Danamics LMX Superleggera im Test: Flüssigmetall ist nicht der neue Maßsstab
3/9Lieferumfang
PC-Cooling bietet den Danamics LMX in verschiedenen Versionen an. Zunächst gibt es separate Modelle mit AMD- oder Intel-Support, wobei der Lieferumfang entsprechend die sauber abgepackten und beschrifteten Montagebauteile inklusive englischsprachiger Anleitungen für die jeweiligen Sockel beinhaltet. Des weiteren ist der LMX Superleggera, dem Anwender größtmögliche Flexibilität bietend, grundlegend ohne Lüfter verfügbar, entsprechend vergünstigte Bundles mit einem oder zwei 120-mm-Ventilatoren werden jedoch von PC-Cooling angeboten. Lediglich die „Promo“-Version, die auch uns vorliegt, wird mit der vom dänischen Hersteller Danamics empfohlenen SilenX-Orange-LED-Lüfterausstattung (2.000 U/min, 128 m³/h) ausgeliefert.
Abseits davon kommt der LMX-Kühlkörper mit der 3,5"-Powerbooster-Einheit in einer stilvoll gestalteten, gut aufgeräumten Verpackung zum Anwender. Vier Clips zur Befestigung von bis zu zwei Lüftern, eine Spritze Wärmeleitpaste sowie eine ausführliche Produktanleitung in gedruckter sowie digitaler Form (CD) runden das Paket ab.
Impressionen
Es ist schon ein beeindruckendes Stück Kühlerhardware, das die dänischen Entwickler mit dem LMX geschaffen haben. Ohne Lüfter hat man über ein Kilogramm an Material zusammen gerafft, um den Superleggera zu formen, der mit einer Bauhöhe von 170,5 Millimetern wohl der derzeit höchste Prozessorkühler des Marktes ist. Dabei erstreckt sich der eigentliche Radiator aus Aluminiumlamellen nicht über die gesamte Abmessung, da die an der Oberseite des Kühlers platzierte Induktionspumpe erheblichen Raumanspruch erhebt. Aufgrund der massiven Eisenkern-Abschirmung liegt zudem der Schwerpunkt des Kühlers relativ weit oben.
Fünf kupferne Flüssigmetall-Röhrchen durchziehen zum Teil etwas zueinander versetzt die vernickelten, aufgesteckten Aluminiumlamellen, deren Abstand mit knapp zwei Millimetern recht großzügig gewählt wurde. Eine sehr dicke, kupferne Bodenplatte mit ebener Auflage sichert die Wärmeaufnahme von der CPU und die Übergabe an die Flüssigmetall-Kapillarkreisläufe. Qualitativ zählt der Danamics LMX noch nicht ganz zu den Topprodukten des Marktes. So fehlt beispielsweise die Vernickelung der Kupferröhrchen im noch sichtbaren, oberen Bereich vor der Pumpe. Auch die Lamellen vermitteln nicht den robustesten Eindruck.
Als Bindeglied zwischen der metallenen Kühlerkonstruktion, der Pumpe und der Belüftung dient eine nicht ohne weiteres entfernbare, symmetrische Kunststoff-Haube. An dieser werden die Lüfter mit Hilfe eines Schienensystems von oben eingeschoben und mit zwei orangenen Clips gesichert. Leider kann es beim ungestümen Lüftereinbau vorkommen, dass man die Lamellen des LMX an den erhabenen Kanten verbiegt. Bei vorsichtigem Umgang profitiert man jedoch von einem schraubenlosen System mit sicherer Ventilatoraufnahme.
Montagebesonderheiten
So einfallsreich sich die Danamics-Entwickler bei der Umsetung der Flüssigmetall-Kühlung auf engstem Raum präsentiert haben, so konventionell wird das Thema Sockelmontage abgearbeitet. Bei einem Gesamtgewicht mit Doppelbelüftung von etwa 1,5 Kilogramm kommt alles andere, als eine rückplattenbasierende Direktverschraubung mit der Hauptplatine als Montageform natürlich nicht in Frage. Während andere Hersteller hierbei bemüht sind, mit möglichst wenigen Bauteilen viele Plattformen zu bedienen, bekommt bei Danamics jeder Sockeltyp ein eigenes Installationskit, wodurch sich insgesamt relativ viele Kleinteile ansammeln.
Auf Basis dieser Parts wird zunächst ein Montagemodul um den Sockel errichtet. Danach wird der LMX mit den entsprechenden Haltestegen aus dem Lieferumfang ausgestattet und auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt. Mit Hilfe vierer Schrauben kann der lüfterloser Kühlkörper daraufhin mit dem Montagemodul verbunden werden, wodurch ein sicherer Halt und ein knackiger Anpressdruck garantiert wird. Abschließend wird die Belüftung sowie der Powerboost-2-Transformator eingebaut und anschlossen. Der gesamte Installationsakt erfordert aufgrund der vielzähligen Einzelteile und der großformatigen Kühlkonstruktion etwas mehr Nervenstärke, als bei den meisten herkömmlichen Luftkühlern.
Ein sehr großes Problem könnte der Danamics LMX im Hinblick auf die Gehäusekompatibilität erzeugen, denn mit einer Bauhöhe von 170,5 Millimetern wird der Flüssigmetallkühler nicht mehr mit schmalen PC-Chassis harmonieren. Als Anhaltspunkt: In unserem Testgehäuse, dem Silverstone TemJin-SST-TJ09S mit einer Breite von 210 Millimetern, lässt sich der LMX gerade noch montieren, ohne dass der Kühler mit der geschlossenen Seitenwand kollidiert.