Palm Pre Plus und Pixi Plus im Test: Ein ungleiches Geschwisterpaar mit webOS

 4/5
Sasan Abdi
48 Kommentare

Multimedia & Office

In Sachen Kamera spendiert Palm seinen neuesten Aspiranten zumindest auf dem Papier eine ähnliche Ausstattung. Neben zwei (Pixi) bzw. drei (Pre Plus) Megapixeln findet man auch einen LED-Blitz sowie die Geo-Tagging-Funktion vor. Die Fotoqualität kann dann leider bei beiden Testgeräten nicht überzeugen. Doch auch hier macht das Pre Plus eine bessere Figur: Wo das Pixi mit schlicht nicht vertretbaren Bildern komplett durchfällt (siehe Bildvergleich unten), liefert das Pre Plus gerade noch akzeptable Ergebnisse, die mit viel Geduld und ein wenig Geschick optimiert werden können. Übrigens: Endlich kann der Pre nun auch Videos aufzeichnen, selbiges gilt für das Pixi. Hier sollte man – wie auch beim Großteil der Konkurrenz – keine Top-Qualität erwarten; für einen kleinen YouTube-Clip reicht es aber allemal.

Bildvergleich: Pre Plus vs. Pixi Plus

Sieht man von den bereits angesprochenen hardwareseitigen Schwächen des Pixi ab, so kann für beide Geräte ein gutes Surfverhalten festgestellt werden. Dies liegt am grundsätzlich soliden Browser, der Webseiten ordentlich darstellt und dabei die von anderen Plattformen gewohnten Steuerungselemente wie das Zoomen per Fingerkniff kennt. Die Mobi-Variante der ComputerBase-Webseite wird auf dem Pre Plus in 18 Sekunden geladen – beim Pixi dauert es 20 Sekunden, wenn alles glatt läuft.

Auch musiktechnisch gibt es keinen Grund zur Kritik. Die mitgelieferten Kopfhörer machen in beiden Fällen einen angemessenen Sound – echte Audio-Enthusiasten können aber auch in diesem Fall per 3.5mm-Klinkenstecker ihre eigene Peripherie mitführen. Die Visualisierung der Trackliste fällt ansehnlich aus; wirklich viele Einstellungsmöglichkeiten sollte man aber nicht erwarten.

Wer unterwegs ab und an Videos anschauen möchte, wird zumindest mit dem Pre Plus gut bedient. Die Darstellung weiß ohne Abstriche und vor allem ohne Ruckeln zu überzeugen. Dies gilt für das Pixi indes weniger: Zwar sieht das Bild auch bei dieser Tätigkeit gestochen scharf aus, doch gestaltet sich das Display schlicht zu klein für eine einigermaßen komfortable Videonutzung.

Officeseitig kommt auf beiden Geräten die gängige Ausstattung zum Einsatz, was bedeutet, dass sowohl PDF- als auch Excel-Dateien angesehen, nicht aber editiert werden können. E-Mails können mit minimaler Verzögerung durch die Eingabe der Accountdaten synchronisiert werden und auch ein Microsoft Exchange Server kann eingebunden werden. In dieser Hinsicht gefallen auf beiden Geräten die gelungenen Tastaturen, die nach einer minimalen Arbeitszeit dank guter Haptik und hervorragendem Druckpunkt richtig Spaß machen.

Schließlich verfügen natürlich auch das Pre Plus und das Pixi über GPS – ein echte Navigationslösung gibt es bis heute für webOS zwar nicht, doch sollte in den meisten Fällen Google Maps vollkommen ausreichen.

Kommunikation & Apps

Die Ausstattung der beiden Probanden fällt in puncto Kommunikation identisch aus und bewegt sich dabei auf einem angemessen Niveau. Neben dem obligatorischen Quadband GSM/GPRS und EDGE bietet das Gerät UMTS (HSDPA), WLAN (802.11 b/g) und Bluetooth EDR 2.1 inklusive A2DP-Profil zur Übertragung von drahtlosen Stereosignalen, womit man auf alle Eventualitäten eingestellt sein sollte.

In Sachen Apps enttäuscht Palm leider nach wie vor. Zwar hat das Pendant zu den erfolgreichen Konkurrenten App Store und Android Marketplace unlängst immerhin die Marke von 1000 Anwendungen erreicht – wirklich nennenswert ist das Angebot aber selbstredend dennoch nicht.

Für Spiele-Enthusiasten gilt übrigens beim Pixi Plus in jedem Fall: Finger weg! Da das Gerät hardwareseitig zu schwach ausgestattet ist, ist es nicht möglich, die entsprechenden Apps herunterzuladen.

Laufzeiten & Touchstone

Laufzeitentechnisch macht Palm keine allzu großen Versprechungen, was sich sowohl für das Pre Plus als auch für das Pixi in Sprechzeiten im Bereich der fünf Stunden niederschlägt (siehe Graph). Den leichten Vorteil, der dabei dem Pre Plus eingeräumt wird, hat sich in unserem Test bestätigt: Das Pixi muss definitiv nach einem Arbeitstag ans Netz, während der Pre Plus mit ein bisschen Glück die so häufig gemessenen zwei Arbeitstage durchhält.

Akku-Laufzeiten (Herstellerangaben)
  • Sprechzeit:
    • Pixi Plus
      5:12
    • Pre Plus
      5:30
    Einheit: Stunden, Minuten
  • Standby:
    • Pre Plus
      14
    • Pixi Plus
      14
    Einheit: Tage

Übrigens: Per optional erhältlichem Touchstone (Palm Store) lassen sich sowohl das Pre Plus als auch das Pixi Plus via Induktion kabellos laden. Der handliche Touchstone schlägt allerdings hierzulande mit rund 60 Euro ausgesprochen teuer zu Buche; für das Pixi muss zudem eine entsprechende rückwärtige Schale nachgekauft werden, für die abermals mit mindestens 20 Euro gerechnet werden muss.

Touchstone: Ladung per Induktion
Touchstone: Ladung per Induktion

Abgesehen von diesen preislichen Einschränkungen findet sich in Touchstone eine überraschend innovative und komfortable Möglichkeit, das Gerät nebenbei aufzuladen.