Grafikkarten-Kühler im Test: Prolimatech, Xigmatek, Arctic-Cooling und Scythe
5/10Scythe Setsugen
Abgerundet wird unser Testfeld durch den Scythe Setsugen. Der japanische Traditionshersteller stellt dem neuen VGA-Kühler ein umfangreiches Beiwerk zur Seite. Neben der Kühlcombo inklusive 120-mm-Slim-Belüftung und Slotblenden-Drehzahlsteuerung erhält der Käufer ein üppiges Portfolio an verschiedenen Aluminium-Passivkühlern (16 x RAM, 4 x Spannungswandler groß, 1 x Spannungswandler schmal, 1 x Zusatzkühlkörper klein, 2 x NVIO-Chip, 1 x Peripherie-HS-Platte für GTX 260). Hinzu gesellen sich eine Kupferplatte (die nur bei R600-Beschleunigern zum Einsatz kommen sollte, da bei diesen Karten der Chip tiefer als der Schutzrahmen liegt), eine Installationsanleitung nebst Montagematerial sowie eine kleine Tüte Wärmeleitpaste.
Mit dem Setsugen geht Scythe komplett neue Wege und verfrachtet die Belüftung zwischen Grafikplatine und Kühlkörper. Auf diese Weise gelingt ein sehr kompaktes Design mit Passivkühler-Anmutung und ansprechender Qualität. Vier Heatpipes sorgen beim Setsugen für den schnellen Wärmetransport von der komplett spiegelnd vernickelten Kupferbasis zum flachen Aluminiumradiator, welcher sich durch eine weitgehende Separierung der vier Kühleinheiten auch stilistisch an die aktuellen Kühlerserien von Scythe angelehnt zeigt.
Die Belüftung des Setsugen wird von einem 120 x 120 x 12 mm großen Slip-Stream-Ventilator übernommen, der mit dem direkt verbundenen Slotblenden-Potentiometer im Drehzahlbereich zwischen 800 und 2.000 U/min arbeitet. Der Stromanschluss wird über eine herkömmliche 3-Pin-Verbindung realisiert. Bemerkenswert ist, dass Scythe den Lüfter serienmäßig von der Grafikkarte weg blasend montiert. Einfache Performancevergleiche haben allerdings ergeben, dass eine zum PCB blasende Montage eine signifikant bessere Leistung für alle beteiligten Bauteile erzielt. Der Hersteller nimmt sich dieser Erkenntnis an und wird neue Auflagen des Setsugen zukünftig mit gedrehtem Lüfter ausliefern. Wer als Käufer noch eine Originalversion erwischt, sollte unbedingt selber zur Tat schreiten und den mit Drahtbügeln befestigten Ventilator zur Grafikkarte blasend ausrichten. Alle in unserem Test aufgeführten Ergebnisse beziehen sich auf den so modifizierten Kühler.
Um die Montage weitgehend zu vereinfachen, haben sich die Scythe-Ingenieure etwas Besonderes ausgedacht. Anstatt viele Gewindebohrungen in den entsprechenden Abständen in die Bodenplatte des Kühlers einzuarbeiten, hat man einfach ein flexibles Bolzensystem entworfen, das an die jeweilis benötigten Diagonalen angepasst werden kann. Damit garantiert Scythe höchste Kompatibilität zu den verschiedenen Bohrlayouts der Grafikkarten. Allerdings ist auch etwas Vorsicht geboten, damit die Bolzen nach dem Durchfädeln durch das Grafikkarten-PCB entsprechend gerade stehen und nicht aus Versehen leicht angewinkelt mit Hilfe der Rückplatte und der vier Rändelmuttern fixiert werden, da ansonsten keine gleichmäßige Kraftübertragung gewährleistet ist.
Trotz seiner sehr kompakten Bauweise begnügt sich auch der Setsugen nicht mit einem Slot. Bei einer Höhe von 33,5 Millimetern versperrt auch der Japaner einen zweiten Slotbereich.