„Street View 2.0“ von Nokia
Nokias Tochterunternehmen Navteq will noch in diesem Jahr mit der Kartographierung für eine neue Navigationslösung starten. Ville-Veikko Mattila, Mitarbeiter in Nokias Forschungs-Abteilung, bestätigte dies in einem Interview.
Dabei orientiert man sich an Googles Street View, will dies aber übertreffen. Im Gegensatz zu dem in Deutschland höchst umstrittenen Kartendienst setzt man bei Nokia und Navteq auf die dritte Dimension. Mittels eines speziellen Vermessungssystems – „Lidar“ genannt – sollen sogenannte Truecars die Straßen europäischer Metropolen vermessen. Dabei kommt neben Panoramakameras auch ein Laserradar zum Einsatz. Die dabei gewonnen Daten sollen so präzise sein, dass man selbst einzelne Stockwerke am Rechner in ein realitätsnahes 3D-Modell umwandeln kann. Die mit den Kameras aufgenommen Bilder werden dann als Texturen verwendet.
Zusammen mit der eigens entwickelten Software „City Scene“ will man dann dreidimensionale Stadtpläne erstellen, die den Herstellern von Navigationsgeräten angeboten werden sollen. Diese neue Generation von Kartenmaterial könnte zum Beispiel vor niedrigen Brücken und ähnlichem warnen. Laut Matilla sei aber auch eine ganz andere Art der Verwendung denkbar: Entwickler von Computerspielen könnten dieses Material als Ausgangspunkt für die Gestaltung von realistischen Spielumgebungen verwenden.
Bis dahin wird es aber wohl noch dauern, als erstes werden die Truecars in London zum Einsatz kommen, wann anderen Städte an der Reihe sind und welche dies sein werden, ist nicht bekannt. Allerdings schaut Google nicht tatenlos zu: Das amerikanische Unternehmen hat selber während der Aufzeichnungsfahrten für Street View die notwendigen Daten gesammelt. Ob man an einer räumlichen Variante von Street View arbeite, will der Konzern bisher aber nicht kommentieren.