EA plant kostenpflichtige Vorab-Versionen

Andreas Frischholz
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Electronic Arts forciert seit geraumer Zeit den Ausbau von Online-Angeboten und ist dementsprechend stets auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Nun hat man die Absicht, mit sogenannten „Premium Downloadable Content“ (PDLC) kostenpflichtige Vorab-Versionen von Spielen zu etablieren.

Die PDLC-Versionen sollen wie die bislang üblichen Demos vor dem Release des eigentlichen Spiels erscheinen, aber mit einer Spielzeit von rund drei bis vier Stunden deutlich länger ausfallen, erklärte der Analyst Micheal Pachter. Seinen Aussagen nach werden die Premium-Demos über Netzwerke wie Microsofts Xbox Live oder Sonys PlayStation Network mit einer Preisspanne von 10 bis 15 US-Dollar angeboten. EA-Manager Nick Earl versicherte indes, dass man zukünftig jedoch nicht Geld für Dienste verlangen will, die bislang kostenfrei waren – frei erhältliche Anspielversionen sollen weiterhin erscheinen.

Nach Pachter haben die Premium-Versionen Vorteile für EA und die Spieler. Der Publisher kann Entwicklungskosten senken, da bereits verhältnismäßig frühzeitig die ersten Levels verkauft werden, was zudem die Kalkulation für den restlichen Verlauf der Entwicklung erleichtert. Davon abgesehen kann während der restlichen Monate der Entwicklung auf Anregungen der Spieler eingegangen und Bugs beseitigt werden. Als Beispiel nennt er das im vergangenen Jahr von DICE veröffentlichte Battlefield 1943, eine inhaltliche Light-Version des Klassikers Battlefield 1942 mit zeitgemäßer Grafik. Hätte man das Spiel um eine vollwertige Kampagne erweitert, wäre das nach Patcher ein sicherer Erfolg gewesen.

Eine Realisierung der Pläne wäre für EA die konsequente Erweiterung der Vertriebswege, mit denen der Publisher die Online-Erlöse steigern will. An und für sich spricht auch nichts gegen das neue Konzept, es kann sowohl dem Publisher als auch den Spielern Vorteile verschaffen. Allerdings sind noch einige Fragen offen – beispielsweise, ob Käufer des PDLC beim finalen Titel noch den vollen Preis bezahlen müssen. Zudem wird bei frühzeitigen Veröffentlichungen immer der Verdacht anhängen, dass die Konsumenten als zahlende Beta-Tester missbraucht werden. Und schlussendlich ist es stets fraglich, inwiefern Publisher Interesse zeigen, bereits halb veröffentlichte Projekte fortzusetzen. Ein bekanntes Beispiel ist diesbezüglich Valves dritte Episode von Half-Life 2, die bereits seit Jahren überfällig ist.

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