Einsatz von Körperscannern frühestens 2011?
Der kontrovers diskutierte geplante Einsatz von Körperscannern an deutschen Flughäfen muss anscheinend verschoben werden. Dies berichtet der Spiegel in einer Vorabmeldung unter Berufung auf das Bundespolizeipräsidium in Potsdam. Die Geräte seien technisch noch nicht ausgereift, heißt es dort.
Für den geplanten Einsatz werden derzeit mehrere Modelle sogenannter Körperscanner in der Forschungs- und Erprobungsstelle der Bundespolizei in Lübeck untersucht. Dabei soll unter anderem geklärt werden, welche Substanzen von den Körperscannern effektiv erkannt werden können und ob die Geräte etwaige gesundheitliche Probleme verursachen. In beiden Fällen seien bisher keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt worden, so heißt es. Demnach sei es in bestimmten Situationen möglich, Sprengstoff an den Scannern vorbei zu schleusen. Auch herrsche bisher Unklarheit darüber, ob die Körperscanner gesundheitlich unbedenklich seien. Intern heißt es daher bei der Bundespolizei laut Spiegel-Bericht, dass mit einem Einsatz der Körperscanner auf deutschen Flughäfen frühestens im Sommer des nächsten Jahres zu rechnen sei.
Auch über den Standort der Sicherheitskontrollen auf Flughäfen wird derweil diskutiert. Nach einem Zwischenfall auf dem Münchener Flughafen, bei dem ein Fluggast in den Gatebereich gelangen konnte, nachdem das Sicherheitspersonal seinetwegen Sprengstoffalarm auslöste, sollen die Sicherheitschecks verlegt werden. Dieses Umdenken kommt den Forderungen einiger Experten nach, die eine Verbesserung bestehender Sicherheitsmechanismen statt eines gegenseitigen Hochrüstens fordern. Spätestens seit des katastrophalen Abschneidens eines Körperscanners in der ZDF-Livesendung „Markus Lanz“ gelten Körperscanner nicht mehr als Alleskönner. Das dort getestete Modell entspricht allerdings keinem Gerät, welches hierzulande getestet wird.