Scythe Ninja 3 im Test: CPU-Kühler-Klassiker in der dritten Auflage
2/11Kühler im Detail
Die abgesehen von den zahlreichen Revisionsupdates und Sondereditionen nominell dritte Auflage des Scythe Ninja ist zugleich die schwerste und größte. Ohne Lüfter bringt der neue Japaner bereits fast ein Kilogramm auf die Wage, Abmessungen von 120 x 120 x 160 mm beschreiben zudem einen wahren Kühlkoloss.
Auch in Puncto Heatpipes stößt der Ninja 3 in quantitativ neue Gefilde. Waren bisher immer nur sechs der berühmten Wärmeleit-Kapillare verbaut worden, reizt Scythe nun die Platzkapazitäten aus und integriert ganze acht 6-mm-Heatpipes, welche in gewohnter U-Aufbiegung überkreuzt in zwei Ebenen die Bodenplatte respektive den darüber liegenden Aluminiumkühlkorpus durchziehen. Die in alle Richtungen ebene Wärmeaufnahme ist in gewohnter Form aus Kupfer gefertigt und wurde zum Schutz vor Korrosion mit einer Nickellegierung überzogen, die den typischen Spiegeleffekt hervorruft.
Während die Japaner beim Ur-Ninja (2005, 23 Lamellen, 4 mm Abstand) sowie beim Ninja 2 (2008, 27 Lamellen, 2,5 mm Abstand) noch auf sehr hohe Passivleistung setzten und mit vergleichsweise geringer Kühloberfläche, dafür aber guter Anpassung auf niedrige Luftzirkulation punkten wollten, entfernt man sich mit dem Ninja 3 wieder etwas von diesen Eigenschaften. Nunmehr 38 diagonal separierte Aluminiumlamellen im 2-mm-Abstand hat der aktuelle Ninja 3 zu bieten. Damit zählen Passiveinsätze wohl nur noch zur Randdisziplin des Japaners. Als ebenfalls neu präsentiert sich die stilistisch sicher stimmige Bedruckung der obersten Aluminiumeinheit – ob eine solche Gestaltung beim breiten Publikum entsprechend angenommen wird, bleibt abzuwarten.
Der Scythe Ninja 3 weist eine hohe Symmetrie auf. Lüfter können daher an allen vier Seiten des Kühlkörpers angebracht werden. Gleichzeitig ist jedoch nur die Befestigung von zwei gegenüberliegend fixierten Ventilatoren auf Basis der originalen Drahtbügel möglich, wobei nur ein dazu benötigtes Drahtbügel-Paar dem Lieferumfang beiliegt. Mit deren Hilfe geschieht die Anbringung des Ventilators ohne Werkzeug oder Schrauben, jedoch mit einer Portion Fingerspitzengefühl und Kraftaufwand, da die Drähte sehr fest sitzen.
Der Serienlüfter des Scythe Ninja 3 ist ein besonderes Exemplar der beliebten Slip-Stream-Baureihe des Herstellers. Grundlegend auf den dynamischen PWM-Betrieb abgestimmt, kann auf Basis des fest verkabelten Drehpotentiometers ein Drehzahlfenster eingerichtet werden, in dessen Rahmen sich die PWM-Steuerung bewegt. Minimal liegt dieses Fenster bei 470 bis 1.340 und maximal bei 740 bis 1.900 U/min. In diesem Sinne erhält der Anwender einen variablen Lüfter im 120-mm-Format, der mehrere Leistungsklassen vereint.