CPU-Kühler für Intel im Test: Thermalright Venomous X gegen Cogage Arrow
7/13Performancevergleich
Referenzlüfter
Traditionell nutzen wir zur Leistungsbewertung unserer Test-Probanden Referenzlüfter verschiedener Leistungsklassen, um die Rohperformance der Kühler bei vergleichbaren Bedingungen und Belüftungen gegenüber zu stellen. Für CPU-Kühler im 120-mm-Format kommen folgende drei Referenzlüfter zum Einsatz.
Scythe S-Flex „D“ | Noctua NF-P12 | Scythe S-Flex „G“ |
---|---|---|
120 mm | 120 mm | 120 mm |
840 U/min (12 Volt) | 1380 U/min (12 Volt) | 1860 U/min (12 Volt) |
v(Luft) = 4,7 km/h | v(Luft) = 8,1 km/h | v(Luft) = 17,3 km/h |
51,6 m³/h* | 98,1 m³/h* | 147,1 m³/h* |
minimal wahrnehmbar | akzeptabel | starkes Rauschen |
< 30,4 dB(A)** | 37,0 dB(A)** | 45,4 dB(A)** |
< 30,4 dB(A)*** | 33,9 dB(A)*** | 41,1 dB(A)*** |
* aus Lüfterbauweise und v(Luft) errechnet, ** frei stehend gemessen, *** liegend auf Scythe Orochi gemessen |
Der richtige Dreh
Wie bereits mehrfach erwähnt, arbeiten die beiden Kühlermodelle Venomous X und Arrow mit nicht ganz planen, sondern leicht konvexen Bodenplatten, um die minimale Dellenform vieler Intel-Heatspreader auszugleichen, mehr Kontaktfläche zu generieren und damit bessere Kühlergebnisse liefern zu können. Diese Bodenwölbung ist bei unserem Modell des Venomous X sehr leicht und in alle Richtungen, beim Arrow dagegen nur in einer Vorzugsrichtung vorhanden, nämlich so, dass der Kühler mit der Längsseite des Radiators parallel zur Rückwand montiert und damit der durch den rückseitigen Gehäuselüfter geprägte Luftstrom optimal genutzt und unterstützt wird. Der LGA-1366-Sockel unserer Testplattform auf Basis des Intel-DX58SO-Motherboards ist jedoch im Vergleich zu den meisten verfügbaren Hauptplatinen um 90° gedreht implementiert (mit der Längsseite parallel zu den Steckkarten). Daraus ergeben sich im Zuge der Feinabstimmung zwischen CPU-Oberfläche und Kühlerbasis natürlich gewisse Einflüsse. Aufgrund der Tatsache, dass der Heatspreader unserer Core-i7-920-Test-CPU nahezu eben ist, halten sich diese Einflüsse in einem geringen Rahmen. Dennoch wollen wir bei der Betrachtung der beiden auf Intelprozessoren abgestimmten Probanden etwaige Auswirkungen beleuchten.
Dabei ist es natürlich nur bedingt mit dem schnellen Drehen des Kühlers auf der CPU und einem Vergleich der Kühlresultate getan. Die veränderte Position des Kühlers im Gehäuse und zum Gehäuselüfter schlägt sich natürlich signifikant auf dessen Mitbelüftungseffekt und auf die Chassis-Innentemperatur nieder, da durch die veränderte Blasrichtung des CPU-Lüfters zur Gehäusedecke kein sauberer Luftstrom mehr generiert wird.
Über unsere herkömmlichen Betrachtungen hinausgehend, testen wir daher verschiedene Kombinationen aus Kühlerdrehung und Gehäusebelüftung. Letztere wird ausblasend entweder gehäuserück- oder -oberseitig erfolgen. Konkret testen wir drei verschiedene Kombinationen bei übertakteter CPU („Performance-Modus“), die sich wie folgt darstellen.
Setup 1 | Setup 2 | Setup 3 | |
---|---|---|---|
Kühler-Ausrichtung | Rückwand-parallel | Deckel-parallel | Deckel-parallel |
CPU-Lüfter-Blasrichtung | Gehäuse-Rückwand | Gehäuse-Deckel | Gehäuse-Deckel |
Heck-Gehäuselüfter | 810 U/min | 810 U/min | Aus |
Deckel-Gehäuselüfter | Aus | Aus | 810 U/min |
„Setup 1“ ist in den meisten Fällen am leistungsfähigsten und daher auch unsere übliche Montageform. „Setup 2“ ist häufig bei AMD-Systemen anzutreffen, da sich viele Tower-Kühler auf AMD-Motherboards nicht Rückwand-parallel montieren lassen. „Setup 3“ ist als Ausweichmöglichkeit zu „Setup 1“ zu sehen, da hier Gehäuse- und CPU-Lüfter zumindest in gleiche Richtungen arbeiten und sich daher unterstützen.
Zunächst müssen wir relativ überraschend festhalten, dass sich die reinen CPU-Temperaturen trotz der zum Teil deutlich geänderten Rahmenbedingungen der drei Setups nicht großartig unterscheiden. Während „Setup 1“ und „3“ mit dem Venomous X und dem Megahalems als Referenz auf ähnlichem Niveau rangieren und daher keine große Beeinflussung durch das Drehen des Kühlers zu bescheinigen ist, profitiert der Cogage Arrow, wie erwartet, am meisten vom gedrehten Layout und agiert im „Setup 3“ sogar auf Megahalems Niveau. Auch die Grundleistung des Venomous X ist beachtlich und kaum geringer als die des Klassenprimus'. Der enorme Anstieg der Temperatur an unserem zentral im Chassis platzierten Temperaturfühler dürfte neben der genannten, schlechteren Strömungskombination unterdessen auch daher rühren, dass dieser bei horizontalem Luftstrom etwas besser mitbelüftet wird, als dies bei vertikaler Luftführung der Fall ist.
Angaben in °C | CPU-Max S-Flex 840 U/min |
CPU-Max NF-P12 1.380 U/min |
CPU-Max S-Flex 1.860 U/min |
Chassis- Temp.-Fühler Max |
---|---|---|---|---|
Setup 1 | ||||
TR Venomous X | 95 | 86,75 | 78,5 | 28,2 |
Cogage Arrow | 99,0 | 88,0 | 79,5 | 28,4 |
Prolimatech Megahalems | 94,75 | 86,25 | 77,5 | 27,9 |
Setup 2 | ||||
TR Venomous X | 98 | 88 | 80 | 38,2 |
Cogage Arrow | 97,5 | 87,5 | 79,5 | 36,1 |
Prolimatech Megahalems | 97 | 88 | 79 | 38,4 |
Setup 3 | ||||
TR Venomous X | 95,5 | 87 | 81,5 | 36,0 |
Cogage Arrow | 95,5 | 86,5 | 78 | 34,7 |
Prolimatech Megahalems | 95 | 86,5 | 78 | 35,8 |
Die Temperaturwerte „CPU-Max“ stellen das arithmetische Mittel der vier Prozessorkerntemperaturen unter Volllast dar. Der Temperaturfühler für die Gehäuse-Innentemperatur befindet sich zentral im Chassis und wird über eine Scythe Kaze-Master ausgelesen.