Verleger auf Konfrontationskurs mit Amazon
Amazon kann mit dem Kindle (DX) als unumstrittener Marktführer auf dem E-Book-Markt bezeichnet werden. Gerade erst gab das Unternehmen als Reaktion auf die Vorstellung des iPad erstmals Zahlen bekannt, denen zufolge Amazon bereits im Dezember die Marke von drei Millionen Geräten überschritten hat.
Für die Verlage ist der Erfolg jedoch ein zweischneidiges Schwert, da Amazon aufgrund seiner Marktmacht die Preise diktieren kann und dies auch tut. Offensichtlich kam es jetzt über die Preise zu einem ersten Zerwürfnis: Der amerikanische Verlag Macmillan Publishers, ein Schwergewicht der Branche, ist seit gestern nicht mehr in Amazons E-Book-Sortiment vertreten. Stein des Anstoßes soll gewesen sein, dass Macmillan und andere Verlage eine Anhebung der Preise von 9,99 US-Dollar auf rund 15 US-Dollar fordern, da die Schriftstücke sonst entwertet würden. Seinen Unmut über diese Forderungen soll Amazon nun dadurch zum Ausdruck gebracht haben, dass man die Macmillan-Bücher vorübergehend aus dem Sortiment genommen hat.
Brisanter Weise ist Macmillan auch einer jener Verleger, die Apple bei der Vorstellung des iPad als Anbieter in seinem neuen iBook Store nannte. Hinzu kommt – Zufall oder nicht: In der Präsentation waren Buchpreise bis 14,99 US-Dollar zu sehen. Allerdings gab Steve Jobs selbst zu Protokoll, dass die Preise im iBook Store denen von Amazon entsprechen sollen. Man darf also gespannt sein.