Preiswerte SSDs im Test: Kingston SSDNow V+ gegen G.Skill Falcon II
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Bootzeiten
Bei unserem Test der Systemstartzeit haben wir wie in der Vergangenheit nicht auf eine komplett frische Installation gesetzt. Um das Szenario so realistisch wie möglich zu gestalten, wurde bei allen Tests eine vollständige Installation von Windows 7 Professional 64 Bit mit allen Treibern und diversen Programmen verwendet. Beim Start wurden automatisch das Programm AntiVir, die Firewall Outpost Pro von Agnitum und ein paar Widgets für Wetter, Uhrzeit und Kalender geladen. Gemessen wurde die Zeit vom Ende des POST bis zum vollständigen Laden der Widgets und Autostartprogramme. Die Bootzeit wurde jeweils drei Mal gemessen. In unserem Diagramm werden die arithmetischen Mittel dieser Tests dargestellt, um die Fehlertoleranz, welche durch das manuelle Messen mit der Stoppuhr entsteht, zu minimieren.
Bei den Bootzeiten zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei unserem letzten Test. Alle MLC-SSDs sind ungefähr gleich schnell. Die realen Unterschiede liegen bis auf eine Ausnahme alle innerhalb einer Sekunde. Zwar wird die Bootzeit in beiden Zuständen fünf mal gemessen und dann ein Mittelwert verwendet, jedoch lassen sich damit die normalen Messschwankungen bei der manuellen Erfassung mit der Stoppuhr nicht eliminieren. Ob es Zufall ist, dass die Bootzeiten mit starker Befüllung der SSD etwas besser sind, lässt sich nicht sagen.
Anwendungsstarts
Nach der Analyse des Bootvorgangs widmen wir uns nun den Startzeiten von Anwendungen. Dabei haben wir vor allem auf die Programme Photoshop CS 4 und iTunes gesetzt, da diese vergleichsweise lange zum Starten benötigen. Photoshop wurde dabei direkt mit einem sieben Megabyte großen Bild geöffnet. Da alle Programmstarts hauptsächlich aus Lesezugriffen bestehen, die nicht vom Leistungsverlust betroffen sind, sind ähnliche Ergebnisse unabhängig von der zu startenden Anwendung zu erwarten. Zusätzlich zu den beiden einzelnen Programmstarts wurden drei Anwendungen per Skript gleichzeitig gestartet.
Auch bei den Anwendungsstarts sind die Differenzen zwischen den Testkandidaten gering. Beim Öffnen eines Bildes mit Photoshop können sich die Indilinx-SSDs zusammen mit Intels Postville etwas vor der SSDNow V+ von Kingston platzieren. Auch hier fällt auf, dass drei der vier SSDs im genutzten Zustand die Anwendung schneller starten. Wodurch diese Unterschiede zustande kommen, darüber kann man nur spekulieren. Eine Möglichkeit wäre, dass die Dateien bzw. Blöcke auf der SSD mit zunehmender Befüllung stärker konsolidiert werden, wodurch ein ähnlicher Effekt wie bei der Defragmentierung einer konventionellen Festplatte entstehen könnte. Vergleicht man die Falcon II und Ultradrive GX untereinander, so fällt auf, dass sich die G.Skill-SSD mit den günstigen Intel-Chips fast immer vor der SuperTalent-SSD platzieren kann. Ob diese minimalen Differenzen von ein bis zwei Zehntelsekunden tatsächlich auf die unterschiedliche Flash-Bestückung oder die Firmware-Version zurückzuführen ist, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Klar ist jedoch, dass beide in etwa gleich schnell sind.