HTC Legend: Stilvolles Smartphone im Alu-Gewand

 4/5
Sasan Abdi
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Multimedia & Office

Die 5-Megapixel-Kamera des Legend ist eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite gehört das Gerät mit einer extrem kurzen Verzögerung und einem umso schnelleren Speichervorgang fototechnisch zu dem mitunter Schnellsten, was uns in diesem Jahr unterkommen ist. Auf der anderen Seite rangiert die Bildqualität entgegen einer vorab gehegten – eventuell überhöhten – Erwartung mit teils deutlich sichtbarem Bildrauschen und einer mäßigen Farbgebung in eben diesem Vergleich eher im Mittelfeld. Ein kleines Ärgernis stellt auch der nicht immer sauber arbeitende Autofokus dar, was häufiger in schlicht unscharfen Bildern mündet. Vor diesem Hintergrund – und auch wenn der LED-Blitz bei einer Reichweite von rund 1,5 Metern durchaus einen guten Job leistet – bleibt nur die Feststellung: Für Foto-Junkies ist das Legend nur bedingt zu empfehlen.

Legend-Fotoqualität: Probleme beim Scharfstellen
Legend-Fotoqualität: Probleme beim Scharfstellen

Der Browser kann dagegen über weite Strecken überzeugen: Webseiten wie die Mobi-Variante von ComputerBase werden im Idealfall binnen neun Sekunden aufgebaut und auch mit Flash kann die Applikation ohne Probleme umgehen. Auch die grundsätzliche Darstellung macht zu keiner Zeit Probleme; stattdessen kann man trotz des vergleichsweise kleindimensionierten Prozessors (600 MHz) weitgehend verzögerungsfrei Herein- und Herauszoomen.

Aus einer musikalischen Perspektive betrachtet kann man mit dem Legend nicht viel falsch machen – vorausgesetzt, man verwendet eigene, hochwertige Kopfhörer. Die mitgelieferten Stöpsel machen zwar keinen schlechten Sound, das war's aber auch schon. Da dieser Teil der Zielgruppe aber in der Regel ohnehin vorzüglich ausgestattet ist und zudem ein 3,5-mm-Anschluss, ein gutes UKW-Radio samt RDS-Funktion und eine ansehnliche Trackvisualisierung vorhanden sind, soll dies nicht als Negativpunkt vermerkt werden.

Auch videotechnisch gibt es nichts auszusetzen. Zwar ist das Legend qua Display-Größe nur bedingt dazu geschaffen, der ultimative Begleiter für mobilen Video-Hochgenuss zu sein; vor dem Hintergrund der gegebenen Hardwareverhältnisse kann man im Rahmen einer Zwischendurch-Nutzung aber durchaus Gefallen an dem Gerät finden.

In Sachen Office-Anwendungen bekommt man den gängigen Standard geboten, was bedeutet, dass sowohl PDF- als auf Office-Dateien angesehen werden können. Wer das Legend zur mobilen Verwaltung seiner E-Mails verwenden möchte, wird recht ordentlich bedient – insbesondere dann, wenn man auf Google Mail setzt, denn nur in diesem Fall ist ein nahezu verzögerungsfreier Push möglich. Doch auch in anderen Fällen gibt es mit einer Verzögerung von höchstens drei Minuten keinen Grund zur Kritik, zumal auch Microsoft Exchange einwandfrei unterstützt wird. Und auch die im Vergleich zu anderen Android-Telefonen überarbeitete Oberfläche des E-Mail-Dialogs sorgt mit einigen kleinen Zusatzfunktionen und einer guten Übersichtlichkeit für ein Mehr an Komfort.

Ein Google Mail Account ist im Übrigen nach wie vor dazu notwendig, um über den Android Marketplace eine von rund 50.000 Zusatz-Applikationen herunterladen. Abseits davon ist das androide Betriebssystem aber bekanntlich nicht mehr an ein entsprechendes Konto gebunden. Der Vorteil vom Marketplace gegenüber Konkurrenzdiensten wie dem ebenfalls sehr erfolgreichen Apple App Store ist, dass ein guter Teil der hier feilgebotenen Anwendungen kostenlos heruntergeladen werden kann - noch.

Kommunikation

In puncto Kommunikation spendiert HTC dem Legend eine Ausstattung, die das Prädikat „State-of-the-Art“ verdient. Neben dem obligatorischen Quadband GSM/GPRS und EDGE bietet das Gerät UMTS (HSDPA / HSUPA mit theoretisch 7,2/2 Mbit/s), WLAN (802.11 b/g) und Bluetooth EDR 2.1 inklusive A2DP-Profil zur Übertragung von drahtlosen Stereosignalen, womit man auf alle Eventualitäten eingestellt sein sollte.

Laufzeiten

Mit 1300 mAh ist der Akku des Legend eher großzügig bemessen, was auch die entsprechend hohen Herstellerangaben erklärt (siehe Graph unten). Vor diesem Hintergrund waren wir ein bisschen enttäuscht, als sich das Gerät in dieser Hinsicht eher als Durchschnitt entpuppte: Spätestens nach zwei konventionellen Arbeitstagen muss das Legend für einige Stunden ans Stromnetz geschlossen werden – kein schlechter, aber eben auch kein herausragender Wert.

Akku-Laufzeiten (Herstellerangaben)
  • Sprechzeit:
    • UMTS/HSDPA
      7:20
    • GSM
      8:10
    Einheit: Stunden, Minuten
  • Standby:
    • UMTS/HSDPA
      18
    • GSM
      23
    Einheit: Tage