Schulbusse mit WLAN: Ruhe und Produktivität
In den USA sind Schulbusse deutlich verbreiteter als in Deutschland und legen teilweise recht lange Strecken zurück. Dass es auf der Fahrt nicht unbedingt ruhig ist, dürften die meisten zumindest im Film schon mal selbst gesehen haben. Mit WLAN ausgerüstete Busse zeigen nun, dass es auch deutlich leiser und produktiver geht.
Bereits im vergangenen Herbst rüsteten die Schulmitarbeiter in Vail, einem Außenbezirk von Tuscon, Arizona, einen der Schulbusse mit einem mobilen Internetrouter aus. Der Schulbezirk erstreckt sich über 425 Quadratmeilen und umfasst 18 Schulen und rund 10.000 Schüler – lange Fahrten sind also nicht ungewöhnlich. Einen ersten Test gab es dann Anfang Dezember, als das Jungen-Fußballteam der Schule zu einem Turnier fuhr. Die Pausen zwischen den Spielen wurden unter anderem zum Abrufen von E-Mails und zum Erledigen von Hausaufgaben genutzt. Im Alltag wird der Internetzugang während der Fahrt natürlich nicht nur produktiv sondern beispielsweise auch zum Spielen benutzt. Prügeleien und das Herumspringen im Bus haben durch den Internetzugang in jedem Fall deutlich abgenommen.
Der Vorsteher des Schulbezirks, Calvin Baker, ist der Meinung, dass Computerspiele auf jeden Fall besser als die früheren Streitereien im Bus seien und er damit ohnehin gerechnet habe. Ohnehin hat sich der Schulbezirk bereits in der Vergangenheit durch eine hohe Affinität zu Computern und dem Internet hervor getan. So wurden 2005 an einer Schule Laptops statt Schulbüchern herausgegeben und das komplette Schulgelände bis hin zu den Sportplätzen mit einem WLAN-Netz versorgt. Die Kosten für das WLAN sind verhältnismäßig günstig: Der mobile Router von Autonet Mobile kostet einmalig 200 US-Dollar, hinzu kommt eine monatliche Pauschale von 60 US-Dollar für den Internetzugang. Und der Erfolg scheint Schule zu machen: Mittlerweile haben auch Schulen und Schuldistrikte in Florida, Missouri und Washington D.C. beim Hersteller mobile Router für ihre Schulbusse erworben.