Preiswerte SSDs im Test: Kingston SSDNow V+ gegen G.Skill Falcon II

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Norman Dittmar
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Benchmarks

ATTO

Das Referenztool der meisten SSD-Hersteller zur Messung der max. möglichen Übertragungsraten ist momentan der ältere ATTO-Benchmark. Dieser zeigt das absolute Maximum an, das mit einer Festplatte bzw. SSD erreichbar ist. Diese Werte sollten aber keinesfalls mit realen Transferraten verwechselt werden.

ATTO Leseleistung
060120180240300Kilobyte pro Sekunde (kB/s) 0,5 kB1 kB2 kB4 kB8 kB16 kB32 kB64 kB128 kB256 kB512 kB

Beim sequentiellen Lesen verschiedener Dateigrößen mit dem ATTO Benchmark zeigt sich, dass es keinen Leistungsunterschied zwischen der Falcon II mit Indilinx-Flash und der Ultradrive GX mit Samsung-Flash gibt. Die SSDNow V+ liefert bis auf den Bereich von 4 bis 32 KB die gleichen Werte wie die Indilinx-Konkurrenz. Alle drei müssen sich hier aber der Intel Postville deutlich geschlagen geben.

ATTO Schreibleistung
04080120160200Kilobyte pro Sekunde (kB/s) 0,5 kB1 kB2 kB4 kB8 kB16 kB32 kB64 kB128 kB256 kB512 kB

Bei den sequentiellen Schreibraten fällt der Vergleich etwas anders aus. Die beiden Indilinx-SSDs und die Intel Postville sind bis zu einer Dateigröße von 8 KB ungefähr gleich schnell und liegen etwas vor der Kingston-SSD. Bei größeren Dateien können sich sowohl die Falcon II und Ultradrive GX als auch die SSDNow V+ von der Postville absetzen. Wie wir im folgenden Abschnitt sehen werden, sollten die Unterschiede bei der sequentiellen Schreibleistung mit ATTO ausschließlich verwendet werden, um die Herstellerangaben zu prüfen, da sich die realen Schreibraten erheblich von diesen Ergebnisse unterscheiden können.

AS SSD Bechmark

Der AS SSD Benchmark ist das relativ junge Werk eines deutschen Programmiers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen. Beim AS SSD Benchmark haben wir leider keine Vergleichswerte vorangegangener SSDs wie der Intel Postville, da wir ihn zum ersten Mal in den Testparcour integriert haben.

AS SSD Benchmark (sequentiell)
  • sequentiell (lesen):
    • SSDNow V+ 128 GB
      221,28
    • Falcon II 64 GB
      207,91
    • Ultradrive GX 64 GB
      189,44
  • sequentiell (schreiben):
    • SSDNow V+ 128 GB
      176,23
    • Falcon II 64 GB
      105,65
    • Ultradrive GX 64 GB
      97,86
Einheit: Punkte

Bei den sequentiellen Transferraten zeigt sich die erste Überraschung. Die Falcon II ist beim Lesen zehn Prozent schneller und beim Schreiben acht Prozent schneller als die Ultradrive GX mit Samsung-Flash-Chips. Ob die Differenzen teilweise durch die unterschiedlichen Firmware-Versionen entstehen, haben wir nicht ermittelt. Die SSDNow V+ von Kingston kann sich beim Lesen leicht und beim Schreiben immerhin mit 67 Prozent von der Falcon II absetzen. Dabei sollte allerdings berücksichtigt werden, dass sich die sequentielle Schreibleistung aufgrund der unterschiedlichen Flash-Bestückung bei 64 und 128 GB unterscheidet. Eine Indilinx-SSD mit ebenfalls 128 GB wäre bei den sequentiellen Transferraten schneller als die hier aufgezeigten Werte der Falcon II und Ultradrive GX.

AS SSD Benchmark (4k)
  • 4k (Lesen):
    • Falcon II 64 GB
      28,89
    • Ultradrive GX 64 GB
      27,33
    • SSDNow V+ 128 GB
      14,22
  • 4k (Schreiben):
    • SSDNow V+ 128 GB
      9,85
    • Ultradrive GX 64 GB
      9,12
    • Falcon II 64 GB
      7,66
Einheit: Punkte

Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien zeigt sich ein komplett anderes Bild. Hier sind die Indilinx-SSDs ungefähr doppelt so schnell wie die SSDNow V+. Beim Schreiben liegt der Vorsprung bei 20 bis 30 Prozent. Ob die geringe Benchmark-Leistung der Kingston SSD durch die fehlende NCQ-Unterstützung zu erklären ist, haben wir nicht überprüft.

