Intel Wireless Display im Test: Kabellose Übertragung mit Fallstricken

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Volker Rißka
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Technische Grundlagen

Basis für Wireless Display (WiDi) ist ein Notebook, das einige bestimmte Eigenschaften vorweisen muss. Dazu zählt als erstes einer der neuen 32-nm-Prozessoren aus der aktuellen „Arrandale“-Familie, im Handel als Core i3, Core i5 und Core i7 geführt. Intel selbst spricht dabei explizit von den Modellen mit einer TDP von 35 Watt, um so beispielsweise die „Clarksfield“, die auch „Core i7“-Prozessoren sind, auszuschließen. Denn das, was für Wireless Display nötig ist und diese Einschränkungen erforderlich macht, ist die integrierte „Intel HD“-Grafikeinheit der „Arrandale“-Prozessoren. Da die „Clarksfield“ als Quad-Core-Prozessoren quasi ein „Lynnfield“ in 45-nm-Fertigung und TDP von 45 Watt im Notebook sind, fallen diese aufgrund fehlender Grafikeinheit als Option heraus.

Dass die 35-Watt-Einstufung von Intel aber nicht allein zutreffend ist, zeigen die neuen Prozessoren aus der „Ultra Low Voltage“-Familie. Diese kommen mit einer TDP von 18 Watt daher, sind technisch aber genau die gleichen „Arrandale“-Prozessoren in 32-nm-Fertigung inklusive Grafikkern in 45 nm wie die bisherigen Modelle. Und deshalb funktionieren sie auch mit WiDi.

Intels Core-Familie 2010
Intels Core-Familie 2010

Neben dem Prozessor und der Grafikkarte muss das verbaute WLAN stimmen. Hier gibt Intel offiziell lediglich drei kompatible Adapter aus eigenem Hause preis, obwohl es mittlerweile derer vier Modelle sind. Während die offizielle Homepage des Herstellers die Unterstützung für die WLAN-Karten Centrino Advanced-N 6200, Advanced-N + WiMAX 6250 und die Variante Ultimate-N 6300 garantiert, bietet die zuletzt aktualisierte Software auf Version 1.2 (Changelog) auch Unterstützung für das Modul Wireless-N 1000.

Zu guter Letzt gibt es seitens des Notebooks noch die Einschränkung, dass Wireless Display nur auf einem 64-Bit-Betriebssystem der neuen Windows-Generation lauffähig ist. Genauer gesagt bezieht sich das auf die 64-Bit-Versionen von Windows 7 Home Premium, Ultimate und Professional.

Netgear PTV1000
Netgear PTV1000

Das zweite, elementar wichtige Teil zum Betrieb des Wireless Displays ist der Netgear PTV1000. Aktuell ist Netgear der einzige Anbieter einer solchen WLAN-Box, die das Signal vom Notebook zum großen Bildschirm überträgt.

Dass man nicht unbedingt auf ein Notebook setzen muss, das komplett auf Intels Hardware basiert, sondern auch über eine potentere Grafiklösung verfügen darf, zeigt sich vor einigen Wochen. So werden aktuell auch Notebooks mit neuer Nvidia-Grafiklösungen auf Basis der „Optimus“-Technologie unterstützt. Diese wechselt bekanntlich je nach Anwendung zwischen integrierter und diskreter Grafiklösung hin und her und soll so die für den Anwender gerade optimale Leistung aufbieten. Während Intel diese Funktion in den Release Notes zum Treiber nur beiläufig als „Switchable Graphics Interoperability Support“ erwähnt, hat Nvidia die Werbekeule geschwungen und einige Videos veröffentlicht:

Dieser Schritt ist aber insofern wichtig, da es die Anzahl der potentiell verfügbaren Notebooks drastisch erhöht – wie wir später noch zeigen werden. Denn ein Core i3 oder Core i5 für Notebooks ist aktuell so gefragt, dass Intel mit der Fertigung nicht hinterher kommt, doch wird gerade bei schnellen Prozessoren nicht einzig und allein auf die diskrete Grafik vertraut. Hier konnte Nvidia mit der Optimus-Technik durchaus punkten, wie viele neue Modelle mit einer verbauten Karte aus der „GeForce 300M“-Serie zeigen.