser-Sensor
  • 32 KB Razer Synapse-Onboard-Profilspeicher
  • Gewicht: ca. 67/113 Gramm (ohne/mit Batterien)
  • Teflonfüße für hohe Gleitfähigkeit und Reibungsarmut
  • Optional: Kabel- oder Bluetoothbetrieb:
    • Kabelnutzung
    • Betrieb ohne AA-Batterien möglich
    • Maximal 4.000 dpi
    • Maximal 1.000 Hz, 1 ms Reaktionszeit
    • Bluetooth 2.0-Verbindung
    • Betrieb mit zwei AA-Batterien
    • Maximal 2.000 dpi
    • 125 Hz, 8 ms Reaktionszeit
    • Abschaltbar
  • Betriebssystem (32/64-Bit): Windows XP/Vista/7, Mac OSX
  • Herstellerhomepage
  • Empfohlener Vertrieb

Maus im Detail

Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus
Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus

Razer zeigt sich aktuell sehr experimentierfreudig in Hinblick auf die Mausgestaltungen. Während der Hersteller in den ersten Jahren nach der Boomslang fast ausschließlich auf einen lang gezogenen, schmal-flachen Symmetriekörper vertraute, konnte der hauseigene Horizont in den letzten drei Jahren doch deutlich erweitert werden, ohne den einprägsamen Razer-Charakter aufzugeben. Auch die Orochi wird ob ihres typischen Schlangenblickes, der markanten Linienführung und der einheitlichen Optik sofort als Razer-Exemplar identifiziert. Aufgrund ihres Einsatzgebietes setzt der kalifornische Peripheriehersteller auf ein etwas gedrungenes Design, das mittelgroße und große Hände kaum auszufüllen weiß, dafür aber allen anliegenden Fingern eine piekfein passende Position zuordnet und enorme Griffigkeit und Umsetzbarkeit aufgrund dominanter Kantengestaltungen bietet. Selbst eine kleine Daumenablage wurde verwirklicht, welche auf gegenüberliegender Seite auch dankbar von Ring- und kleinem Finger genutzt wird. Mit diesem Setup bietet die kleine Orochi selbst bei expansiver Nutzung ermüdungsfreien Langzeitspaß für unterwegs und zuhause.

Razer Orochi - Sichtverpackung
Razer Orochi - Sichtverpackung
Razer Orochi – Zubehör
Razer Orochi – Zubehör
Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus
Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus
Flaches Design und markante Formen
Flaches Design und markante Formen
Kleine Lücke zum Aufhebeln der Oberschale
Kleine Lücke zum Aufhebeln der Oberschale
Hier können die Batterien eingelegt werden
Hier können die Batterien eingelegt werden
Abgebaute Oberschale
Abgebaute Oberschale
Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus
Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus

Sieben frei programmierbare Tasten und ein 2-Wege-Mausrad stehen auf der Ausstattungsliste der Orochi. Dazu gesellt sich ein Schiebregler zum Deaktivieren im Kabellosbetrieb an der Mausunterseite. Die beiden Haupttasten warten mit überzeugender Bedienbarkeit auf. Mit tiefer Konkavwölbung wird die ideale Fingerposition vorgegeben, ein sanfter aber wohldefinierter Druck löst die Tasten bei kernigem Begleitgeräusch stilvoll aus. Etwas dumpfer klingen die recht schmal und kurz geratenen, für den Daumen aber gut erreichbar platzierten Navigationstasten, die nur wenig aus dem Design hervor stehen und mit angenehmem Auslösewiderstand aufwarten. Auf der anderen Seite stehen die per Ringfinger etwas umständlicher zur erreichenden Pendants standardmäßig als dpi-Umschalter zur Verfügung. Sehr gut abgestimmt präsentiert sich unterdessen auch das 2-Wege-Mausrad. Einerseits als mittlere Maustaste mit einer soliden Mechanik, die sehr präzise Rückmeldungen ermöglicht, andererseits als in beide Richtungen geräuscharmes Scrollutensil mit ordentlichem Raster und guter Griffigkeit. Selten hat eine Razer-Maus derart gute Bedienelemente gehabt.

Doch damit nicht genug. Auch qualitativ hinterlässt die Orochi einen sehr guten Gesamteindruck. Alle Spaltmaße sind überaus stimmig, die Mechanik wirkt solide, die Tasten sind weit vom Klappern entfernt und die Materialien wurden gewohnt mit Bedacht gewählt. Interessant gelöst: Zum Einlegen der beiden AA-Batterien muss die Oberschale abgenommen werden. Damit dies problemlos gelingt, wurde an der Rückennahtstelle zwischen Ober- und Unterschale eine kleine Lücke gelassen, in welche der Anwender mit dem Fingernagel leicht einhebeln kann. Das Kunststoffobergerüst wird in einem Stück demontiert und die Batterien eingelegt. Mit einem leichten Klick rastet die Oberschale abschließend wieder ein. Mit den beiden Standardbatterien bringt die Orochi etwa 113 Gramm auf die Wage, ohne wiegt sie lediglich 67 Gramm (jeweils ohne Kabel). Damit hat die Betriebsart (Bluetooth oder mit Kabel) erheblichen Einfluss auf die Balance des kleinen Nagers. Während er mit Kabelanbindung und ohne Batterien zu den leichtesten Spielemäusen zählt, wird er mit Doppel-Energiepack zum vergleichsweise trägen Murmeltier.

