Prolimatech Armageddon im Test: Schlanker Riese im 140-mm-Gewand

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Genau wie der Megahalems ist auch der Armageddon kein Kühler, der durch unglaublich extravagante Formen oder neue Techniken aufzufallen weiß. Vielmehr verkörpert er eine materialqualitativ sowie handwerklich sorgfältig, exakt und hochwertig gearbeitete Metallkomposition, die bereits bei unserem Vorserienmodell kaum Ansatzpunkte zur Kritik liefert. So hält man mit dem Armageddon einen ausgesprochen robusten, sauber gefertigten Prozessorkühler in den Händen, der mit seinem rohen, unverspielten Charme den Fokus auf das Wesentliche lenkt: Das Kühlen der CPU. Dass den Prolimatech-Entwicklern dabei auch einmal ein geschmacklicher Fauxpas unterläuft, dokumentiert der wenig stilvolle „Armageddon“-Schriftzug auf der oberen Lamellenabdeckung. Auf der finalen Version wird dieser zum Glück jedoch nicht mehr zu finden sein.

Prolimatech Armageddon Verpackung
Prolimatech Armageddon Verpackung
Prolimatech Armageddon
Prolimatech Armageddon
Sehr schmaler Aufbau
Sehr schmaler Aufbau
Prolimatech Armageddon
Prolimatech Armageddon
Leicht gewölbte Bodenplatte
Leicht gewölbte Bodenplatte
Bodenplatte wie beim Megahalems
Bodenplatte wie beim Megahalems
Vergleich zwischen Armageddon und Megahalems
Vergleich zwischen Armageddon und Megahalems
Vergleich zwischen Armageddon und Megahalems
Vergleich zwischen Armageddon und Megahalems

Der Prolimatech Armageddon basiert auf einem aus mehreren Parts zusammengefügten, in Heatpiperichtung leicht konvexen Kupferboden, welchen insgesamt sechs 6-mm-Heatpipes in U-Funktion durchziehen und so die Wärme aus der Prozessornähe abtransportieren. Besonderheit ist dabei die schwungvolle Aufbiegung der Heatpipes, welche eine Durchdringung der Aluminiumlamellen aller zwölf Kapillarausläufe in einer Linie erzeugt. Wie beim Megahalems setzt der Hersteller auch beim Armageddon auf zwei voneinander vertikal getrennte Lamellentürme, die lediglich durch die obere Abdeckung eine stabilitätsfördernde Zusammenführung erfahren. Pro Turm kommen 44 Aluminiumlamellen mit einer Grundfläche von je etwa 70 x 50 mm im Abstand von ca. zwei Millimetern zum Einsatz. Der so erzeugte Radiator misst etwa 144 x 110 x 50 mm.

Heatpipes in Reihe
Heatpipes in Reihe
Neue Lüfterbefestigung
Neue Lüfterbefestigung
Prolimatech Armageddon
Prolimatech Armageddon
Doppel-140-mm-Belüftung möglich
Doppel-140-mm-Belüftung möglich

Erwartungsgemäß wird der Kühler vom Hersteller ohne Serienbelüftung geliefert. Der deutsche Prolimatech-Distributor Caseking wird jedoch für seine Kunden, ähnlich wie beim Megahalems, entsprechend vergünstigte Bundles mit verschiedenen Lüfterkombinationen anbieten. Dabei ist der Armageddon grundlegend für 140-mm-Lüfter konzipiert, von denen symmetriebedingt bis zu zwei Exemplare am Kühlkörper befestigt werden können. Dies geschieht, von den etablierten Drahtbügeln wieder Abstand nehmend, mit jeweils zwei kleinen Metallclips, die sowohl am Ventilatorrahmen als auch an den Aluminiumlamellen eingehakt werden. In der Praxis funktioniert dies je nach Gestalt des Lüfterrahmens mal sehr gut bereits beim ersten Versuch, mal bedarf es etwas intensiveren Bemühungen. Optional werden auch Halterungen für 120-mm-Lüfter verfügbar sein.

Montagebesonderheiten

Montagematerial nur für Intel
Montagematerial nur für Intel

Aufgrund seiner genannten Bodenplattenbeschaffenheit spezialisiert sich der Prolimatech Armageddon auf das Zusammenspiel mit Intel-Prozessoren der Sockel 1156 und 1366. Dazu liegt dem Lieferumfang ein entsprechendes Rückplatten-Kit bei, mit dessen Hilfe ein Installationsrahmen für den Kühler am Sockel gebaut wird. Auf Basis der eindeutigen Kennzeichnungen in der Anleitung stellt diese Aufgabe bei ausgebautem Motherboard trotz der relativ vielen Einzelteile kein großes Problem dar. Hat man den massiven Metallrahmen errichtet, kann der lüfterlose Armageddon auf die mit Wärmeleitpaste präparierte CPU aufgesetzt werden. Ein weiterer, zentraler Metallsteg, der an der Kühlerbasis eingefädelt wird, garantiert fest mit zwei Federschrauben am Halterahmen fixiert den sicheren Sitz des Prolimatech-Kühlriesens.

Prolimatech wird es allerdings nicht bei der Unterstützung der Intel-Sockel belassen. Auch ein AMD-Montagekit soll sich in Planung befinden und möglicherweise zur Markteinführung des Kühlers bereits erhältlich sein.

Prolimatech Armageddon

Aufgrund der relativ schmalen Bauform verdeckt der Armageddon auch mit Lüfterbestückung sockelnahe Bauteile, Anschlüsse oder die RAM-Bänke nur im geringen Maß. Nichtsdestotrotz zählt er mit seiner Bauhöhe von über 160 mm zu den Problemfällen im Bereich der Gehäuseinkompatibilitäten. Bei entsprechend schmalen Chassis sollte daher vor dem Kühlerkauf absichernd nachgemessen werden.