HTC Desire im Test: Androider Alleskönner für die Hosentasche

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Benjamin Beckmann
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Display und Kamera

Der Verzicht auf eine echte Tastatur macht ein um so besseres Display erforderlich, da sich abgesehen von den Funktionstasten und dem optischen Trackpoint alles auf dem Bildschirm des HTC Desire abspielt.

HTC Desire mit Standard-Homescreen
HTC Desire mit Standard-Homescreen

Und dieses Display kann sich durchaus sehen lassen. Hier kommt Samsungs AMOLED-Technologie zum Einsatz. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein OLED-Display, bei dem jedes Pixel einzeln über einen Transistor adressiert wird (AM = Aktivmatrix).

Nun ist es dieser Tage gar nicht so einfach, ein Urteil über das Display des HTC Desire zu fällen. Grund dafür ist ein in verschiedenen Foren und Blogs entbrannter Streit darüber, welche Pixelanzahl die Smartphones Google Nexus One und HTC Desire besitzen. Beide setzen auf das gleiche AMOLED-Display vom Hersteller Samsung. Statt der üblichen drei horizontal nebeneinander angeordneten Subpixel in den Farben Rot, Grün und Blau basiert es auf einer sogenannten „PenTile Matrix“ (ausführliche Erklärung am Beispiel Nexus One in englischer Sprache).

„Unechte“ Auflösung? (nachbearbeitet)
„Unechte“ Auflösung? (nachbearbeitet)

Man muss sich dem AMOLED-Bildschirm auf eine bestimmte Entfernung nähern, um diese Matrix mit der Fotokamera erfassen zu können. Das gezeigte Foto ist daher etwas unscharf. Dennoch ist bei näherem Hinsehen zu erkennen, dass ein Großteil der Fläche von roten und blauen Subpixeln bedeckt ist. Die grünen hingegen sind deutlich schmaler. Warum die roten Subpixel ebenfalls größer sind, lässt sich vermutlich durch die gewünschte optische Wahrnehmung erklären, hier herrscht allerdings noch Unsicherheit. Beim Blau hingegen ist der Grund bekannt: diese Leuchtdioden sind nicht so langlebig wie grüne oder rote, weshalb man die Fläche vergrößert, um im Gegenzug die Leuchtkraft verringern zu können. Dadurch ergibt sich eine längere Lebensdauer für die blauen Dioden – und für das Auge letztendlich ein harmonisches Bild.

Einen für das menschliche Auge sichtbaren Effekt hat dies offenbar nicht, auch wenn einige Besitzer solcher Displays von leicht verschwommenen Texträndern berichten. Dies konnten wir im Test nicht feststellen.

Probleme bereitet der Bildschirm allerdings im Freien. Bei Tageslicht, aber ganz besonders bei direkter Sonneneinstrahlung, ist auf dem Display kaum etwas zu erkennen. In der höchsten Helligkeitsstufe kann man zwar bei näherem Hinsehen Umrisse und blasse Farben erkennen, effizient benutzen lässt sich das HTC Desire in dieser Situation allerdings nicht. Schuld daran ist die verspiegelte Oberfläche, die das Licht sehr stark reflektiert.

Was dennoch bleibt, ist ein hervorragender Gesamteindruck des Displays. Das zum Vergleich herangezogene HTC Hero mit einem üblichen TFT-LCD hatte in allen Belangen das Nachsehen. Das Schwarz ist schwarzer, das Weiß weißer und die Farben bei jeweils maximaler Helligkeitsstufe eindeutig brillanter. Es ist wirklich ein Vergnügen, auf dem Bildschirm des HTC Desire Fotos und Videos anzusehen – …wenn die Sonne nicht scheint.

Kamera auf der Rückseite
Kamera auf der Rückseite

Die Kamera nimmt in der Standardeinstellung Fotos im 5:3-Format auf, was dem Seitenverhältnis des Displays (800 × 480 Pixel) entspricht. Über das Konfigurationsmenü (siehe unten) kann man die volle Auflösung im 4:3-Format aktivieren. In der Breite sind es konstante 2592 Pixel, die vertikale Pixelanzahl erhöht sich damit allerdings von 1552 auf 1952 Pixel und die Gesamtgröße der Fotos somit von vier auf fünf Megapixel.

Breitbild-Option der Kamera
Breitbild-Option der Kamera

Von der Bildqualität der Fotos sind wir weder überrascht noch enttäuscht. Es ist eben das Maß an Qualität, welches man von einem Smartphone erwartet. Im Dunkeln rettet der LED-Blitz, was bei anderen Geräten völlig in schwarzem Bildrauschen untergeht. Dennoch ist davon abzuraten, Aufnahmen in dunklen Umgebungen zu machen, da die Qualität bei schlechten Lichtverhältnissen sehr stark zu wünschen übrig lässt. Da das Aufnehmen von Fotos allerdings nicht zu den allgemeinen Stärken dieser Geräteklasse gehört, ist an der Kamera des HTC Desire nicht viel zu bemängeln – man erwartet schließlich auch nicht all zu viel. Ein Beispielfoto findet sich im weiteren Verlauf des Tests.