Mit sinnollem Neopren-Chassis
Mit sinnollem Neopren-Chassis

Die Oberflächengestaltung der Orochi ist gewohnt zweigeteilt. Während die Oberschale mit ihrer matten Schwärze und der sanften Gummierung schmeichelnd zur Hand geht, wirkt die glatte und harte Unterpartie der Maus im Betrieb etwas schmierig. Die Haptik vermittelt insgesamt ein gelungenes Wohlgefühl und eine wertige Basis.

Auf Wunsch kann Razers mobiler Bolide auch leuchtend agieren. Im Treiber können sowohl die blaue Illumination des Mausrades als auch die Batterie-Status-LED aktiviert werden. Letztere befindet sich relativ zentral auf der Mausoberseite und leuchtet bis 30 Prozent Ladungsstatus konstant blau, darunter rot. Unter zehn Prozent beginnt außerdem ein rotes Blinken als hinweisende Aufforderung zum baldigen Ladungsträgerwechsel. Ein Aufladen (nachgerüsteter Akkumulatoren) über das USB-Kabel ist mit der Orochi nicht möglich. Apropos Kabel: Dieses zählt mit etwa einem Meter wahrlich nicht zu den längsten seiner Zunft. Im mobilen Einsatz ist dies aufgrund der kurzen Distanzen zum Notebook auch nur selten notwendig, am Desktop-PC dürfte es in den meisten Fällen zu knapp bemessen sein. Da hilft dann nur der Griff zum USB-Verlängerungskabel, will man die Orochi als leichtes Spielerwerkzeug am Heimrechner nutzen. Die Steckverbindung zwischen Maus und Kabel sitzt sehr sicher und fest. Das Herauslösen ist dennoch mit einem satten Zug gut möglich.

Komplett beleuchtet
Komplett beleuchtet

Soll die Orochi ohne Kabel agieren, bedarf es eines entsprechend Bluetooth-fähigen Empfängergerätes, da der Maus kein USB-Doungle oder ähnliches beiliegt. Bei Notebooks mit BT-Funktion lässt sich somit eine saubere Funkverbindung generieren, die ohne schnell zu verlierender Kleinteile auskommt. Um die Orochi in den Bluetooth-Paarungsmodus zu versetzen, signalisiert wird dieser durch das blaue Blinken der Batterie-Status-LED, müssen alle vier Navigationstasten gleichzeitig für etwa fünf Sekunden gedrückt gehalten werden. In unserem Fall (Sony Vaio VGA-TX1HP, Windows 7) funktionierte das Einrichten und Aufrechterhalten der Verbindung via Bluetooth tadellos. Um Energie zu sparen, werden dabei allerdings die technischen Maximalwerte etwas zurück geschraubt, weshalb der Nager nicht ganz so agil wirkt wie mit Kabelanbindung. Einige Anwender berichten überdies bereits über Kompatibilitätsprobleme der Orochi mit ihrem Bluetooth-fähigen Notebook. Razer ist dieses Problem bereits bekannt, weshalb an entsprechenden Updates gearbeitet wird.

Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus
Razer Orochi - Kabel(un)gebundene Notebookmaus
Markanter Unterboden und Gleitflächen
Markanter Unterboden und Gleitflächen
Guter Abschluss des Kabelsteckers
Guter Abschluss des Kabelsteckers
Klein aber gut in der Hand liegend
Klein aber gut in der Hand liegend

Die markante Unterseite der Maus erinnert an die Kantigkeit und Vielflächigkeit von Stealth-Maschinen. Daran angebracht sind vier große Teflonfüße, welche ein sanft-leises und reibungsarmes Gleiten über gängige Oberflächen ermöglicht. Besonders flink arbeitet die Orochi im typischen Razer-Stil auf ebenen Unterlagen aus Plastik, Holz oder Textil. Auf etwas unebeneren Unterlagen, etwa der Jeans-Hose oder den stoffbezogenen Sitzen in der Bahn, tritt manchmal ein leichtes Kratzen ob der etwas herausstehenden Gleitfüße auf. Insgesamt meistert der kleine Nager die verschiedenen Unterlagen aber ohne nennenswerte Probleme und digitalisiert die Handbewegungen sicher.

Verantwortlich dafür zeichnet sich im großen maß auch der 3G-Lasersensor von Razer. Das Pendant tastet mit einer Rate von bis zu 4.000 dpi (2.000 im Bluetooth-Modus) die Untergründe präzise ab und ermöglicht ein sehr akkurates Zielen und verzögerungsarmes Arbeiten. Insgesamt hinterlässt die Orochi in Puncto Genauigkeit und Geschwindigkeit ein sehr gutes Bild und eignet sich zumindest federleicht kabelgebunden für intensiveres Spielen, aber auch mit schweren Batterien im Rücken gelingt das exakte Navigieren für zwischendurch.

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