Grafikkarten-Kühler im Test: Prolimatech, Xigmatek, Arctic-Cooling und Scythe
6/10Testsystem und -Verfahren
Testsystem
Unsere Testplattform für die Grafikkartenkühler entspricht weitgehend unserem CPU-Kühler-System auf Sockel-1366-Basis bei Standardtakt. Als heizende Grafikkarte setzen wir allerdings auf ein etwas anspruchsvolleres Modell und vertrauen auf die AMD Radeon HD 4870 von Palit, welche hinsichtlich ihres Stromverbrauches und ihrer Wärmeentwicklung auf aktuellem Spitzenniveau rangiert. Der mit 750 MHz betriebene 55-nm-RV770-Chip ist frei liegend und gibt seine Energie auf etwa 260 mm² relativ konzentriert ab. Der Gesamtverbrauch der Karte wird mit etwa 160 Watt spezifiziert, als Wärmeleitpaste setzen wir einheitlich auf die Arctic-Cooling MX-2.
Als passendes Gehäuse für die Testzusammenstellung im geschlossenen ATX-System stellt uns Caseking mit dem Silverstone TJ-09S eine räumlich üppig dimensionierte Basis zur Verfügung. Neben dem großzügigen Platzangebot ist dabei auch die Position des Netzteils am Gehäuseboden entscheidend für faire Testbedingungen, da der Lüfter unseres 650 Watt starken Lian-Li-Silent-Force-Netzteils dort keinen Einfluss auf den Grafikkartenkühler entfalten kann. So arbeitet als einziger Gehäuselüfter mit dem Scythe-S-Flex 800 ein leises 120-mm-Modell rückseitig ausblasend, während die CPU-Kühlung vom Noctua NH-D14 mit 140-mm-Zentrallüfter bei 800 U/min übernommen wird.
Damit sind die wichtigsten Eckpfeiler des Systems, das sich in der Gesamtübersicht wie folgt darstellt, zunächst umrissen:
- Intel Core i7 920 „Bloomfield“ (4 x 2,66 GHz)
- Noctua NH-D14 CPU-Kühler (mit 140-mm-Zentrallüfter)
- Intel DX58SO „Smackover“ Motherboard
- 3 x 2 GByte OCZ DDR3-1066 XTC Platinum
- Lian Li Silent Force 650 Netzteil (mit 140-mm-Belüftung)
- Silverstone TemJin-SST-TJ09S Gehäuse (Gehäuselüfter: Scythe S-Flex 800)
- Samsung SpinPoint F1 HD322HJ HDD
- Palit AMD Radeon HD4870 (750 MHz Chip, 900 MHz Speicher)
- Wärmeleitpaste: Arctic-Cooling MX-2
- Raumtemperatur: 23 °C
Achtung! Die Temperatur-Messergebnisse sind mitunter recht stark an die verwendete Testplattform geknüpft und können je nach Konfiguration erheblich abweichen. Sie sollten nur als Orientierung und grobe Tendenz, nicht allerdings als absolut angesehen werden. Auch sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass beim Demontieren des Originalkühlers die Gewährleistung des Grafikkartenherstellers erlischt.
Auslastung und Messung
Um die Grafikkarte auszulasten und die Kühler entsprechend zu fordern, setzen wir auf zwei unterschiedliche Programme. Zunächst werden die VGA-Kühler drehzahlabsteigend mit einem halbstündigen 3DMark06-Loop erwärmt und die Temperaturmaxima für Chip, Speicher und Spannungswandler mit Hilfe des beliebten Diagnose-Tools Everest Ultimate dokumentiert. Anschließend wird die Auslastungsintensität durch das Tool Furmark noch einmal deutlich erhöht (etwa 20 Minuten im Stabilitätstest-Modus). Diese OpenGL-basierende Software kann die Grafikkarte durch das Rendern eines Felltorus' über ihre Spezifikationen hinaus auslasten und enorm aufheizen. Dies geschieht in einem Maß, welches im Alltagsbetrieb durch kein 3D-Spiel erreicht wird. Auch hierbei werden die Temperaturen mit Hilfe von Everest ausgelesen.
Die Aufführung der maximalen Gesamtsystemleistungen lässt erahnen, wie anspruchsvoll der Furmark agiert. Während die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems beim 3DMark06 maximal 80 Watt über dem Leerlauf liegt, kann der Furmark noch einmal 25 Watt mehr heraus kitzeln. Dabei ist zu beachten, dass im Furmark-Betrieb nahezu allein die Grafikkarte für den Strommehrverbrauch verantwortlich ist, während beim 3DMark bekanntlich auch CPU und Infrastruktur mit beansprucht werden.