Samsung Galaxy S im Test: Apple iPhone, halt dich fest
8/14Leistung und Akkulaufzeit
Wer auch unterwegs gern leistungsstarke Hardware dabei haben möchte, ist mit dem I9000 sehr gut beraten. Die Galaxy-S-Serie, die vor allem in den USA mit unterschiedlichen Modellen vertreten ist, führt zum aktuellen Zeitpunkt in jedem Benchmark vor dem iPhone 4. Dies ist dem im Vergleich zum iPhone 4 besseren Grafik-Chip zu verdanken. Um eine flüssige Darstellung von Spielen müssen sich potenzielle Kunden keine Sorgen machen.
In der App „Benchmark“ vom Entwickler softweg schlägt sich das Galaxy S I9000 äußerst gut. Dass unser Google Nexus One mit Android 2.2 die Nase vorn hat, liegt an der in „Froyo“ deutlich erhöhten Leistung bei Berechnungen mit Gleitkommazahlen. Sobald das I9000 ein Update zur Android-Version 2.2 erhält, wird es das Nexus One wahrscheinlich deutlich hinter sich lassen. Inoffizielle Firmware-Versionen können und möchten wir im Test nicht anwenden, da dies für den Kunden einem Garantieverlust gleichkommen könnte.
Ein solches Firmware-Update könnte auch die Probleme mit dem Dateisystem beheben, die sich auch auf das Benchmark-Ergebnis in der entsprechenden Kategorie niederschlagen. Schuld daran ist die Platzierung eines Cache-Ordners im internen Speicher. Dieser ist vergleichsweise träge und sorgt in vielen Fällen sogar für Verzögerungen bei der Eingabe von mehreren Sekunden. Oft schafft nur die Deaktivierung und anschließende Aktivierung des Displays Abhilfe. Schade, dass Samsung es nach über sechs Wochen Verfügbarkeit des Geräts nicht geschafft hat, dieses Problem zu beheben. Es äußert sich allerdings je nach Gerät und Anzahl der laufenden Hintergrundprozesse unterschiedlich stark. Auf einem früheren Testgerät war es kaum zu ertragen, das aktuelle Modell von Cyberport hat solche Probleme hingegen (noch) nicht. An einigen Stellen ist der langsame Cache aber durch lange Ladezeiten spürbar.
Auch in den anderen Benchmarks zeigt das Samsung Galaxy S, was im Gerät steckt. Die Benchmark-Software „Neocore“ stammt vom Hersteller Qualcomm, der Konkurrenzprodukte („Snapdragon“) herstellt. Das Ergebnis ist daher mit Vorsicht zu genießen; es ist wahrscheinlich, dass hier verschiedene Optimierungen mit unbekannten Auswirkungen vorgenommen wurden.
Plattformübergreifende Benchmarks haben dennoch gezeigt, dass derzeit kein Smartphone am Galaxy S vorbeikommt. Die Grafikleistung des I9000 und seiner Brüder setzt Maßstäbe. Wir konnten im Android Market kein Spiel finden, das unserem Testgerät auch nur ansatzweise Probleme bereitet hätte.
Nur das iPhone 4 konnte in der Liga der Top-Smartphones unser Galaxy S I9000 bei der Akkulaufzeit überbieten. Das Apple-Gerät ist nicht im Diagramm verzeichnet, weil unsere Testmethode leicht verändert wurde. Während das iPhone 4 seine Kondition noch bei maximaler Display-Helligkeit unter Beweis stellen musste, haben wir diesmal eine einheitliche Leuchtdichte von 140 cd/m² verwendet. Im iPhone-4-Test vor rund sechs Wochen erreichte dies bei 480 cd/m² in etwa denselben Wert wie das Galaxy S I9000 in diesem Test und sollte daher bei 140 cd/m² noch deutlich länger durchhalten.
Bei moderater Nutzung kann man das Galaxy S in den meisten Fällen etwa zwei Tage nutzen, ehe es über Nacht an der Steckdose landet. Dieser Rhythmus hat sich im Laufe des Tests etabliert. Obwohl es gemessen an Handy-Maßstäben sehr kurz scheint, liegt das Galaxy S I9000 damit im Spitzenfeld unter den Smartphones.