Microsoft stellt Support von Intel Itanium ein
Microsoft lässt den Support für Intels Itanium und dessen Explicitly Parallel Instruction Computing-Architektur (EPIC) auslaufen. Windows Server 2008 R2, SQL Server 2008 R2 und Visual Studio 2010 stellen die letzten Produkte des Softwareriesen dar, die Intels Hochverfügbarkeitsprozessor unterstützen werden.
Diesen Schritt hat Microsoft auf dem Blog der Windows Server Division bekannt gegeben. Demnach ist Windows Server 2008 R2 das letzte Betriebssystem von Microsoft, das auch für Itanium erscheint. Der reguläre Support wird noch bis zum 9. Juli 2013 aufrecht erhalten. Der erweiterte Support, bei dem Patches auf Anfrage zur Verfügung stehen, soll noch bis 2018 angeboten werden.
Bis 2018 wird die Mainframe-Landschaft ohnehin ein komplett anderes Bild zeigen. Bereits jetzt dringen x86-Prozessoren immer stärker in diese Bereiche vor und werden zunehmend um nötige Funktionen im Bereich RAS – Reliability, Availability und Serviceability – erweitert, für die bislang nur im Itanium und anderen Prozessor-Raritäten Transistoren spendiert wurden. Zuletzt konnte der 8-Kern-Prozessor Intel Xeon 7500 in vielen unternehmenswichtigen Benchmarks die Performance-Krone an sich reißen und erlaubt darüber hinaus auch System-Konfigurationen mit 256 Sockeln.
Der Itanium wird von Intel als Ersatz für PA-RISC positioniert und konkurriert mit IBMs Mainframes and Power-Prozessoren, die ebenfalls hoch skalierbar sind und ein vergleichbares Maß an RAS-Features bieten. In diesen Bereichen wird von jeher kein Windows eingesetzt, so dass der Verlust leicht zu verkraften ist – schätzungsweise bei nur 5 Prozent der Itanium-Installation war Windows installiert. Intel selbst hält an der eigenen Roadmap fest und entwickelt nach Tukwila nun an den nächsten Produkten auf der Roadmap: Poulson und Kittson. Ob diese jedoch wirklich pünktlich kommen, bleibt abzuwarten – bisher ist noch kein Itanium nach Plan erschienen. Bei Tukwila, dem Itanium 9300, erfolgte der Verkaufsstart – laut Intel in Absprache mit den Kunden um weitere Funktionen einfließen zu lassen – zwei Jahre hinter dem eigentlich gesetzten Termin.