AMD und Nvidia verlieren Anteile am Grafikmarkt
Im abgelaufenen vierten Quartal 2009 haben die beiden namhaften Hersteller von Grafiklösungen AMD und Nvidia weiter an Boden gegen Intel verloren. Während AMD nur etwas mehr als ein halbes Prozent zum Quartal zuvor einbüßen musste, gab der Marktanteil von Nvidia um ein ganzes Prozent nach. Dennoch stehen die Zeichen auf rasantes Wachstum.
Die aktuellen Daten der Marktforscher von Jon Peddie Research sprechen dem Jahr 2010 einen wahren Boom zu. Es könnte, laut aktuellen Analysen, im Bereich des Wachstums sogar das beste Jahr seit 2002 werden. In den Anfangsjahren dieses Jahrtausends wurden Zuwächse im Bereich von 20 Prozent erreicht, diese sollen mit bis zu 28 Prozent im Jahr 2010 nochmals deutlich übertroffen werden. In nackten Zahlen heißt dies, dass sich die Verkäufe von Grafiklösungen mit 425 Millionen Einheiten im Jahr 2009 auf 544 Millionen Einheiten erhöhen.
Auch wenn AMD und Nvidia Marktanteile an Intel abgeben mussten, so konnten sie dennoch mehr Grafikeinheiten als zuvor verkaufen. AMD allein konnte fast doppelt so viele Chips absetzen wie ein Jahr zuvor, auch gegenüber dem dritten Quartal 2009 ging es mit 13,6 Prozent ein gutes Stück voran. Übertroffen wurden diese Wachstumszahlen nur von Intel. Das Unternehmen setzte dank Atom & Co im vierten Quartal fast 115 Prozent mehr Grafiklösungen als im Jahr zuvor ab. Dadurch konnte man den Marktanteil auf über 55 Prozent ausbauen. Nvidia konnte ebenfalls in allen Bereich Zuwächse verbuchen, ist bei der Betrachtung der großen drei Anbieter aber nur „dritter Gewinner“. Denn von Marktanteilen von über 30 Prozent Ende 2008 entfernt sich das Unternehmen immer weiter, im letzten Quartal 2009 war man bei 24,3 Prozent angelangt.
Auch wenn die Zuwächse für Nvidia fast alle aus dem Segment der klassischen diskreten Desktop-Grafikkarte kommen, wird es langsam Zeit, einige echte Neuerungen aus dem Ärmel zu ziehen. Die Verluste des Unternehmens kamen vornehmlich aus dem Notebook-Segment und bei den Desktop-Chipsätzen mit integrierter Grafik. Erstaunlicherweise verlor AMD die Marktanteile im Bereich der diskreten Desktop-Grafikkarten, also genau dort, wo eigentlich die Radeon HD 5000-Serie einschlagen sollte. Aber auch bei den diskreten Lösungen für Notebooks musste man einen leichten Rückgang verbuchen. Der Anteil bei den integrierten Grafikeinheiten von AMD für den Desktop und Notebooks hingegen konnte ausgebaut werden. Wenn der große Rivale Intel eines zeigt, dann dies, dass man dort wohl den größten Anteil holen kann.
Hersteller | Anteil Q4/2009 |
Anteil Q3/2009 |
Steigerung in Stückzahlen (Q3 zu Q4) |
Anteil Q4/2008 |
Wachstum (2008 zu 2009) |
---|---|---|---|---|---|
AMD | 19,9 % | 20,1 % | 13,6 % | 19,3 % | 91,5 % |
Intel | 55,2 % | 53,6 % | 17,9 % | 47,7 % | 114,7 % |
Nvidia | 24,3 % | 25,3 % | 10,2 % | 30,6 % | 47,3 % |
Matrox | 0,0 % | 0,0 % | 66,7 % | 0,1 % | -16,7 % |
SiS | 0,0 % | 0,3 % | -81,8 % | 1,1 % | -92,5 % |
VIA/S3 | 0,6 % | 0,7 % | -3,9 % | 1,2 % | -9,5 % |
Gesamt | 100 % | 100 % | 14,7 % | 100 % | 85,7 % |