Prolimatech Super Mega im Test: Der Megahalems wird noch besser
2/10Kühler im Detail
Mit dem Megahalems gelang dem damaligen Neuling Prolimatech Anfang des Jahres 2009 etwas unerwartet der Sprung an die Spitze der Kühlercharts. Seitdem beißt sich die Konkurrenz die Zähne am unscheinbaren 120-mm-Towerkühler aus und kann, etwa mit Noctuas NH-D14-Kühlkoloss oder dem Thermalright Venomous X, lediglich Teilerfolge verbuchen. Offenbar ist Prolimatechs einzigartige Kombination aus absolut hochwertiger Material- und Verarbeitungsqualität sowie konstruktiver Finesse nur schwer zu überflügeln. Mit diesem Problem hat möglicherweise auch Prolimatech selbst zu kämpfen und versucht daher zunächst gar nicht erst, eine gänzlich neue Konstruktion zu etablieren, sondern optimiert in Form des Super Mega die erfolgreichen Linien des Megahalems gezielt.
So finden wir am reinen Kühlkörper nur wenige Änderungen zum Erfolgsprodukt. Sechs 6-mm-U-Heatpipes entspringen sauber verlötet der vernickelten Bodenkonstruktion, welche mit der Kontaktfläche zur CPU auch beim Super Mega eine ganz leichte Konvex-Wölbung aufweist, und fädeln zwei separate Lamellentürme auf. Insgesamt sind wie beim Megahalems 45 Lamellenebenen, überwiegend aus vernickeltem Aluminium, vorhanden. Der Abstand zwischen den Kühleinheiten ist mit knapp zwei Millimetern kompromissvoll zwischen großer Kühloberfläche und guter Abstimmung auf niedrige Luftgeschwindigkeiten bemessen. Neu ist der partielle Einsatz von Kupfer-Lamellen beim Super Mega. Vier mal acht Halblamellen an den Außenpositionen der Türme wurden aus dem wärmeleitfähigeren Schwermetall gefertigt und sollen für bessere Kühlergebnisse sorgen.
Die gesamte Konstruktion des Super Mega präsentiert sich absolut robust und verwindungssteif. Alle Lamellen sind fest miteinander verbunden und an den Heatpipes sauber verlötet. Das Gewicht ohne Belüftung konnte durch die Kupfereinbringung von 790 Gramm beim Megahalems auf üppige 976 Gramm gesteigert werden. Wie kaum einem anderen Hersteller gelingt es Prolimatech dennoch einen gefälligen Spagat aus roher, leistungsfokussierter Anmutung und qualitativer sowie konstruktiver Feinheit zu schaffen.
Eine weitere Änderung neben der Materialwahl der Lamellen betrifft die Anbringung der Lüfter. Hier hat Prolimatech die prinzipiell gelungenen Drahtbügel des Magahalems gegen kompaktere, seitlich zu befestigende Modelle ersetzt (siehe Bilder). Diese ermöglichen nun das einfache Einrasten am Kühlkörper mit einem Daumendruck, sind obendrein noch recht unkompliziert zu demontieren und fixieren den Lüfter dennoch ausgesprochen stramm. Neben dem Komfortgewinn können nun nicht nur Ventilatoren mit 120-mm-, sondern auch solche mit 140-mm-Kantenlänge montiert werden. Die Rahmenbreite der Ventilatoren muss dabei allerdings 25 mm betragen. Leider kann es je nach Lüfter- und Rotorblatt-Desgin jedoch vorkommen, dass die Überstände der Drahtbügel in den Drehbereich des Ventilators hineinragen und die Rotorblätter blockieren (beispielsweise bei Scythe S-Flex-Lüftern). Hier muss Prolimatech ansetzen und die Klammern noch einmal verbessern, um uneingeschränkte Lüfterkompatibilität zu gewährleisten.