Intel Core i3-530/540 und i5-661 im Test: Das erste Mal mit Grafik

 5/43
Volker Rißka (+2)
330 Kommentare

Turbo und Hyper-Threading

Mit den Clarkdale kommen auch die ersten Zwei-Kern-Prozessoren in den Genuss der von Intel vor 14 Monaten eingeführten Techniken des Turbo-Modus' sowie der Neuauflage des Hyper-Threadings. Der Turbo-Modus ist bei allen neuen Core-i5-Prozessoren der 600er-Serie verfügbar und agiert bei allen Modellen mit einem Plus von maximal 266 MHz. Je nach Auslastung der beiden Kerne greift also die Stufe mit +266 MHz oder auch nur +133 MHz. Wenn die TDP bereits vorher erreicht wird, trifft man auch mal den normalen Takt an. Da sich Prozessor und Grafikkern die TDP im Rahmen des „Power Balancing“ teilen, spielt auch die Grafikkarte mit rein, wann und wie stark der Turbo-Modus beim Prozessor greift. Darüber hinaus ist auch das Mainboard ein wichtiger Faktor, was wir bereits mehrfach nachgewiesen hatten.

Mit einem Plus von maximal 266 MHz erreichen die bereits ab Werk mit knapp 3 GHz oder mehr ausgerüsteten Prozessoren nur minimale Taktsteigerungen. Die Deaktivierung des besagten Turbo-Modus führt beim Core i5-661 lediglich zu einem Abrutschen um zwei Prozent in unserem Abschlussrating. Der Core i7-870 hingegen profitiert deutlich mehr von seinem Turbo-Modus. Dies liegt jedoch daran, dass er aus einem Potenzial von bis zu 666 MHz mehr Takt schöpfen kann, was den 2,93 GHz schnellen Quad-Core-Prozessor auf bis zu 3,60 GHz bringen kann. Am Ende macht dies bei dem besagten Modell einen Unterschied von sieben Prozent zwischen Deaktivierung und Aktivierung des Turbo aus.

Turbo-Modus Rating
    • Intel Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo ein, SMT ein
      99,5
    • Intel Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo aus, SMT ein
      92,8
    • Intel Core i5-661, 3,33 GHz, DDR3-1333, Turbo ein, SMT ein
      80,4
    • Intel Core i5-661, 3,33 GHz, DDR3-1333, Turbo aus, SMT ein
      78,7
Einheit: Prozent

Auch der Funktion des Intel Hyper-Threading, im Allgemeinen auch Simultaneous MultiThreading (SMT) genannt, haben wir uns noch einmal separat angenommen. Dabei kamen einige erstaunliche Ergebnisse zum Vorschein. Im vergangenen Jahr wurde sehr oft behauptet, dass Hyper-Threading schlecht für Spiele sei. Dies liegt jedoch nicht direkt an dieser Funktion, sondern oft an der Programmierung des Spiels. Bestes Beispiel dafür ist Armed Assault 2 (ArmA II). Aktiviertes Hyper-Threading kostet den Core i7-870 mehr als 15 Prozent seiner Leistung. Schaltet man diese Funktion ab, erreicht das besagte Vier-Kern-Modell deutlich mehr Bilder pro Sekunde, aber vor allem fallen die minimalen Frames nicht mehr so stark ab. Dass man Hyper-Threading aber nicht komplett verteufeln sollte, zeigen die neuen Zweikerner. Diese laufen mit der Technologie durchweg schneller. Der Benchmark zeigt deshalb eine Schwäche des Spiels auf, das zwar für vier Kerne – egal welcher Art, ob real oder virtuell – aber nicht darüber hinaus ausgelegt ist.

Hyper-Threading Rating
    • Intel Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo ein, SMT ein
      99,5
    • Intel Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo ein, SMT aus
      95,6
    • Intel Core i5-661, 3,33 GHz, DDR3-1333, Turbo ein, SMT ein
      80,4
    • Intel Core i5-661, 3,33 GHz, DDR3-1333, Turbo ein, SMT aus
      71,6
Einheit: Prozent

In Anbetracht dessen, dass neue Zwei-Kern-Prozessoren mit zwei weiteren virtuellen Kerne in Spielen besser dastehen, was in Anwendungen ohnehin schon seit langer Zeit bekannt war, schiebt sich der Clarkdale im Gesamtbild mit Aktivierung dieser Funktion deutlich in Front. In unserem Abschlussrating bringt dem Core i5-661 die Aktivierung von Hyper-Threading ein Plus von satten 12 Prozent zum Modell ohne diese Funktion. Spiele in hoher Auflösung profitieren um bis zu 15 Prozent von der Funktion, in geringer Auflösung sogar um 26 Prozent. Bei Anwendungen und in den theoretischen Tests sind es ebenfalls immer rund 15 Prozent, die die Aktivierung von Hyper-Threading am Ende zusammenfassend bringt. In etwa gemittelte 14 Prozent wie in unserem Abschlussrating sind es auch, die das neue Modell vom Vorgänger Intel Core 2 Duo E8600 abheben. Ohne diese Funktion agiert der taktgleiche Core i5-661 auf nahezu identischem Niveau wie der E8600. Alle Einzelheiten dazu liefern die vielen, folgenden Seiten.