Apple iPhone 4 im Test: Die Evolution der Revolution
10/15iOS 4
Mit dem iPhone 4 präsentierte Apple-CEO Steve Jobs auch das neue Betriebssystem für die letzten Generationen des iPod, iPhone und iPad – genannt iOS 4. Der neue Name rührt daher, dass man mit der Verwendung auf Tablets und MP3-Playern kaum mehr von einer reinen Smartphone-Software sprechen kann und „iPhone OS“ daher ausgedient hat.
Das iOS 4 hat unter anderem einige Optimierungen für den leistungsfähigen A4-Chipsatz Apples erfahren. Dazu gehört auch das neue Multi-Tasking. Dessen Umsetzung kommt zwar einige Jahre zu spät, ist dafür aber sehr gut gelungen. Durch einen Doppelklick auf die Home-Taste verschiebt sich die am unteren Rand platzierte Schnellstart-Leiste nach oben und eine Liste der laufenden Applikationen erscheint. Lässt man die Finger für mehr als eine Sekunde auf einem der Symbole, hat man die Möglichkeit, die jeweilige Anwendung per Tipp auf die obere linke Ecke des Icons zu beenden. Sind mehr als vier Programme geöffnet, kann man horizontal weiter scrollen. Ob man Multi-Tasking nutzen kann, hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Einige Apps können ihren aktuellen Status immerhin einfrieren und starten bei erneutem Aufruf wesentlich schneller.
Des Weiteren kann man nun auf dem Home-Screen mit Ordnern arbeiten – ein Feature, das schon viel zu lange auf sich warten lässt. Das ist allerdings nicht die einzige Neuerung, die von Apple als eines der Highlights beworben wird, obwohl man eigentlich nur „endlich“ ächzen kann. Auch die Möglichkeit, den Hintergrund des Home-Screen zu ändern oder das bereits erwähnte Multi-Tasking gehören dazu. Die meisten dieser Features haben schon vor Monaten oder Jahren den Einzug in Symbian, MeeGo, Android oder Bada OS gefeiert. Im Gegensatz zur Hardware ist die verwendete Software eher ein Nachzügler. Hier sollte Apple in Zukunft mehr investieren.
Das soll allerdings nicht den guten Gesamteindruck des iOS 4 trüben. Da es komplett auf das iPad und iPhone 4 zugeschnitten ist, kann man die Zusammenarbeit aus Hardware und Software nur als gelungene Symbiose bezeichnen. Die selbst für Laien ohne Probleme bedienbare Benutzeroberfläche und die intuitiven Gesten sorgen nur äußerst selten für Frust und erwecken dafür während des Stöberns häufig den „Wow!“-Effekt.
Durch die gemeinsam mit iOS 4 vorgestellte Werbeplattform iAd soll es für Entwickler einfacher werden, ihre Apps über Anzeigen zu finanzieren – Apple verdient daran allerdings kräftig mit.