Sechs Mainboards für Sechs Kerne im Test: Geht. Geht nicht.
3/6Die Probanden
Die kurzfristig zum Schlagabtausch eingetroffenen Hauptplatinen sollen nur einen kleinen ersten Eindruck davon vermitteln, was den Besitzer oder auch Neukunden eines AMD-Mainboards erwarten kann. Da dies beinahe bei jedem Hersteller ähnlich gehandhabt wird, sind die Ergebnisse durchaus auch auf andere Hersteller zu beziehen. Fünf Minuten vor dem Abschluss des Artikels sind beispielsweise auch noch AMD-890GX-Mainboards von MSI und Gigabyte eingetroffen, die dank dem sehr jungen Chipsatz natürlich direkt ab Werk mit den neuen Prozessoren funktionieren. Weitere Details geben wir zum Abschluss des Tests bekannt.
Asus M3A78-T (790GX)
Als erstes haben wir uns für unseren kleinen Vergleichstest ein Asus-Board geschnappt, das auf dem noch gar nicht so alten Chipsatz 790GX basiert. Dieser wurde knapp ein dreiviertel Jahr nach den ersten Chipsätzen der „7 Series“ von AMD, die im November 2007 vorgestellt wurde, im August 2008 eingeführt.
Auf dem Papier sollte die Platine Asus M3A78T also in jedem Fall mit einem der neuen Prozessoren fertig werden. Ein BIOS-Update vom 2. April 2010 mit der Versionsnummer 1801 gibt auch erst einmal Mut. Intern war das BIOS auf den 15. März datiert – also eben jener Zeitraum, in dem anderen Asus-Platinen fit für den Prozessor mit sechs Kernen gemacht wurden.
Doch leider weit gefehlt. Das Update behebt nur einige anderweitige Probleme, die AGESA-Version verbleibt bei der Nummer 3.3.2.7. Damit kommt man zwar mit einem Phenom II X4 964 Black Edition im relativ jungen C3-Stepping klar, die Unterstützung für Prozessoren mit sechs Kernen verwehrt man dem Modell bisher jedoch. Dabei kommt nicht einmal eine Fehlermeldung, der PC startet, jedoch schafft man es nicht bis ins BIOS – die CPU ist also eine völlige Unbekannte.
Asus M4A79T Deluxe (790FX)
Das Asus M4A79T Deluxe ist ein alter Bekannter in unseren Reihen. Diese Platine ziert bereits seit Monaten unser Testsystem für Prozessoren. Immer wenn eine der neuen AMD-CPUs auf Basis des Sockel AM3 zum Einsatz kommt, ist dieses Mainboard gefragt. Da es in der Vergangenheit mit einer sehr guten BIOS-Unterstützung aufwarten konnte, wurden wir auch zum Start des Phenom II X6 nicht enttäuscht.
Mit dem BIOS 3004 vom 12. März 2010 wird die Platine auf Basis des zweieinhalb Jahre alten High-End-Chipsatzes 790FX fähig, einen Sechs-Kern-Prozessor anzusprechen. Dank der AGESA-Version 3.6.9.0 wird auch die Turbo-Funktion korrekt genutzt. Wie aber auch beim 890GX-Board aus gleichem Hause wird der HT-Link im Referenzzustand übertaktet, in diesem Fall mit 2,6 GHz sogar mehr als deutlich. Hier dürfte es wohl in Kürze noch ein weiteres Update geben, dass diese Fehler beseitigt. Eventuell greift man dann auch direkt auf die neue AGESA-Version zurück, welche einige Einstellungen für die neue Turbo-Technologie ermöglicht.
Wie unser Tests zum AMD Phenom II X6 zeigt, schlägt das alte Flaggschiff sämtliche neuen Vertreter. Als einzige Nachteil bleibt, dass die Platine im Gegensatz zu den neuen Mainboards einen Deut mehr Strom aufnimmt. Hier rächt sich unter anderem die höhere TDP von 26 Watt, die der 790FX aufweist. Der Nachfolger 890FX bringt es „nur“ noch auf 19,6 Watt. Durch den Fertigungsprozess ergeben sich jedoch keinerlei Vorteile – beide werden in 65 nm bei TSMC hergestellt.