Antec TruePower New 650W im Test: Angriff auf den deutschen Markt
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Die Netzfilterung beginnt auf einer kleinen Zusatzplatine, die mit einer Spule, drei Y-Kondensatoren und einem X-Kondensator bereits eine ganze Fülle an Filterbausteinen beherbergt. Nicht zu vergessen ist der übliche, weiterhin zur Filterung dienende Ferritkern.
Im primären Bereich setzt sich die Filterung mit zwei durch Kabelbinder und Kleber fixierten Spulen fort. Die Fixierung dient nicht nur dazu, um Störgeräusche bei einer Ausdehnung des Kupfers durch Wärme zu verhindern, sondern soll auch Kontaktkurzschlüsse, die durch einen groben Transport entstehen können, vermeiden. Ferner sehen wir jeweils zwei weitere X- und Y-Kondensatoren sowie einen Metal-Oxid-Varistor (MOV), der als passiver Überspannungsschutz dient. Am Ende wird dem Kunden dieses Bauteil zwar wenig nützen, da nach getaner Arbeit des MOVs das Netzteil wie bei einer Überspannung ohne MOV nicht mehr funktionstüchtig ist, aber dem Hersteller wird es etwas niedrigere Reparaturkosten bescheren. Die Umwandlung von Wechselspannung in Gleichspannung übernehmen gleich zwei Gleichrichterbrücken, welche erfreulicher Weise einen eigenen Kühlkörper spendiert bekommen haben.
Die Platzierung des Primärkondensators in der Mitte des Netzteils neben dem Transformator ist etwas unüblich und wohl dem geringen Platzangabot im PFC-Bereich geschuldet. Antec beziehungsweise Seasonic setzt auf ein bis 85 °C spezifiziertes Modell aus den bekannten japanischen Fabrikhallen von Nippon-Chemicon. Die Spannungsfestigkeit liegt bei 420 V, als Kapazität sind 470 Mikrofarad angegeben. Hinter dem Primärkondensator zeigen sich zwei Zusatzplatinen für den PWM-Chip, ein CM6802BHG von Champion Micro, und den Sicherungschip, ein bekannter PS232S von SITI.
Das „Abknapsen“ der 3,3-V- und 5-V-Spannungen von 12 V findet nicht wie heute meistens üblich auf zwei getrennten Platinen statt, sondern ist auf einer Platine konzentriert. Die Wahl der Bauteile zum Durchführen dieser besser als DC-DC-Technik bekannten Gleichspannungswandlung entspricht dagegen wieder völlig der gängigen Wahl: ANPEC wohin das Auge reicht. Vorteilhafterweise wurde eine Metallplatte zur Kühlung der Komponenten an die Platine geschraubt.
Die Glättungskondensatoren im sekundären Bereich stammen allesamt von Nippon-Chemicon und sind bis zu 105 °C spezifiziert. Zusätzlich sind einige dieser Kondensatoren übrigens auf der Kabelmanagementplatine befestigt.
Alles in allem macht der Innenraum einen runden und hochwertigen Eindruck, wenngleich unserer Meinung nach ein bisschen weniger Gedränge und mehr Ordnung herrschen könnte.