„HDDBoost“: Von SSD und HDD das Beste?
Was dort aus dem Hause Silverstone zu vernehmen ist, klingt im ersten Moment zu schön um wahr zu sein: Über die Installation einer SSD zusammen mit einer gewöhnlichen Festplatte sollen deren Geschwindigkeit und Speicherplatz miteinander vereint und die Lebensdauer des Solid State Drives verlängert werden.
Sieht man sich die Technik dahinter einmal näher an, ist es dann doch eher fauler Zauber. In der kleinen Box wird eine SSD installiert, die letztlich als eine Art großer Lesecache für die Festplatte dienen soll. In erster Instanz werden die am Anfang der Festplatte befindlichen Daten als eine Spiegelung auf die SSD kopiert, weshalb vorher eine Defragmentierung der HDD vorgenommen werden solle, um möglichst viele Daten auch auf der SSD zu haben – ob das dann auch immer die Daten sind, die man dort haben möchte, ist eine andere Frage. Die Lesepriorität des Betriebssystems liegt dann auf der SSD, sodass wenn möglich auf die schnellere SSD und nicht auf die Festplatte zugegriffen wird. Begrenzt wird das System durch die verfügbare Kapazität der SSD, sodass alle Daten, die sich auf dem langsameren Speichermedium befinden, auch weiterhin von diesem gelesen werden. Zudem wird beim Schreiben grundsätzlich nur auf die HDD zugegriffen. Ein Abgleich der Daten mit dem Solid State Drive erfolgt immer nur beim Neustart des Systems, so dass im Betrieb geschriebene Daten vor dem Neustart immer von der HDD gelesen werden. Eine Neuinstallation des Betriebssystem soll nicht von Nöten sein, stattdessen soll die Funktionsfähigkeit nach Installation der Software gegeben sein. Ab dem 19. Februar soll HDDBoost für etwa 33 Euro exklusive Steuern ausgeliefert werden.
Über den Sinn des Produkts kann man sich freilich streiten. Dass auch aktuelle SSDs mit MLC-Chips eine mehr als ausreichende Lebensdauer besitzen, wenn man nicht gerade täglichen hohe zweistellige Gigabyte-Mengen an Daten auf sie schreibt und löscht, sollte mittlerweile eigentlich bekannt sein. In diesem Sinne ist es sicherlich sinnvoller sein Betriebssystem und die Programme gleich auf der SSD zu installieren und größere Datenmengen gegebenenfalls auf eine HDD auszulagern.