HTC Wildfire im Test: Der günstige Androide vom Desire-Schöpfer
3/5Bedienung & Oberfläche
Die Bedienung erfolgt primär über das 3,2-Zoll große Display, dass dank Android 2.1 und kapazitiver Technologie die gängigen Bedienfeatures wie den legendären Fingerkniff zum Zoomen unterstützt. Die Darstellung geht dabei trotz der enttäuschend schwachen Auflösung von 240 x 320 Pixel optisch in Ordnung; für das Handling bedeutet sie aber nennenswerte Einschnitte im Komfort, da aufgerufene Widgets und Funktionen wie die Tastatur regelmäßig andere Inhalte überdecken und beim Surfen ständig hereingezoomt werden muss. An dieser Stelle zeigt sich: Irgendeine Quelle muss der Preis nun mal haben; die Qualität des Displays ist eine davon (zur zweiten gleich mehr).
Komplementiert wird die Bedienung wie bereits angedeutet durch die unter dem Display befindliche Touch-Knopfreihe, die die gängigen Funktionen „Zurück“, „Home“, „Optionen“ und „Suche“ bietet, sowie vom optischen Sensor, der de facto als eine Maus fungiert und besonders beim Surfen im Web sehr hilfreich ist. Insbesondere letzterer erweist sich somit auch beim Wildfire als sinnvoller, die Bedienung erweiternder Zusatz.
Ganz flüssig ist das Handling des Gerätes aber dennoch nicht immer. Dies liegt – hier findet sich die zweite Quelle – jedoch nicht an den zum Einsatz kommenden Bedienelementen, sondern ist offenbar der verwendeten Hardware geschuldet: Mit einem günstigen 528 MHz Prozessor von Qualcomm und 384 MB RAM ist das Wildfire eher durchschnittlich ausgestattet, was erklärt, warum das Aufrufen von Apps durchaus mal ein wenig länger als gewohnt dauern kann – ein Umstand, der dem Angebot vor allem wegen des guten Preises keinesfalls das Genick bricht, der aber als kleine Einschränkung genannt werden muss.
Auf der Oberfläche kommt einmal mehr die potente Kombination aus Android 2.1 sowie der HTC-eigenen Sense-Benutzeroberfläche zum Einsatz. So kann auch in diesem Fall über insgesamt sieben frei modifizierbare Desktops verfügt werden, die über die Nutzung des Android Marketplace und der dort verfügbaren (in großen Teilen kostenlosen) Programmvielfalt sehr individuell angepasst werden können. Aufgrund der mäßigen Auflösung werden allerdings manche Anwendungen im Market ausgeblendet. Doch auch die bereits vorinstallierten HTC-Android-Widgets können sich zum Teil sehen lassen. Dazu gehört die nach wie vor nicht bahnbrechende, dafür aber komfortable „Friend Stream“-App, die es erlaubt, Informationen aus verschiedenen sozialen Netzwerken zusammenzufassen, sodass der geneigte Nutzer im Idealfall nur noch diese App bedienen muss. Neu ist die App-Sharing-Funktion, über die anderen Nutzern App-Tipps zum Angebot im Marketplace mitgeteilt werden können.
Und auch in Sachen Übersichtlichkeit, Kontaktmanagement und dem Tippen am Telefon zeigen Android und Sense auch auf dem Wildfire wieder einmal ihre Stärken. So werden Fotos zu Kontakten auf Wunsch automatisch aus Facebook oder Google Mail importiert; die optimierte virtuelle QWERTZ-Tastatur bedarf derweil aufgrund der etwas beengten Verhältnisse zwar einer kleinen Einarbeitung, doch fällt diese kaum merklich aus, da man beim Tippen von einem intelligenten Wörterbuch unterstützt wird.
Mit Blick auf die voranschreitende Entwicklung von Android ist an dieser Stelle auch erwähnenswert, dass das Wildfire voraussichtlich binnen der kommenden drei Monate ebenfalls in den Genuss eines offiziellen Updates auf die Version 2.2 gelangen wird.