Spam-Mails mit schädlichem Anhang nehmen zu
Die sogenannten Spam-Mails besitzen nach wie vor einen enormen Anteil am täglichen E-Mail-Verkehr. Die unerwünschte Post ist allerdings nicht nur nervig, sondern kann auch reellen Schaden anrichten. In ihrem aktuellen Spam-Report berichten die Kaspersky Labs über einen drastischen Anstieg an Mails mit schädlichen Anhängen.
Der Spam-Report für das zweite Quartal 2010 zeigt auf, dass die Anzahl der schädlichen Anhänge in Spam-Mails im Vergleich zum ersten Quartal 2010 um 175 Prozent zugenommen habe. Fast zwei Prozent der gesamten E-Mails würden Schädlinge enthalten, bei denen es sich überwiegend um Trojaner handle. Besonders verbreitet sei dabei das Schadprogramm Trojan-Downloader.JS.Pegel.g gewesen, das im Juni rund 23 Prozent der Schadsoftware im E-Mail-Verkehr ausmachte.
Die verschickten Mails bestanden meist aus gefälschten Nachrichten von sozialen Netzwerken und anderen populären Internetseiten – darunter Facebook, Twitter, Amazon, Youtube, Wikipedia und weitere. Im Gegensatz zu üblichen Phishing-Mails führten alle enthaltenen Links der Mails auf eine gehackte Website, von der aus ein schädliches Skript auf den Rechner des Opfers geladen wurde.
Die herkömmlichen Phishing-Mails seien im zweiten Quartal hingegen zurückgegangen und würden nur einen Anteil von 0,02 Prozent des E-Mail-Traffics ausmachen. Die Liste der am häufigsten von Phishing-Attacken betroffenen Organisationen führt laut dem Kaspersky-Report der Online-Bezahldienst PayPal mit großem Abstand an. Auf Platz zwei folgt eBay mit 9,36 Prozent vor HSBC und Facebook. Im Laufe des Quartals seien 60 Prozent der Phishing-Angriffe gegen PayPal gerichtet gewesen – Ende Juni näherte sich der Wert angeblich sogar der 70-Prozent-Marke.
Trotz allem sei der Spam-Anteil aller E-Mails leicht zurückgegangen, liege aber immer noch bei hohen 84,4 Prozent. Alleine ein Drittel des Spam-Aufkommens habe seinen Ursprung in Asien, gefolgt von Lateinamerika, Westeuropa und den USA. Bei den Herkunftsländern für Spam liegen die USA an der Spitze, Indien, Vietnam und Russland reihen sich dahinter ein, während Deutschland auf dem 13. Platz zu finden ist.
Abschließend bleibt wieder einmal nur darauf hinzuweisen, dass E-Mails – vor allem unbekannter Herkunft – sorgfältig geprüft werden sollten, bevor man Anhänge öffnet oder auf enthaltene Links klickt. Zudem sollte man seine Software und Antivirenlösungen stets aktualisieren, um gegen neue Gefahren besser geschützt zu sein.