Deutsche Großstädte bald bei Street View
Google wird im umstrittenen Dienst Street View noch im Laufe dieses Jahres auch deutsche Städte zeigen. Unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln und München werden Einwohner die Fassade ihrer Wohnung oder ihres Eigenheims auch bei Google Maps wiederfinden. Um dies zu verhindern, bietet Google die Möglichkeit eines Widerspruchs.
Wie das Handelsblatt berichtet, möchte Google voraussichtlich noch im November die Aufnahmen aus insgesamt 20 deutschen Städten zur Ansicht freischalten. Dabei handelt es sich um die Großstädte Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.
Vor einigen Wochen ließ der Konzern Datenschützer und besorgte Bürger wissen, dass Besitzer von Grundstücken ebenso wie Mieter die Möglichkeit erhalten werden, einen Einspruch gegen die Darstellung ihres Eigentums bei Google Maps einzulegen. Wie nun bekannt wurde, sollen Fassaden betroffener Objekte mit einem starken Weichzeichner-Effekt retuschiert werden. Damit Gewerbetreibenden keine Nachteile durch Widersprüche anderer Hausbewohner entstehen, soll etwa im Falle von Läden im Erdgeschoss zwischen dieser und den anderen Etagen differenziert werden. So könnte das Café in der Fußgängerzone sichtbar, die restliche Fassade sowie Fenster hingegen unkenntlich gemacht worden sein.
Einwohnern der genannten Städte wird ein vierwöchiger Zeitraum für Widersprüche eingeräumt. Dieser soll Anfang nächster Woche beginnen. Die entsprechenden Anträge können online oder per Post an Google übermittelt werden. Das Unternehmen verspricht, alle Einsendungen bis zum hiesigen Start von Street View abzuarbeiten – aber auch nachträglich sollen Gebäude auf den Wunsch der Bewohner oder Besitzer noch unkenntlich gemacht werden können.
Wann Google auch kleinere Städte virtuell begehbar macht, ist unbekannt. Ebenso bleibt ungewiss, ob die Auseinandersetzung mit der Kritik von Datenschützern nun ein Ende gefunden hat. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bezweifelte im Mai dieses Jahres, dass Google Street View noch 2010 deutsche Landstriche zeigt, und berief sich dabei auf eine Vielzahl von Einsprüchen aus der Bevölkerung.