Scythe Yasya im Test: CPU-Kühler-Nachfolger für den Mugen 2
2/8Kühler im Detail
Mit dem Yasya hat sich Scythe wieder etwas einfallen lassen und stattet den Neuling auf Basis etablierter Towerbauweise mit sehr extravaganter Lamellenbestückung aus. Insgesamt 54 Aluminiumeinheiten bilden eine wellenartig gezackte Angriffsoberfläche für die auftreffende Luft. Dadurch erhofft sich Scythe ein effizienteres Einströmen der Luft ohne Verwirbelungen, sodass trotz des geringen Lamellenabstands von etwa 1,5 Millimetern auch bei geringen Drehzahlen noch gute Kühlleistungen erreicht werden können.
Sechs zueinander leicht versetzte 6-mm-Heatpipes bilden in gewohnter U-Aufbiegung den Grundstein für den Wärmetransport von der spiegelnd vernickelten, dünnen Vollkupferbasis zum Radiator. Ihre oberen Enden wurden stilvoll mit zum kantigen Gesamtdesign passenden Heatpipe-Kappen versehen. Ein kleiner Zusatzkühlkörper über der Basis erhöht die effektive Kühlfläche und verleiht dem etwa 850 Gramm schweren Boliden einen niedrigen Schwerpunkt. Im Allgemeinen wirkt der Scythe Yasya sehr robust und präsentiert sich qualitativ auf hochwertigen Niveau.
Aufgrund der symmetrischen Grundgestalt können bis zu zwei 120-mm-Lüfter am Yasya montiert werden. Die Anbringung erfolgt dabei mit Hilfe von Drahtbügeln, welche am Lamellenkörper sowie am Lüfterrahmen eingespannt werden. Leider sitzen diese dünnen Drähte beim Yasya sehr straff und lassen sich daher nur unter größerer Anstrengung mit Nervenstärke nicht wirklich komfortabel einrasten. Hier hat die Konkurrenz, beispielsweise Noctua beim NH-D14, zum Teil deutlich leichtgängigere und anwenderfreundlichere Lösungen vorgestellt.
Neben der ungewöhnlichen Lamellengestaltung zählt die Serienbelüftung klar zu den Besonderheiten des Yasya. Hier setzt Scythe auf ein neu gestaltetes Modell aus der Slip-Stream-Familie, das auf Basis des beigefügten Slotblenden-Drehpotentiometers motherboardseitige PWM-Regulierung in verschiedenen Drehzahlbereichen zulässt. So arbeitet der 120-mm-Lüfter in der „Low“-Position des Potentiometers in einem PWM-Spektrum von leisen 470 und 1.340 U/min. Mit „High“-Einstellung kommen leistungsorientierte Anwender zwischen 740 und 1.900 U/min auf ihre Kosten. Natürlich können stufenlos auch die Bereiche zwischen diesen Extremen gewählt werden, sodass der Kunde dem Yasya ein auf die persönlichen Wünsche zugeschneidertes Regelkonzept verleihen kann.
Montagebesonderheiten
Beim Montagekonzept vertraut Scythe wieder auf einen werkzeuglosen Mechanismus, bei welchem die Halterungen für AMD oder Intel einfach an der Kühlerbasis eingeklickt werden. Das geht zwar etwas schwergängig, erfordert jedoch keine weiteren Hilfsmittel und ist schnell erledigt. Mit lediglich zwei Systemen bedient man darüber hinaus alle aktuellen und eine Vielzahl vergangener AMD- sowie Intel-Sockel. Möglich machen dies das bewährte Klammersystem für AMDs Retentionmodule sowie diagonalenveränderliche Push-Pins für die symmetrischen Intel-Plattformen. Leider ist eine freie Ausrichtung wieder nur bei Intel gegeben, während AMD-Anwender an die Motherboardposition des Sockels gebunden sind, welche meist eine in den meisten Fällen etwas leistungsschwächere Arbeitsrichtung des Kühlers respektive Blasrichtung des Lüfters zum Gehäusedeckel bzw. zur Grafikkarte vorgibt.
Die Montage selbst sollte aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse bei ausgebautem Motherboard stattfinden. Dabei wird zunächst der Kühlkörper ohne Lüfter auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und entsprechend des Haltemechanismus' fixiert. Bei den Intel-Push-Pins signalisiert ein klares Einrastgeräusch den sicheren Sitz der Pins, während die AMD-Klammern ihren vollen Anpressdruck durch Umlegen zweier Hebel generieren.
Mit einer Bauhöhe von etwa 160 mm passt der Scythe Yasya nicht in jedes Gehäuse. Vor dem Kauf sollte man sich daher über etwaige Inkompatibilitäten informieren.