Acer neoTouch P400 im Test: Das kann das neueste Windows Phone
3/5Bedienung & Oberfläche
Hauptbedienelement ist auch beim P400 ein 3,2 Zoll großes TFT-Display, das mit 320 x 480 Pixeln (HVGA) wie so viele Konkurrenten in dem Preissegment eine nur mäßige Auflösung bietet. Dafür scheint ein wertiges Display zum Einsatz zu kommen: Die Bedienung erweist sich auch dank einer angemessenen Responsivität und Genauigkeit als überraschend flüssig. Hier hatten wir nicht zuletzt wegen der nicht überragenden Hardwareausstattung vorab durchaus Bedenken, was die ruckelfreie Navigation angeht – Ängste, die sich im Rahmen eines einwöchigen Alltagstestes nicht bestätigt haben.
Kombiniert wird die Bedienung durch die erwähnte Knopfreihe, die auch in diesem Fall gut funktioniert. Neben dem obligatorischen Home-Button und der Anruf-Beenden-Taste mit „Zurück“-Funktion spendiert Acer dem P400 auch einen Windows-Knopf, der direkt ins zentrale Einstellungen-Menü führt. Die Berührung der Touch-Knopfreihe wird bei Bedarf von einem dezenten Vibrieren unterstützt, was die Eindeutigkeit der Eingaben unterstützt.
Mit Blick auf die verwendeten Betriebssysteme fährt Acer derzeit wie so viele Hersteller eine doppelte Strategie. So weist das aktuelle Portfolio sowohl Android- als auch Windows-Mobile-Geräte auf. Beim P400 kommt letzteres Betriebssystem in der aktuellsten Version 6.5.3 zum Einsatz. Dies bedeutet, dass man bei der Bedienung auf die letzten Implementierungen und Verbesserungen in Sachen fingerfreundlicher Bedienung zurückgreifen kann. Diese werden auch voll sichtbar, da Acer dem P400 – anders als manch' anderem Gerät – keinerlei extra Benutzeroberfläche spendiert, was aufgrund der eher unausgereiften Acer-UIs aber auch nicht allzu schwer wiegt.
Konkret äußern sich die Verbesserungen von Windows Mobile 6.5.3 in größeren Icons und einer insgesamt überarbeiteten Struktur, die die Tabs durch eine horizontale Scrollleiste ersetzt. Außerdem findet sich der früher extrem kleine Start-Button nunmehr unten links und kann dank einer größeren Fläche auch ohne Stylus – über den das P400 im Übrigen nicht verfügt – besser angesprochen werden. Die ebenfalls im unteren Bereich des Displays platzierten, je nach Anwendung wechselnden Menü-Knöpfe wurden ebenfalls überarbeitet und lassen sich deshalb ebenfalls besser ansprechen.
Auch die sonstige Übersicht wurde verändert. Die wichtigen Programmzugriffe werden auf dem Home-Bildschirm in Form von großen, gut anklickbaren Flächen präsentiert, wobei man per Fingerwisch durch die einzelnen Anwendungen scrollen kann (hier findet sich der Ersatz für die Tabs). Gleiches gilt für das Top-Menü, das insbesondere bei qualitativ schlechten Displays stets für pure Verzweiflung sorgte: Statt die kleinen Icons präzise antippen zu müssen, klappt bei der Berührung des oberen Teils ein Layer auf, über den sich die jeweiligen Punkte ungleich komfortabler aufrufen lassen.
Alles in allem hat sich die Bedienung definitiv verbessert, sodass man sagen kann, dass Windows Mobile 6.5 die verbleibende Zeit bis zur Ablösung durch Windows Phone 7 gerade so überstehen dürfte. Diese Überarbeitung war allerdings auch überfällig und wirkt zudem nicht immer liebevoll implementiert, sodass man kaum von einer Integration der neuen Features sprechen kann sondern eher von einem „Aufsetzen“.
Zwar weist die Plattform auch in ihrer gegenwärtigen Form weiterhin manchen Nachteil gegenüber den großen Konkurrenten wie Googles Android und Apples iOS auf; wer mit Windows Mobile aber grundsätzlich etwas anfangen kann, findet dank der Version 6.5.3 ein durchaus akzeptables Betriebssystem vor.