Apple iPad im Test: Große Klappe. Und dahinter?

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Sasan Abdi
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Hardware & Oberfläche

Die Bedienung erfolgt (natürlich) über die Berührung des 9,7 Zoll großen Displays. Durch den Einsatz der wertigen IPS-Technologie, durch die Unterstützung von Multi-Touch und wegen der Auflösung von 1024 x 768 Pixeln gehört das hervorragend darstellende Display ohne Zweifel zu den großen Highlights des iPads. Durch die Kombination von Berührung (samt allen vom iPhone her bekannten Kniffen) und der Nutzung des Home-Button, der sofort zurück auf den Startbildschirm führt, ist so ein angenehm flüssiges Navigieren möglich.

Dies ist auch auf die solide Hardwareausstattung zurückzuführen und hier speziell auf den „A4“ getauften Prozessor, den man bei Apple selber entwickelt haben möchte. Die Irritationen wegen der betont zurückhaltenden Beschreibung der Spezifikationen im Hinterkopf, verwunderte es schließlich nicht, dass die Teardown-Experten von iFixit unlängst verkünden konnten, dass es sich beim A4 nicht um eine eigene Konzeption handelt. Stattdessen scheint ein von ARM konzipierter Cortex-A8-Prozessor und somit, anders als von mancher Seite vermutet, eine Single-Core-CPU zum Einsatz zu kommen. Diese Einschränkung machte sich im Rahmen dieses Tests allerdings zu keinem Zeitpunkt bemerkbar (dazu gleich mehr).

Mit Blick auf die Grafiklösung kommt man bei iFixit zu keinem konkreten Ergebnis; hier liegt aber die Vermutung nahe, dass das iPad wie auch das iPhone 3GS mit einem PowerVR SGX 535 arbeitet. Außerdem konnte im Zuge der Untersuchung festgestellt werden, dass der Arbeitsspeicher von Samsung stammt – bei den 256 MByte handelt es sich um DDR2-Speicher. Apples Beitrag zum A4 ist damit wohl eher in der Integration der einzelnen Bauteile und nicht in ihrer getrennten Entwicklung zu liegen.

Apple iPad
Apple iPad

Die Performance des iPads ist, wie bereits angedeutet, zu jederzeit ausgezeichnet. Der Bootvorgang dauert beispielsweise nur ein paar Sekunden und selbst das Abspielen von Videos führte zu keinerlei Verzögerungen. Auch der Versuch, das Gerät durch das sequentielle Starten vielfältiger Applikationen in einem Dauertest zu Slowdowns zu bewegen, wurde ausschließlich mit einer leichten Erwärmung der rückwärtigen Alu-Verkleidung quittiert. Bemerkenswert ist dabei lediglich, dass diese Wärme bei zusätzlicher direkter Sonneneinstrahlung merklich zunahm, was uns schnell dazu veranlasste, das Standvermögen hier nicht bis zum Äußersten auszutesten. Mit Blick auf den anstehenden Sommer bleibt aber abzuwarten, ob sich die Berichte von Nutzern häufen werden, die sich über Probleme beim Abspielen von Video-Inhalten im Park beschweren.

Einschränkend muss allerdings gesagt werden, dass diese Performance einen fragwürdigen Hintergrund hat. Da das iPad aktuell noch auf dem iPhone OS 3.2 basiert, wird kein „echtes“ Multi-Tasking unterstützt, was das flüssige Handling bei der guten, aber nicht herausragenden Hardwareausstattung erklärlicher macht. Mit der demnächst anstehenden Veröffentlichung der OS-Version 4.0 sollen allerdings sowohl das iPhone 3GS als auch das iPad über kurz oder lang die gleichzeitige Ausführung mehrerer Applikationen unterstützen.

Keine Überraschungen: Die iPad-Oberfläche
Keine Überraschungen: Die iPad-Oberfläche

Aus einer praktischen Perspektive betrachtet bietet das iPad abgesehen von Multi-Tasking in Sachen Bedienung nur zwei kleinere Kritikpunkte. Zum einen ist die Oberfläche des Displays bereits nach kurzer Nutzung voller Fingerabdrücke; die fettabweisende Oberfläche ist also erwartungsgemäß nicht vollständig in der Lage, diesem naheliegenden Problem Herr zu werden (allerdings lassen sich die Spuren der Nutzung auch problemlos mit einem Tuch entfernen). Zum anderen – und dieses Problem dürfte im Sommer ein' jeden treffen, der das Gerät außerhalb der eigenen vier Wände nutzen möchte – ist das Display durch die Glossy-Konzeption anfällig für Sonneneinstrahlung. Nicht nur wegen der Wärmeentwicklung sondern auch um den „Schminkkasten-Effekt“ zu vermeiden, sollte man sich im Park also ein gut ausgeleuchtetes Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung suchen.

Die Oberfläche des iPad birgt im Übrigen wie erwartet keinerlei Neuerungen. Wer den Umgang mit iPhone oder iPod Touch gewohnt ist, wird sich entsprechend zügig zurecht finden: Auf dem Startbildschirm werden die gängigen Apps angezeigt, während im unteren Bereich die vier Hauptprogramme – der Browser, der E-Mail-Client, Fotos und Musik – per Direktzugriff angewählt werden können.