CoolIT Systems Domino A.L.C. im Test: Kompakte Wasserkühlung für Einsteiger

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Die CoolIT Systems Domino A.L.C. („Advanced Liquid Cooling“) vereint die drei Hauptkomponenten einer Flüssigkeitskühlung in einem System. Grundlage der Konstruktion ist ein kompakter, kupferner Prozessorkühler im 50 x 50 mm Format mit innerer Mikrostruktur zur effektiveren Wärmeabgabe. Die ebene Kontaktfläche zur CPU ist zum Schutz vor Korrosionseffekten vernickelt. Serienmäßig ist eine universelle, diagonalenveränderbare Vierpunkt-Halterung für die unterstützten Intel-Sockel aufgeschraubt, die bei Bedarf gegen das dem Lieferumfang beiliegende AMD-Pendant ausgetauscht werden kann. Qualitativ hinterlässt das CPU-Kühlelement einen sehr ordentlichen Gesamteindruck.

CoolIT Systems Domino A.L.C. Verpackung
CoolIT Systems Domino A.L.C. Verpackung
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
Wärmeleitpaste vorinstalliert
Wärmeleitpaste vorinstalliert
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.

Über zwei sehr unflexible, etwa 25 cm lange Kunststoffschläuche, die ausgesprochen sicher mit Kühler und Radiator verbunden sind, erfolgt der Transport des nicht näher spezifizierten Kühlmittels zum Wärmetauscher. Hierbei kommt ein 120-mm-Standardmodell mit sehr eng gewellten Aluminiumlamellen und mit etwa im Zentimeterabstand flüssigkeitsführenden Kapillaren zum Einsatz. Der Radiator misst ungefähr 157 x 120 x 27 mm und passt damit gerade so an die 120-mm-Rückwand-Lüfterposition der meisten ATX-Gehäuse.

Direkt am Radiator wurde die Steuerzentrale des Kühlsystems in einem etwas weniger wertig anmutenden, aber dennoch robusten Kunststoff-Gehäuse untergebracht. Diese wurde so konzipiert, dass bei Chassis mit Seitenwandfenster das etwa 45 x 25 mm große, blau beleuchtete Display abgelesen werden kann. Bei Gehäusen ohne Blickfenster wirkt das dort platzierte LCD jedoch recht unglücklich. Gehäuse mit zusätzlichen Lüftern oder einem Lufttunnel in der Seitenwand könnten sogar inkompatibel zur Domino-Kühlung sein.

Das Display gibt Auskunft über den aktuellen Betriebsmodus, über die Kühlflüssigkeitstemperatur sowie die Drehzahlen von Pumpe und Raditorlüfter. Das CoolIT-System bietet dem Anwender drei verschiedene Arbeitsmodi, die sich lediglich in der Drehzahl des Radiatorlüfters unterscheiden. Die kleine, an der Steuereinheit fixierte 12-Volt-Pumpe agiert konstant mit etwa 3.000 U/min und lässt leider keine Geschwindigkeits- respektive Geräuschreduzierung per Spannungsdimmung zu, sondern versagt bereits bei moderater Senkung der Spannung, begleitet vom Alarm des CoolIT-Produktes, ihren Dienst.

Herkömmlicher 120-mm-Radiator
Herkömmlicher 120-mm-Radiator
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
Kleine 12-V-Pumpe sitzt links
Kleine 12-V-Pumpe sitzt links
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
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CoolIT Systems Domino A.L.C.
Drei Modi können per Tastendruck gewählt werden
Drei Modi können per Tastendruck gewählt werden
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.

Drei Betriebsoptionen bietet die Domino A.L.C. an, die per Tastendruck direkt an der Seite der Steuereinheit durchgeschaltet werden können. „Quiet“ sowie „Performance“ beschreiben dabei Drehzahlspektren zwischen etwa 1.100 und 2.500 U/min, wobei basierend auf unterschiedlich gestalteten Regelkurven temperaturabhängig gesteuert wird. Während des Volllast-Testverlaufs bewegten sich die Drehzahlen im „Quiet“-Modus mit unserem Muster zwischen 1.000 und 1.700 U/min, im „Performance“-Betrieb etwa zwischen 1.500 und 2.100 U/min. Je nach Auslastung und Beanspruchung kann es hier allerdings zu Abweichungen kommen – einen leisen Betrieb unter 1.000 U/min sieht das System jedoch leider nicht vor. „Full“als dritte Option beschreibt indes die konstante Maximaldrehzahl des 120-mm-Lüfters, die bei etwa 2.500 U/min liegt.

Ab Werk ist die Anbringung des 120-mm-Serienlüfters mit vier Schrauben am Radiator in saugender Position. Das bedeutet, dass zum Kühlen die warme Gehäuseinnenluft durch den Wärmetauscher angesaugt und nach außen befördert wird. Wie sich später zeigen wird, ist im Sinne einer minimalen Prozessortemperatur eine einblasende Lüfteranbringung jedoch deutlich sinnvoller. Hierauf muss jedoch das Gesamtkühlkonzept im Gehäuse abgestimmt werden, um nicht zu hohe Chassis- und Komponententemperaturen zu generieren.

Ein generelles Tauschen des Lüfters ist leider nur sehr schwer möglich. CoolIT hat sich für Lüfter und Pumpe eine gemeinsame Stromversorgung über einen 3-Pin-Lüfteranschluss erdacht. Bereits das Drehen des Lüfters erweist sich aufgrund der kurzen Kabel als echte Herausforderung. Ein echter Wechsel ist daher wohl nur durch bastlerisches Geschick unter Verlust der Herstellergarantie zu erreichen.

Montagebesonderheiten

CoolIT Systems Rückplatten-Sammlung
CoolIT Systems Rückplatten-Sammlung
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.
Informationen über Temperatur und Drehzahlen
Informationen über Temperatur und Drehzahlen

Das Montagekonzept der CoolIT Systems Domino ist relativ einfach. Bei ausgebautem Motherboard wird die für das jeweilige System passende Rückplatte ausgewählt und der bereits mit Wärmeleitpaste präparierte CPU-Kühler mit den vier Federmuttern wechselseitig festgeschraubt. Nun muss das Motherboard nebst Kühlsystem wieder in das Gehäuse eingesetzt werden. Dabei ist entsprechend vorsichtig vorzugehen, da der knapp ein Kilogramm schwere Radiatorpart noch unfixiert ist und Schaden anrichten könnte.

Das Anbringen des Wärmetauschers an der Gehäuserückwand entpuppt sich als Gedultsspiel. Einerseits ist der Platz enorm knapp bemessen, andererseits verhindern die starren Schläuche ein bequemes Rangieren. Die Befestigung des Radiators erfolgt zur Reduzierung von schwinnungsbedingten Geräuschen mit Hilfe von vier Gummihaltern. Diese in die entsprechenden Bohrungen des Gehäuses einzufädeln, erfordert ebenfalls etwas Geschick und Nervenstärke.

Ein großes Problem stellt das Demontieren des Wärmetauschers dar. Die Gummi-Entkoppler präsentieren sich doch sehr anfällig und reißen bei Überdehnung mit Vorliebe. Schnell sind da auch die zwei zusätzlichen Exemplare aus dem Lieferumfang aufgebraucht. Eine etwas langlebigere Lösung wäre hier doch sehr wünschenswert.

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