Silverstone SG04B-FH Sugo im Test: Kleinformat mit Henkeldeckel
3/5Ausstattung innen
Nachdem die Außenhülle des Silverstone Micro-ATX Gehäuses mit edlen Materialien und einer hochwertigen Verarbeitung überzeugen konnte, zeigt sich der Innenraum, der baugleich mit dem des SG03 ist, zumindest in Bezug auf die Materialien eher von der diskreten Seite. Er besteht zu einem Großteil aus Stahl und erscheint in der dafür typischen Farbe: Stahlgrau.
Damit das Netzteil neben dem Mainboard zuverlässig in seiner Position gehalten werden kann, befinden sich sowohl an der Rückseite als auch an der Unterseite des 5,25"-Laufwerkschacht Führungsschienen, sodass zum Festschrauben bequem beide Hände genutzt werden können, da das Netzteil auf den Schienen aufliegt und nicht festgehalten werden muss.
Der Boden wird durch die beiden Festplattenhalterungen gebildet, welche zum Ein- und Ausbau der 3,5"-Festplatten von der Unterseite aus abgeschraubt und schließlich nach unten herausgenommen werden. Die Halterungen sind aus ein Millimeter starkem Aluminium gefertigt und bilden gleichzeitig jeweils einen „Standfuß“ des SG04B-FH. Auch hier ist wieder eine Mischung aus werkzeugloser und Werkzeug benötigender Installation zu finden, so müssen an beiden Festplattenhaltern zunächst zwei Schrauben gelöst werden, um sie vom Chassis zu trennen. Anschließend können die Speichermedien mit Hilfe zweier Seitenleisten, die sich im Lieferumfang befinden, eingeschoben werden.
Bevor jedoch überhaupt ein Mainboard eingebaut werden kann, ist erst der verbaute Halter für ein extern gerichtetes 3,5"-Laufwerk zu demontieren. Dieser Haltebügel ermöglicht es, versteckt hinter der kleinen Tür in der Front beispielsweise eine dritte Festplatte, einen Kartenleser, eine kleine Lüftersteuerung oder noch ein Diskettenlaufwerk zu verbauen.
Leider wird im vollständig montierten Zustand der gesamte Innenraum von der Hardware belegt, sodass zum Beispiel im Mainboard-Tray keinerlei Öffnungen zur versteckten Kabelführung zu finden sind. Somit lässt sich ein gewisses Maß an „Kabelsalat“ leider nicht vermeiden.
In der Front befinden sich schlussendlich die bereits erwähnten 120-mm-Lüfter, welche durch ein Lüftergitter sicher vor sich im Innenraum befindenden Kabeln geschützt sind. Wird nur ein Lüfter verwendet, so kann dieser in sieben verschiedenen Positionen von oben nach unten angebracht werden. Somit ist sichergestellt, dass er stets richtig auf die Komponenten ausgerichtet ist, die die meiste Kühlung benötigen. Auch wenn zwei Lüfter verwendet werden, ist es immerhin noch möglich beide Lüfter etwas höher oder tiefer anzubringen.
Grundsätzlich bestätigt der Innenraum das, was die Außenhülle bereits versprochen hat: hohe Verarbeitungsqualität und interessante Konzepte, die sich im weiteren Testverlauf von der praktischen Seite aus beweisen müssen.
Erfahrungen
Angesichts der kompakten Bauweise sind kleinere Probleme beim Einbau der Hardware wohl vorprogrammiert. Diese Vermutung bewahrheitet sich bereits bei der Installation des Mainboards. So können nicht alle Schrauben optimal angezogen werden, da zum Beispiel die Innenkonstruktion des 5,25"-Laufwerks der Auflagefläche für das Netzteil im Wege stehen. Ähnlich setzt sich dies beim Einbau der Grafikkarte fort. Wird eine Karte installiert, welche die volle Länge des SG04B-FH ausnutzt, muss zunächst die Front-Tür aufgeschraubt und anschließend die Lüfterkonstruktion entnommen werden, erst dann kann man die Grafikkarte einsetzen. Bei unserem Testsystem ergab sich genau an dieser Stelle ein weiteres Problem rund um die Grafikkarte – oder eher gesagt am Ende der Grafikkarte. So stand dem Einbau der untere Lüfter in der Front im Wege. Da die beiden Stromanschlüsse unserer Karte in Richtung der Gehäusefront platziert sind, war es nicht möglich, beide Lüfter und die Grafikkarte gleichzeitig zu betreiben.
Ein grundlegendes Platzproblem tritt auch bei der Wahl des Prozessorkühlers auf, denn dieser darf wegen des daneben befindlichen Netzteils maximal 80 mm hoch sein. Zwar gibt es eine Vielzahl an Prozessorkühlern auf dem Markt, die diese Spezifikationen erfüllen, allerdings geht dabei schnell ein stimmiges Verhältnis zwischen Kühlleistung und Geräuschentwicklung verloren.
Einen durchweg positiven Eindruck hinterlässt das Port-Kit. Auf der einen Seite bietet es mit den bekannten zwei USB- und Audioanschlüssen und dem zusätzlichen FireWire-Anschluss ein hohes Maß an Komfort, auf der anderen Seite können aber alle nicht benötigten Ports im Innenraum entfernt werden. Wer also keinen FireWire-Anschluss auf seinem Mainboard zur Verfügung hat, kann dieses Kabel einfach von der Platine abziehen und reduziert auf diese Art und Weise die zwangsläufig im Innenraum entstehende Unordnung.
Viele Käufer möchten gerne ein High-End-System auf engstem Raum betreiben, weshalb sich ein Gehäuse durch den verfügbaren Platz für Grafikkarten auszeichnen kann. Gerade auch in Hinblick auf die kürzlich erschienene neue Grafikkartengeneration wird dieses Testkriterium fortwährend wichtiger. Mit etwa 29,6 cm Platz könnte das SG04B-FH Sugo problemlos mit seinen großen Konkurrenten mithalten. Diese Länge steht allerdings nur dann zur Verfügung, wenn die Grafikkarte ihre Stromanschlüsse an der oberen Längsseite besitzt und in der Front kein Lüfter diesen Bereich blockiert. Werden beide Frontlüfter betrieben, reduziert sich der vorhandene Platz um etwa zweieinhalb Zentimeter plus etwa drei weitere Millimeter durch das mitgelieferte Lüftergitter, sodass das Sugo letztlich 26,8 cm Platz für Grafikkarten bietet.
Um einen Gesamtüberblick über alle bisher getesteten Gehäuse zu geben, befindet sich eine vollständige Liste im unten angefügten Klapptext.