Roccat Pyra im Test: Klein, leicht und ungebunden
4/5Alltagseinsatz
Die Roccat Pyra soll hohe Mobilität mit ausgedehntem Funktionsumfang im Alltag und ordentlicher Spielefähigkeit kombinieren. In puncto Mobilität hat natürlich die kabellose Pyra ganz klare Vorteile, allerdings nur solange die beiden AAA-Akkus auch geladen sind. Leider gibt es keine entsprechende Anzeige über den aktuellen Füllstatus der Akkus, sodass der Betriebsausfall relativ plötzlich eintreten kann. Ist dies der Fall, kommt man um das Anstecken des USB-Ladekabels nicht herum, sofern man es nicht zuhause vergessen hat. Dabei scheint der Stromverbrauch der Pyra relativ hoch zu sein – bei intensiver Nutzung reicht eine Akkuladung kaum mehr als einen Einsatztag. Leider fungiert das Ladekabel nicht als Datenkanal, sodass im kabelgebundenen Betrieb der Pyra der USB-Empfänger zusätzlich mit dem PC verbunden bleiben muss. Somit werden in diesem Fall gleich zwei USB-Buchsen benötigt, was unterwegs bei einigen Notebooks bereits zu Engpässen führen kann. Immerhin ist zumindest der Betriebsmodus ohne Akkus, aber mit USB-Kabel und Empfängerstick möglich, sodass zumindest vom niedrigen Grundgewicht der Pyra profitiert werden kann.
Darüber hinaus gibt es hinsichtlich der Agilität und Präzision der Pyra wenig Kritik auszuteilen. Die leichten Roccat-Mäuse fegen schnell und exakt über die passenden Unterlagen. Die Bewegungen werden dabei von der Sensorig ohne spürbare Verzögerungen umgesetzt. Soweit, so gut. Allerdings offenbaren beide Pyra-Versionen gewisse Schwächen in der Untergrund-Kompatibilität. So sind uns beispielsweise leichte Aussetzer auf unserem Textilmauspad mit Farbwechsel (Everglide Titan Fnatic-Edition) respektive völlige Aussetzer auf einem Papierblock als Ersatzunterlage aufgefallen. Insgesamt könnte dieses Verhalten mit einer sehr schwach eingestellten Licht- und Sensorstärke zu erklären sein, durch welche die enorm geringe „Lift-off“-Höhe der Pyra realisiert wird. Was beim Umsetzen im hektischen Spielgeschehen von Vorteil ist, entpuppt sich im mobilen Einsatz mit nicht immer ebenen, idealen Unterlagen als echtes Problem. Hier hätte Roccat deutlich mehr auf eben diese besonderen Umstände beim Unterwegs-Agieren achten sollen.
Die größte Umstellung für den Nutzer im Zusammenspiel mit der Pyra ist natürlich die EasyShift-Funktion. Gerade in der Anfangszeit nutzt man häufig die Seitentaste und wundert sich zunächst, warum nichts passiert. Denn erst beim Betätigen der entsprechen konfigurierten Kombinationstaste wird die gewünschte Funktion ausgeführt. Dieses Verhalten erfordert zunächst einen gewissen Prozess des Umdenkens, beweist aber seine Potenz auch für zukünftige Maus-Umsetzungen bereits nach kurzer Eingewöhnungsphase. Spielend ist es dann möglich, auf Basis der wenigen vorhandenen Pyra-Tasten, eine Vielzahl von Möglichkeiten automatisiert bereit zu stellen. Dabei ist es mit EasyShift[+] egal, ob zuerst die Umschalt- und danach die Funktionstaste betätigt wird, oder umgekehrt.
Insgesamt sind die Pyra-Versionen eher Spielermaus-Ersatz, als echte Mobil-Nager. Dabei könnten vor allem Gamer überzeugt werden, die leichte und sehr kleine, aber auch enorm griffige Werkzeuge präferieren. Dazu muss allerdings auch die Qualität stimmen.