Soartec PicoX im Test: Kleines mini-ITX-System aus Bamberg
4/6Testbetrieb
Da dieses System in der Regel als Media-PC im Wohnzimmer an einem Fernseher betrieben wird, kommt erneut unser viergeteiltes Testverfahren zum Einsatz. Während eines Auslastungstests werden zwei bekannte Tools verwendet. Mit FurMark im Xtreme-Burning-Modus wird die Grafikkarte auf Temperatur gebracht. Diese OpenGL-basierte Software kann die Grafikkarte durch das Rendern eines Felltorus' über ihre Spezifikationen hinaus auslasten und enorm aufheizen. Dies geschieht in einem Maß, welches im Alltagsbetrieb durch kein 3D-Spiel erreicht wird. Parallel dazu wird der Prozessor mit Prime95 (Download) im Maximum-Heat-Modus ausgelastet. Da die auf diese Weise erzeugte Auslastung im Alltag faktisch unmöglich ist, werden so die maximalen Temperaturen erzielt und jeder Proband kann zeigen, was in ihm steckt. Dokumentiert werden die Temperaturwerte mit Hilfe des Diagnose-Tools Everest Ultimate Edition.
Anschließend folgen drei Lautstärkemessungen. Zunächst im normalen Windows-Betrieb, anschließend bei der DVD-Wiedergabe auf dem Fußboden und abschließend während der DVD-Wiedergabe auf einem TV-Tisch, um reale Einsatzbedingungen zu simulieren. Die Lautstärkemessungen wurden mit einem „Voltcraft Digitales Schallpegelmessgerät 320“ durchgeführt, das Schallpegel im Bereich von 30 bis 120 Dezibel misst. Die Grundlautstärke des Messraumes lag bei subjektiv empfundener Stille unterhalb des Messbereiches, d.h. bei weniger als 30 Dezibel. Die Entfernung betrug hierbei einen halben Meter. Die Messungen während der DVD-Wiedergabe wurden entsprechend des üblichen Einsatzes nur von vorn durchgeführt.
Messungen
Was bislang im Abschnitt „Erfahrungen“ lediglich subjektiv erfasst wurde, bestätigt sich auch in den Messungen der Lautstärke. So nimmt der Soartec PicoX im 5-V-Ranking ausnahmslos die Spitzenposition ein und arbeitet, mit maximal etwa 36 Dezibel an der Oberseite, auch im Betrieb bei zwölf Volt angenehm leise. Interessanter Weise lag die Lautstärke bei der DVD-Wiedergabe auf dem TV-Tisch (Holz) sowohl bei fünf als auch bei zwölf Volt etwas niedriger als auf dem Fußboden (Teppich). Sogar bei mehrmaliger Wiederholung dieser Messung ergab sich stets das gleiche Messergebnis. Zu diesen guten Messwerten tragen neben dem Kühlsystem auch der hochwertig verarbeitete Lüfter aus dem Hause Noiseblocker, welcher bei fünf Volt subjektiv lautlos agiert, sowie die dämpfenden Standfüße ihren Teil bei.
Die nachfolgenden Temperaturwerte sollen als reiner Überblick zu den bisherigen Messungen mit unserem hauseigenen Testsystem dienen. Da es sich bei den Komponenten des PicoX jedoch um vollkommen andere Hardware handelt, können sie nicht als objektive Vergleichswerte herangezogen werden. Dennoch hat Soartec seinem ersten Komplettsystem eine durchaus performante Kühlung mit auf den Weg gegeben, das seine Leistungsfähigkeit auch nach mehrstündiger Auslastung unter Beweis stellt. Dass das größtenteils passive Kühlkonzept seinen Zweck erfüllt, beweist die Oberflächentemperatur des Gehäuses. An der rechten Seite, wo der Prozessor seinen Dienst verrichtet, erreicht das Aluminium nach einiger Zeit eine Temperatur von etwa 45°C, gefolgt von den rechten Kühlrippen, welche immerhin rund 42°C erreichen. Wie sich bei den gemessenen Temperaturen zeigt, variieren zum einen die Werte von Grafikkarte und Prozessor nicht sehr stark zwischen dem Betrieb bei fünf und bei zwölf Volt, zum anderen weichen diese Werte nicht sehr stark von der Gehäusetemperatur ab.