Grafikkarten-Treiber: ATi Catalyst 10.8 im Test
Einleitung
Seitdem auf dem 3D-Grafikkarten-Markt ein harter Wettbewerb zwischen ATi und Nvidia herrscht, ist es mit der Entwicklung der Grafikkarte sowie der einmaligen Programmierung des Treibers nicht mehr getan. Mittlerweile müssen die Hersteller über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen neue Treiber für einen Grafikchip entwickeln und pflegen. Mitunter ist es gar notwendig, einen Treiber für ein einziges Spiel anzupassen, damit das Spiel im günstigsten Fall etwas schneller, manchmal aber auch überhaupt erst läuft. Für uns Grund genug, die neuen Treiber auf einer Radeon HD 5870 einem regelmäßigen Test zu unterziehen.
Der neueste Treiber aus dem Hause ATi ist der Catalyst 10.8. In unserem Test sind zu Vergleichszwecken außerdem die Catalyst-Treiber 10.4, 10.5, 10.6 sowie 10.7 vertreten.
ATi Catalyst 10.8
Spät ist es mit der August-Variante des neusten ATi-Treibers geworden. Dennoch hat es der Catalyst 10.8 noch pünktlich an den Start geschafft. Wie gewöhnlich wurde der Catalyst 10.8 bei Microsoft zertifiziert und trägt dementsprechend ein WHQL-Siegel.
Die Software gibt es für Windows XP, Windows Vista und Windows 7 sowohl in einer 32-Bit- als auch in einer 64-Bit-Variante. Letztere für Windows Vista sowie Windows 7 bringt 74 MB auf die Download-Waage. Fertiggestellt wurde der Catalyst 10.8 am 3. August und ist somit nicht ganz einen Monat alt. Die interne Kennzeichnung lautet „8.762-100803a“.
Laut den offiziell freigegebenen Release Notes haben sich mit dem Catalyst 10.8 einige größere Änderungen gegeben. So kann der Treiber nun mit OpenGL ES 2.0 umgehen und unterstützt dort unter anderem 3D-beschleunigte Grafiken innerhalb eines Webbrowsers, der die freie API nutzt. Davon abgesehen hat der Chipspezialist einige Änderungen an den Videooptionen vorgenommen.
So gibt es nun zwei neue Menüpunkte im „Video“-Reiter, in denen die Videoqualität besser an die eigenen Wünschen angepasst werden kann. So sind die drei Punkte „Color vibrance“, „Flesh tone correction“ sowie „Brighter Whites“ im Menü „Advanced Color“ sowie die Punkte „Edge-enhancement“, „De-noise“, „Mosquito Noise Reduction“ sowie „De-blocking“ im Menü „Advanced Quality“ neu hinzu gekommen beziehungsweise wurden erweitert.
Auch an der Geschwindigkeit soll sich laut ATi etwas getan haben. So soll Far Cry 2 bei einigen Grafikkarten um zwei bis acht Prozent schneller laufen, Left 4 Dead 2 auf CrossFire-Systemen mit Radeon-HD-5800- oder Radeon-HD-5700-Karten um drei bis fünf Prozent und die Leistung in Stormrise um fünf bis zehn Prozent auf einer Radeon-HD-5600- oder Radeon-HD-5500-Karte steigern.
Die Geschwindigkeit im Quad-CrossFire-Modus mit gleich vier GPUs soll im Eyefinity-Betrieb sogar deutlich steigen, wobei ATi aber keine Zahlen nennt. Ebenfalls neu hinzu gekommen ist die Unterstützung der Kantenglättung in StarCraft 2, was mit dem Catalyst 10.7 noch nicht möglich war – ein Hot-Fix-Treiber hat dieses Manko aber schon seit längerem behoben.
Zu guter Letzt gibt es noch neue „Catalyst Application Profiles“, wobei der Hersteller dieses Mal genauere Angaben der Änderungen protokolliert hat. So gibt es neue CrossFire-Profile für die Spiele Aliens Vs. Predator, Lord of the Rings Online, Mafia 2, Singularity sowie für den externen Benchmark von Final Fantasy XIV. Darüber hinaus verrät der Treiber noch die Codenamen zahlreicher zukünftiger ATi-GPUs. Ein ärgerlicher Bug ist aber geblieben: Wenn eine ATi-Karte mit dem Catalyst 10.8 übertaktet wird, schaltet sich der 3D-Beschleuniger nicht mehr richtig auf den 2D-Modus herunter, sondern senkt die Frequenzen nur teilweise. So muss man mit einer höheren Leistungsaufnahme und höheren Temperaturen (und somit vielleicht einer höheren Lautstärke) leben. Ärgerlich!
Wer genauere Informationen über den Catalyst 10.8 erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Blick in die Release Notes. Der Treiber kann wie gewohnt aus unserem Download-Archiv herunter geladen werden.