AS SSD Benchmark (4k_64Thrd)
  • 4k_64Thrd (Lesen):
    • Falcon II 64 GB
      67,69
    • Ultradrive GX 64 GB
      61,99
    • SSDNow V+ 128 GB
      16,56
  • 4k_64Thrd (Schreiben):
    • Ultradrive GX 64 GB
      9,40
    • Falcon II 64 GB
      8,04
    • SSDNow V+ 128 GB
      7,71
Einheit: Megabit pro Sekunde

Der "4K_64Thrd" zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt NCQ natürlich eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht. Durch die Unterstützung von NCQ erreichen die Falcon II und Ultradrive GX beim Lesen ungefähr den vierfachen Durchsatz der SSDNow V+. Beim Schreiben hält sich die Differenz jedoch in Grenzen.

Erkläuterung zu diesem Test: An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Der Bootvorgang von Windows stellt zum Beispiel eine sehr hohe Belastung für eine Festplatte oder SSD dar. Doch selbst mit unserem Q9550, welcher mit 4 GHz getaktet ist, lag die Warteschlange für eine Ultradrive GX praktisch immer zwischen 0 und 10. Um auf eine Warteschlangenlänge von 64 Befehlen bzw. Anfragen zu kommen bräuchte man mindestens einen massiv übertakteten Corei7, wenn nicht sogar mehrere CPUs, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU einfach zu schnell abarbeiten. Das ist auch der Grund, warum eine SSD einen Desktop-PC mit einem Quadcore stärker beschleunigt als ein Notebook mit einem niedrig getakteten DualCore. Die SSD ist so schnell, dass sie die Befehlsschlange zum Teil schneller abarbeitet als sie von der CPU verlängert wird.

AS SSD Benchmark (Zugriffszeit)
  • Zugriffszeit Lesen:
    • Falcon II 64 GB
      0,134
    • SSDNow V+ 128 GB
      0,135
    • Ultradrive GX 64 GB
      0,142
  • Zugriffszeit Schreiben:
    • Ultradrive GX 64 GB
      0,419
    • Falcon II 64 GB
      0,548
    • SSDNow V+ 128 GB
      0,727
Einheit: Sekunden

Die Zugriffstzeiten beim Lesen unterscheiden sich kaum, der Abstand zwischen der schnellsten und langsamsten SSD in diesem Test liegt gerade einmal bei sechs Prozent. Beim Schreiben zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Hier ist die Ultradrive GX mit Samsung-Flash-Chips am schnellsten, die Falcon II mit Intel-Speicher hat eine 31 Prozent höhere Zugriffszeit und die SSDNow V+ liegt sogar 74 Prozent hinter der SuperTalent-SSD.

AS SSD Benchmark Kopieren
  • Kopiertest "ISO":
    • SSDNow V+ 128 GB
      8,37
    • Falcon II 64 GB
      9,36
    • Ultradrive GX 64 GB
      10,96
  • Kopiertest "Spiel":
    • Velociraptor
      0,00
    • SSDNow V+ 128 GB
      11,31
    • Falcon II 64 GB
      16,06
    • Ultradrive GX 64 GB
      16,61
  • Kopiertest "Programm":
    • SSDNow V+ 128 GB
      15,01
    • Ultradrive GX 64 GB
      19,42
    • Falcon II 64 GB
      19,79
Einheit: Sekunden

Der Kopiertest des AS SSD Benchmarks besteht aus drei Gruppen. "ISO" bedeutet, dass eine große Datei auf der SSD kopiert wird. "Spiel" testet das Kopieren gemischter Dateigrößen und "Programm" zeigt die Kopierleistung mit vielen kleinen Dateien. Bei allen drei Kopiertests kann die SSDNow V+ glänzen. Der Vorsprung vor der Indilinx-Konkurrenz beträgt je nach Dateigröße 12 bis 42 Prozent. Erstaunlicherweise ist die Falcon II beim Kopieren einer großen Datei 17 Prozent schneller als die Ultradrive GX. Bei gemischten und kleinen Dateien trennen die beiden lediglich zwei bzw. drei Prozentpunkte.