Intel: Multiplikatorfreie CPUs bald für 100 Euro?

Volker Rißka
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Intels Prozessoren aus der Familie der Extreme Edition waren die ersten CPUs der letzten Jahre, die über einen frei wählbaren Multiplikator verfügen. Der Nachteil: alle kosten mit knapp 1.000 Euro eine Menge Geld. Da AMD aber nachgezogen hat und dieses Feature auch bei Prozessoren, die keine 100 Euro kosten, anbietet, will man nun handeln.

Der Grundstein für diese Entwicklung wurde bereits im Sommer des letzten Jahres gelegt. Damals schickte man mit dem Pentium E6500K einen ersten Prozessor für nicht einmal 80 Euro im asiatischen Markt in den Handel, der einen frei bestimmbaren Multiplikator besitzt. Die Kollegen von Tweakers.net wollen im Gespräch mit Intel erfahren haben, dass dieser Test positiv verlief und jetzt mit Serienmodellen auch in europäischen Gefilden zu rechnen ist. Wahrscheinlichste Zielgruppe dürfte der Sockel LGA 1156 sein, wobei abzuwarten ist, ob die Lynnfield-Quad-Core-CPUs oder die neuen Clarkdale-Zweikerner in 32-nm-Fertigung bedient werden. Insbesondere bei den letztgenannten würde ein freier Multiplikator die Tür spielend zu Taktraten jenseits der 4 GHz öffnen, was wir gerade erst wieder mit einem Pentium G6950 und Core i3-530 erfahren durften, deren Test in Kürze auf ComputerBase erscheint. Der Core i3-530 schafft dabei bereits über den BCLK spielend mehr als 4,5 GHz, mit einer Verstellmöglichkeit des Multiplikators dürften da noch einige Megahertz mehr drin sein.

Intel Core i3-530 bei 4,54 GHz
Intel Core i3-530 bei 4,54 GHz

Wann genau Intel den Vorhang für solche Modelle mit frei wählbarem Multiplikator, die keine 1.000 Euro kosten, fallen lässt, ist aktuell noch unklar. Da bisher kein einziges Gerücht oder auch nur eine NDA-Roadmap einen dieser Prozessoren erwähnt hat, könnte es noch einige Zeit dauern.