SSDs 2009: So groß ist der Vorteil gegenüber HDDs im Alltag
8/9Programminstallationen
Im voran gegangenen Abschnitt haben wir uns mit der Kopierleistung und dem Leistungsverlust beim Schreiben etwas genauer befasst. Der nächste Test untersucht, wie schnell SSDs und Festplatten mit der Installation von Programmen umgehen können. Bei der Installation des Spiels GTA IV haben wir die Zeit gemessen, bis die Aufforderung zum Einlegen der zweiten CD erscheint. Es zeigt sich, dass das optische Laufwerk so stark limitiert, dass es hier keinerlei Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den SSDs und den konventionellen Festplatten gibt.
Eine ähnliches Bild würde sich ergeben, wenn die Installationspakete auf einer konventionellen Festplatte gespeichert sind und dann auf eine SSD installiert werden. Deshalb haben wir untersucht, wie es sich verhält, wenn Quell- und Ziellaufwerk bei der Installation identisch sind. Beispiele dafür wären heruntergeladene Software wie Browser, Tools, Spiele oder auch die Installation von einem virtuellen Laufwerk.
Es zeigt sich, dass die Installation von Office 2007 von einem virtuellen Laufwerk mit den getesteten SSDs ebenfalls bedeutend schneller vorangeht als von einer Velociraptor oder Caviar Blue. Der Vorsprung vor der Velociraptor beträgt je nach SSD und Nutzungsgrad neun bis 36 Prozent, im Vergleich zur Festplatte mit 7.200 U/Min ergibt sich ein Vorteil von siebzehn bis 85 Prozent.
Die Ergebnisse der SSDs untereinander sind hier nur bedingt vergleichbar. Bei diesem Test sind die ermittelten Werte ungenauer, da jeweils nur ein Lauf mit jedem Kandidaten durchgeführt wurde. Um mehrere Testläufe unter gleichen Bedingungen durchführen zu können, müsste die SSD nach jeder Installation vollständig mit HDDErase gereinigt werden, um anschließend das System-Image erneut aufzuspielen. Diese Prozedur würde den Testaufwand enorm erhöhen. Der potentielle Erkenntniszuwachs wäre allerdings marginal. Zum einen können die Unterschiede in Abhängigkeit vom Programm bzw. der zugrunde liegenden Installationsroutine variieren und zum anderen ist der Anteil, welcher bei der Nutzung des PCs insgesamt auf Installationen entfällt, eher gering.
Fest steht, dass die hohen sequentiellen Transferraten sowie die geringen Verzögerungszeiten auch bei Installationen auf dem Datenträger signifikant schneller ablaufen als mit einer konventionellen Festplatte. Zudem kann während der Installation normal weitergearbeitet werden. Mit einer Caviar Blue oder Velociraptor ist dies bedeutend schwieriger, da Anfragen an die Festplatte aufgrund der höheren Last langsamer bearbeitet werden können. Programmstarts benötigen also bedeutend länger, ähnlich wie beim gleichzeitigen Start mehrerer Anwendungen.