BlackBerry-Sperre teilweise abgewendet

Benjamin Beckmann
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Die für den 6. August angekündigte Sperre der BlackBerry-Dienste in Saudi-Arabien ist abgewendet. Dafür geht das kanadische Unternehmen RIM (Research in Motion), der Hersteller der populären BlackBerry-Handys, auf das arabische Königreich zu.

Von der Sperre wären zahlreiche Funktionen der BlackBerrys betroffen gewesen, unter anderem E-Mail, Chat und Kalender. Da diese Programme ihre Daten mit den RIM-Servern verschlüsselt abgleichen, können Dritte die Daten nicht einsehen. In den Augen der zuständigen saudischen Kommission stellt das ein Sicherheitsrisiko dar, da die nationale Sicherheit durch die verschlüsselte Kommunikation bedroht werden könnte.

Dass die Sperre in letzter Minute abgewendet werden konnte, liegt an Zugeständnissen des kanadischen Herstellers. Dieser hat sich bereit erklärt, den in Saudi-Arabien anfallenden Datenverkehr über Server im arabischen Staat abzuwickeln und den Behörden somit Zugriff auf das Datenaufkommen zu gewähren. Ob dies nur bei konkreten Verdachtsfällen oder permanent der Fall sein soll und ob die Daten ver- oder entschlüsselt eingesehen werden können, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, inwiefern die Interventionen der US-Außenministerin Hillary Clinton und des kanadischen Handelsministers Peter van Loan eine Rolle spielen. Beide betonten, dass eine solche Sperre einen Eingriff in den freien Datenverkehr bedeuten würde, den man nicht außer Acht lassen sollte. Van Loan betonte außerdem, dass sein Land RIM unterstützen werde.

Fraglich ist aber, wie es in anderen Ländern weitergeht. Denn neben Saudi-Arabien hatten auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Indien konkrete Bedenken angemeldet. In den Emiraten soll der Datenverkehr ab dem 11. Oktober gesperrt werden. In Indien wurde zwar kein Zeitpunkt für eine Sperre genannt, dafür vermeldete die indische Economic Times aber eine Einigung zwischen Behörden und RIM, was von Seiten der Kanadier aber umgehend dementiert wurde.

Auch in diesen Ländern wurden Sicherheitsbedenken geäußert, ähnliches vernimmt man auch aus Kuwait und China. Allerdings gibt es von den beiden letztgenannten Staaten keine konkreten Sperr-Ankündigungen.

Wir bedanken uns bei Patrick Bellmer
für das Einsenden dieser Meldung.

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