SSDs aus Deutschland im Test: extrememory XLR8 M gegen XLR8 Plus
4/9AS SSD Benchmark
Der AS SSD Benchmark ist das relativ junge Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Auch bei den sequentiellen Transferraten mit dem AS SSD Benchmark gibt es keine Überraschungen, die XLR8 M liegt gleich auf mit der Corsair Nova und das sandforcebasierte Plus-Modell ist genauso schnell wie die Vertex 2.
Die anfänglich höhere sequentielle Schreibgeschwindigkeit muss als temporärer Bonus angesehen werden. Das Absinken auf das niedrigere Niveau wird nach unseren momentanen Kenntnissen immer auftreten, egal ob TRIM aktiv oder deaktiviert ist und unabhängig davon, welcher Treiber verwendet wird. Je nach Nutzung der SSD kann sich der Zeitpunkt des Absinkens aber sehr lange hinauszögern. Wenn das niedrigere Niveau erreicht ist, kann die Schreibleistung nur mit einem Secure Erase wiederhergestellt werden. Dieses Verhalten hängt wahrscheinlich mit der Kompression und Verschlüsselung der Daten sowie dem Fehlen eines externen Caches zusammen. Da die genaue Funktionsweise der DuraClass Technology unter NDA steht, können wir aktuell leider keine bessere oder detailliertere Erklärung bieten.
Aus unserem letzten Artikel:
Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien liegen XLR8 M und XLR8 Plus erneut gleich auf mit der Konkurrenz. Beim Schreiben konnte sich letztere sogar mit sechs Prozent vor der Vertex 2 platzieren.
Der "4K_64Thrd" zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht. Beim Lesen erreicht die XLR8 Plus erneut einen Gleichstand mit der Vertex 2. Beim Schreiben bleibt sie in diesem Test sechszehn Prozent hinter der Vertex 2, was sich durch die unterschiedliche Firmware erklären lässt.
Erkläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Der Bootvorgang von Windows stellt zum Beispiel eine sehr hohe Belastung für eine Festplatte oder SSD dar. Doch selbst mit unserem Q9550, welcher mit 4 GHz getaktet ist, lag die Warteschlange für eine Ultradrive GX praktisch immer zwischen 0 und 10. Um auf eine Warteschlangenlänge von 64 Befehlen bzw. Anfragen zu kommen, bräuchte man mindestens einen massiv übertakteten Corei7, wenn nicht sogar mehrere CPUs, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU einfach zu schnell abarbeiten. Das ist auch der Grund, warum eine SSD einen Desktop-PC mit einem Quadcore stärker beschleunigt als ein Notebook mit einem niedrig getakteten DualCore. Die SSD ist so schnell, dass sie die Befehlsschlange zum Teil schneller abarbeitet als sie von der CPU verlängert wird.
Bei den Lesezugriffen liegt die XLR8 Plus etwas überraschend noch hinter der Corsair Force mit 60 GB, ist aber immernoch elf bis dreizehn Prozent schneller als die Indilinx-Laufwerke. Beim Schreiben liegt der Unterschied zur Vertex 2 erneut im Rahmen der Messungenauigkeit. Die XLR8 M erreicht wie erwartet sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben die gleichen Ergebnisse wie die Corsair Nova.
Der Kopiertest des AS SSD Benchmarks besteht aus drei Gruppen. „ISO“ bedeutet, dass eine große Datei auf der SSD kopiert wird. „Spiel“ testet das Kopieren gemischter Dateigrößen und „Programm“ zeigt die Kopierleistung mit vielen kleinen Dateien. Der ISO-Test ist erwartungsgemäß die Domäne der 100- bzw. 128-GB-SSDs, da diese die höchsten sequentiellen Transferraten bieten. Hier bleiben die XLR8 M und die XLR8 Plus knapp hinter der Vertex 2 zurück. Im zweiten Kopiertest liegen beide Modelle vor der Konkurrenz. Die XLR8 Plus erreicht erstaunlicherweise sogar einen Vorsprung von 21 Prozent gegenüber der Vertex 2. Beim dritten Test fällt der Vorsprung mit sechs Prozent wieder gering aus. Die XLR8 M liegt sogar etwas hinter der Nova zurück.
Es sei noch einmal angemerkt, dass die Geschwindigkeit der SandForce-SSDs von der Komprimierbarkeit der Daten abhängt. Um so stärker sich die Dateien komprimieren lassen, desto schneller ist die SSD.