Sony Ericsson Xperia X10 im Test: Das erste Android-Smartphone von SE
9/9Fazit
Im Februar 2009 testeten wir das T-Mobile G1 und schrieben dazu: „Außen pfui, innen hui“. Heute, rund 15 Monate später, liegt das Sony Xperia X10 vor uns und dreht diese Redewendung wieder in ihre ursprüngliche Form. Äußerlich mag das Xperia X10 anspruchsvoll sein, es mag vielen auf den ersten Blick gefallen. Doch den Einstieg in den Markt Android-basierender Mobilgeräte hat der Hersteller Sony Ericsson in mancher Hinsicht ziemlich vergeigt.
An diesem Umstand ist in erster Linie die Software schuld: Die UX-Oberfläche scheint noch nicht ausgereift zu sein, bei unserem Testgerät stürzte die studiVZ-Implementierung in „TimeScape“ reproduzierbar ab, sobald man den Buschfunk aus dem Netz abrufen wollte.
Darüber hinaus darf es unserer Meinung nach kein „High-end-Gerät“ geben, das anno 2010 noch auf Android 1.6 setzt. Sony Ericsson veröffentlicht sein sogenanntes Android-Flaggschiff tatsächlich mit einer von zwei Nachfolgern (2.0, 2.1) abgelösten Version des Google-Betriebssystems, mittlerweile hat sich sogar 2.2 dazugesellt. Das Unternehmen lässt sich aufgrund der Anpassungen, die für die UX-Oberfläche nötig waren, entschuldigen. Dies entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn man sich die Kinderkrankheiten des GUI-Aufsatzes vor Augen führt. In Sachen Software besteht noch viel Nachholbedarf.
Ein Smartphone in dieser Preisklasse sollte außerdem Gesten mit zwei Fingern unterstützen. Dass man im Falle des Xperia X10 bei Google Maps und in der Bildansicht auf „Pinch-To-Zoom“ verzichten muss, ist äußerst schade.
Positiv zu bewerten sind die Multimediafunktionen des Xperia X10. Wer sein nächstes Smartphone in erster Linie für Musik- und Videowiedergabe nutzen und die separate Digitalkamera gerne auch einmal zu Hause lassen möchte, kann den Kauf des Xperia X10 in Erwägung ziehen. In diesen Kategorien gehörten die Mobiltelefone aus dem Sony-Ericsson-Portfolio schon seit jeher zu den besten.
- Kamera erzeugt verhältnismäßig gute Aufnahmen
- hohe Rechenleistung
- kratzfestes Display aus Mineralglas
- Multimedia-Leistung (gute Audioqualität, flüssige 720p-Videowiedergabe)
- studiVZ-Implementierung instabil
- UX-Oberfläche viel zu träge
- Android 1.6 nicht mehr zeitgemäß
- Bildschirmtastatur etwas umständlich
- kein Multitouch bzw. Pinch-to-Zoom
Doch aus dem weiterhin hohen Preis von über 430 Euro sollte sich für das Xperia X10 ein gewisser Anspruch ableiten. Es sollte mit der Konkurrenz in dieser Preisregion auf Augenhöhe liegen. Davon kann beim X10 allerdings nicht die Rede sein. Für eine ähnliche Summe erhält man bei der Konkurrenz inzwischen Android 2.2, ein AMOLED-Display und mindestens gleichwertige Rechenleistung. Und auch die nicht-androide Konkurrenz hat hier Vergleichbares zu bieten. Darüber können auch eine für Smartphone-Verhältnisse sehr gute Kamera, die gelungene MediaScape-Software und eine gute Klangqualität über den Klinken-Ausgang nicht hinweg trösten.
Preise und Verfügbarkeit
Das Sony Ericsson Xperia X10 ist seit einigen Monaten in Schwarz oder Weiß ab rund 430 Euro bei verschiedenen Händlern erhältlich. Außerdem kann es bei den meisten Mobilfunkanbietern zu verschiedenen Verträgen und zu subventionierten Konditionen gewählt werden.
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