OrigenAE M10 im Test: Die Einstiegsdroge für den Media-PC
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Besonders für den Bereich Home-Entertainment ist es zwingend notwendig, herstellerseitig ein möglichst gut ausgestattetes Software-Paket bereitzustellen. Vor allem wenn nicht unbedingt Maus und Tastatur auf dem Wohnzimmertisch liegen sollen und der Anwender seinen Media-PC mit einer Fernbedienung steuern möchte. Die grundlegenden Funktionen wie beispielsweise die Wiedergabe von optischen Medien gehört dabei sicherlich noch zu den einfachsten Übungen.
OrigenAE bietet an dieser Stelle ein Software-Paket an, mit dem neben der Medienwiedergabe zumindest die wichtigsten Funktionen wie das Surfen im Internet oder der Zugriff auf interne Bibliotheken gewährleistet ist. Zusätzlich zu diesen Zugriffen kann aber auch das Front-Display nach den eigenen Vorstellungen eingestellt werden.
Für die Einstellungen der Software kommt der sogenannte iMon-Manager zum Einsatz, welcher nach dem Starten des Betriebssystems automatisch ausgeführt wird und gleichzeitig das Front-Display aktiviert. Zu dem runden Button auf dem Desktop gehört auch eine Uhr, die für einen beliebigen Ort auch das aktuelle Wetter samt Prognose für die folgenden Tage anzeigen kann. Zum Einstellungsmenü, welches in drei Abschnitte unterteilt ist, gelangt man über den iMon-Button, der für die Bedienung des OrigenAE M10 eine zentrale Rolle spielt.
Unter dem ersten Punkt „Einstellungen“ kann beispielsweise die verwendete Fernbedienung eingestellt und vollständig konfiguriert werden. Einige vorinstallierte Bedienbefehle wie zum Beispiel für den Internet Explorer stehen bereits nach der Softwareinstallation zur Verfügung, weitere für beliebige Programme können manuell hinzugefügt oder aus einer umfangreichen Bibliothek importiert werden. Auch die Mausgeschwindigkeit für die Fernbedienung lässt sich an dieser Stelle individualisieren.
Der Abschnitt „Option“ bietet Einstellungen für die Systemkonfiguration, die etwas später noch ausführlicher erläutert wird. Auch der verwendete Nachrichtenkanal kann dort ausgewählt werden, um auf dem Front-Display die wichtigsten Neuigkeiten in Kurzform darzustellen. Außerdem steht eine Vielzahl an Internet-Radiosendern bereit, die sich über das enthaltene Programm „iMEDIAN HD“ abspielen lassen.
In der Kategorie „iMON Hilfsmittel“ findet der Anwender die vielleicht wichtigsten Funktionen vor. So lassen sich dort die standardmäßig verwendete Prozedur für den Start von Applikationen und neben einem Timer, welcher automatische Ein- und Ausschaltvorgänge möglich macht, auch das Front-Display einstellen. Betreibt man das Display im Auto-Modus, werden nacheinander einige Systeminformationen zum verwendeten Prozessor, seiner Auslastung oder des Betriebssystems angezeigt. Außerdem kann ein E-Mail-Konto kontinuierlich auf neue Nachrichten überprüft werden, um den aktuellen Status im Display anzuzeigen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Nachrichten, die in mäßiger Geschwindigkeit angezeigt werden. Wird iMON nicht mehr betrieben, lässt sich eine Stand-by-Nachricht einstellen.
Benötigt man ein paar Buchstaben, können diese mit der virtuellen Tastatur eingegeben werden. Eine sehr gelungene Applikation ist iMEDIAN HD, womit der Zugriff auf die gesamte Mediathek des Computers inklusive eingelegter optischer Medien möglich wird. Zugeschnitten auf die Bedienung mit der im Lieferumfang enthaltenen Fernbedienung kann dieses Allround-Talent problemlos gesteuert werden. Befindet sich der Media-PC in einem Netzwerk, so stehen auch die auf weiteren Rechnern zur Nutzung freigegebenen Medien zur Verfügung.
Nach dieser theoretischen Einführung in die Bedienung des OrigenAE M10 ist es an der Zeit, dass das kleine Aluminiumgehäuse beziehungsweise die Software in Verbindung mit dem Front-Display und der Fernbedienung zeigt, was in ihm steckt.
Eigentlich würde man über eine konfigurierte Taste der Fernbedienung zum sogenannten Applikations-Starter gelangen, der bereits in den Einstellungen erwähnt wurde. Von dort aus ist es möglich eine Vielzahl an Programmen zu starten, die den Verzicht auf Maus und Tastatur sehr erträglich machen. Doch bei unserem System ging an dieser Stelle erst einmal gar nichts. Nach unzähligen Versuchen und Rücksprachen mit dem Hersteller konnte das Problem letztendlich mit unserem neuen Testsystem gelöst werden, da das alte System keinen 24-Pol-Mainboardanschluss besitzt und somit das von OrigenAE mitgelieferte Netzteil nur bedingt bzw. überbrückt genutzt werden konnte. Nach dem Hardwarewechsel verlief dann alles nach Plan.
Dabei hinterließ vor allem das Programm iMEDIAN HD einen äußerst guten Eindruck, da es nach minimalen Einstellungen bezüglich des Speicherortes unserer Videos, der Musik und der Bilder sofort möglich war diese wiederzugeben. Der Spaßfaktor hielt sich dabei allerdings in Grenzen, weil die Fernbedienung teilweise sehr unpräzise arbeitet, was sich nicht nur aus weiterer Entfernung sondern auch aus nächster Nähe zum Gehäuse bemerkbar macht. Ein Grund könnte sein, dass die großen Tasten, mit denen vornehmlich die wichtigsten Funktionen – vor, zurück, hoch und runter – bedient werden, einen äußerst schwammigen Druckpunkt besitzen.
Wer außerhalb der OrigenAE-Softwareumgebung etwas steuern möchte, muss etwas Zeit in die Konfiguration der Software investieren, da im Auslieferungszustand nicht einmal eine Taste für den Applikations-Starter definiert ist. Was diesen Punkt anbelangt, ist auch die Fernbedienung nicht optimal auf die praktisch möglichen Fähigkeiten von iMON ausgelegt und die Beschriftung nicht eingängig. Sie wirkt wie von der Stange und nicht wie exakt auf die Bedürfnisse der Software zugeschnitten.