Corsair Force im Test: SSD mit 60 GB für 160 Euro

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Norman Dittmar
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AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark ist das relativ junge Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.

AS SSD Benchmark (sequentiell)
  • sequentiell (lesen):
    • Corsair Nova 128 GB
      236,01
    • SSDNow V+ 128 GB
      221,28
    • Falcon II 64 GB
      207,91
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      206,81
    • Corsair Force 60 GB
      200,75
    • X25-V 40 GB
      182,14
  • sequentiell (schreiben):
    • Corsair Nova 128 GB
      182,67
    • SSDNow V+ 128 GB
      176,23
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      132,90
    • Falcon II 64 GB
      105,65
    • Corsair Force 60 GB
      95,43
    • OCZ Vertex 2 100 GB (genutzt)
      90,19
    • Corsair Force 60 GB (genutzt)
      64,73
    • X25-V 40 GB
      43,23
Einheit: Punkte

Beim sequentiellen Lesen mit diesem Benchmark zeigt sich wie erwartet ein vollkommen anderes Bild als mit ATTO. Hier liegt die kleine Corsair Force mit etwa 200 MB/s drei Prozent hinter der großen Vertex 2. Auffällig ist allerdings, dass der Rückstand zu Indilinx bei 60 bzw. 64 GB mit vier Prozent geringer ausfällt als bei den größeren Modellen. Beim sequentiellen Schreiben schafft die kleine SandForce-SSD immerhin noch 95 MB/s, solange noch nicht alle Flash-Zellen beschrieben wurden. Dauerhaft muss man bei SandForce immer mit einer niedrigeren minimalen sequentiellen Schreibrate rechnen, die wir mit etwa 65 MB/s ermittelt haben.

Die anfänglich höhere sequentielle Schreibgeschwindigkeit muss als temporärer Bonus angesehen werden. Das Absinken auf das niedrigere Niveau wird nach unseren momentanen Kenntnissen immer auftreten, egal ob TRIM aktiv oder deaktiviert ist und unabhängig davon, welcher Treiber verwendet wird. Je nach Nutzung der SSD kann sich der Zeitpunkt des Absinkens aber sehr lange hinauszögern. Wenn das niedrigere Niveau erreicht ist, kann die Schreibleistung nur mit einem Secure Erase wiederhergestellt werden. Dieses Verhalten hängt wahrscheinlich mit der Kompression und Verschlüsselung der Daten sowie dem Fehlen eines externen Caches zusammen. Da die genaue Funktionsweise der DuraClass Technology unter NDA steht, können wir aktuell leider keine bessere oder detailliertere Erklärung bieten.

Aus unserem letzten Artikel:
AS SSD Benchmark (4k)
  • 4k (Lesen):
    • Falcon II 64 GB
      28,89
    • Corsair Nova 128 GB
      28,55
    • Corsair Force 60 GB
      21,63
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      21,47
    • X25-V 40 GB
      21,07
    • SSDNow V+ 128 GB
      14,22
  • 4k (Schreiben):
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      66,77
    • Corsair Force 60 GB
      64,90
    • X25-V 40 GB
      37,95
    • SSDNow V+ 128 GB
      9,85
    • Corsair Nova 128 GB
      9,58
    • Falcon II 64 GB
      7,66
Einheit: Punkte

Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien liegt die Corsair Force gleich auf mit Intels X25-V und der großen Vertex 2. Beim Schreiben teilt sich die kleine SandForce-SSD die Spitze mit der Vertex 2. Wenn man nun die Transferrate in IOs pro Sekunde umrechnet (Transferrate in MB/s * 1024 / 4 [KB]), kommt man auf 16.614 IOPS. Damit erklärt sich auch die Angabe von Corsair auf der Hompage, die wir in der Einleitung erwähnt haben. Corsair gibt einfach die IOPS bei niedriger Last an, OCZ hat sich für die Leistung unter extrem hoher Last entschieden.

AS SSD Benchmark (4k_64Thrd)
  • 4k_64Thrd (Lesen):
    • X25-V 40 GB
      131,81
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      124,66
    • Corsair Force 60 GB
      103,61
    • Corsair Nova 128 GB
      68,42
    • Falcon II 64 GB
      67,69
    • SSDNow V+ 128 GB
      16,56
      kein NCQ
  • 4k_64Thrd (Schreiben):
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      112,24
    • Corsair Force 60 GB
      91,53
    • X25-V 40 GB
      38,95
    • Corsair Nova 128 GB
      10,30
    • Falcon II 64 GB
      8,04
    • SSDNow V+ 128 GB
      7,71
      kein NCQ
Einheit: Megabit pro Sekunde

Der "4K_64Thrd" zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht. Bei diesem Test liegt die Corsair Force 17 bzw. 18 Prozent hinter der 128 GB großen Vertex 2 und signifikant vor der Indilinx-Konkurrenz. Leider bleibt von diesem Vorsprung in den Realtests fast nichts mehr übrig, wie wir in den vergangenen Artikeln gezeigt haben, da selbst aktuelle Quadcore-CPUs nicht annähernd schnell genug sind, um einen so hohen Lastzustand zu erzeugen.

Erkläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Der Bootvorgang von Windows stellt zum Beispiel eine sehr hohe Belastung für eine Festplatte oder SSD dar. Doch selbst mit unserem Q9550, welcher mit 4 GHz getaktet ist, lag die Warteschlange für eine Ultradrive GX praktisch immer zwischen 0 und 10. Um auf eine Warteschlangenlänge von 64 Befehlen bzw. Anfragen zu kommen, bräuchte man mindestens einen massiv übertakteten Corei7, wenn nicht sogar mehrere CPUs, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU einfach zu schnell abarbeiten. Das ist auch der Grund, warum eine SSD einen Desktop-PC mit einem Quadcore stärker beschleunigt als ein Notebook mit einem niedrig getakteten DualCore. Die SSD ist so schnell, dass sie die Befehlsschlange zum Teil schneller abarbeitet als sie von der CPU verlängert wird.

AS SSD Benchmark (Zugriffszeit)
  • Zugriffszeit Lesen:
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      0,061
    • X25-V 40 GB
      0,062
    • Corsair Force 60 GB
      0,116
    • Falcon II 64 GB
      0,134
    • SSDNow V+ 128 GB
      0,135
    • Corsair Nova 128 GB
      0,136
  • Zugriffszeit Schreiben:
    • X25-V 40 GB
      0,083
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      0,217
    • Corsair Force 60 GB
      0,224
    • Corsair Nova 128 GB
      0,445
    • Falcon II 64 GB
      0,548
    • SSDNow V+ 128 GB
      0,727
Einheit: Millisekunden

Bei den Zugriffszeiten zeigt sich eine kleine Überraschung: zumindest beim Lesen liegt die benötigte Zeit 90 Prozent höher als bei der SandForce-SSD mit 128 GB. Der Vorsprung vor Indilinx und Toshiba fällt mit 16 bis 17 Prozent eher gering aus. Schreibzugriffe meistert die Force F60 allerdings genauso schnell wie die von uns getestete Vertex 2.

AS SSD Benchmark Kopieren
  • Kopiertest "ISO":
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      7,78
    • SSDNow V+ 128 GB
      8,37
    • Corsair Nova 128 GB
      8,50
    • Falcon II 64 GB
      9,36
    • Corsair Force 60 GB
      10,26
    • X25-V 40 GB
      17,09
  • Kopiertest "Spiel":
    • SSDNow V+ 128 GB
      11,31
    • Falcon II 64 GB
      16,06
    • Corsair Nova 128 GB
      16,91
    • Corsair Force 60 GB
      17,25
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      17,90
    • X25-V 40 GB
      31,93
  • Kopiertest "Programm":
    • Corsair Nova 128 GB
      11,76
    • OCZ Vertex 2 100 GB
      13,33
    • Corsair Force 60 GB
      14,78
    • SSDNow V+ 128 GB
      15,01
    • Falcon II 64 GB
      19,79
    • X25-V 40 GB
      26,56
Einheit: Sekunden

Der Kopiertest des AS SSD Benchmarks besteht aus drei Gruppen. „ISO“ bedeutet, dass eine große Datei auf der SSD kopiert wird. „Spiel“ testet das Kopieren gemischter Dateigrößen und „Programm“ zeigt die Kopierleistung mit vielen kleinen Dateien. Der ISO-Test ist erwartungsgemäß die Domäne der 100- bzw. 128-GB-SSDs, da diese die höchsten sequentiellen Transferraten bieten. Hier ist die Corsair Force F60 etwa ein Dritel langsamer als die große Vertex 2 und zehn Prozent langsamer als die Falcon II mit 64 GB. Beim zweiten Test mit gemischten Dateigrößen schlägt sich die kleine SandForce-SSD etwas besser und liegt knapp vor der Vertex 2, aber hinter den Indilinx-Produkten. Im dritten Test erreicht sie dann einen Platz im Mittelfeld, ist aber immerhin 25 Prozent schneller als die Falcon II.

Es sei noch einmal angemerkt, dass die Geschwindigkeit der SandForce-SSDs von der Komprimierbarkeit der Daten abhängt. Um so stärker sich die Dateien komprimieren lassen, desto schneller ist die SSD.