Enermax Aurora Micro und Acrylux im Test: Drahtlos fürs Wohnzimmer
5/6Alltagserfahrungen
Aurora Micro Wireless
Die Enermax Aurora Micro vermittelt im Alltag jede Menge Bedienspaß. Als Desktop-Ersatz aufgrund der steilen Anstellung des Tastenfeldes und der eingeschränkten sowie stark angepassten Tastenanordnung nicht ganz ideal auftretend, erweist sie sich im HTPC-Betrieb auf dem Schoß oder mit beiden Händen umgriffen als gelungenes Eingabetalent, das lediglich durch das bei ersten Berührungen etwas kühle Aluminium für frostige Stimmung sorgt. Während das eng gestaffelte Tastenfeld gerade in der Anfangszeit noch etwas Eingewöhnung benötigt und der Tastendruck für besseren Komfort allgemein etwas knackiger sein könnte, überzeugt uns ins besondere auch der nahezu vollwertige Mausersatz. Überraschend zielgenau und harmonisch lässt sich der Mauszeiger auf Basis des Trackballs bewegen. Einige Anwender berichten allerdings von etwas ungleichmäßiger oder gar hakeliger Abtastung mit dem Trackball – wir können dies nicht bestätigen.
Auch die Verbindungsqualität zwischen Tastatur und PC kann als sehr gut eingestuft werden. Ob mit oder ohne größere Hindernisse oder direkten Sichtkontakt stellen die angegebenen zehn Meter Funkübertragung in einem Raum kein Problem dar, sodass auch in großen Wohnzimmern ausgiebig mit der Aurora gearbeitet werden kann. Während der gesamten Testperiode von zwei Wochen sind zudem keinerlei Übertragungs-Lags aufgetreten.
Eine klare Aussage bezüglich der Akkulaufzeit ist unterdessen schwer zu machen. Nach einer Woche intensiver Nutzung mussten die mitgelieferten Batterien ausgewechselt werden. Hochwertige AA-Akkus halten hier sicher etwas länger. Zwar besitzt die Aurora einen wirkungsvollen Stand-by-Modus (nach etwa 30 Sekunden der Nichtnutzung fällt sie in den Schlafmodus und wird daraus durch einen beliebigen Tastendruck wieder erweckt) und mit Hilfe des Aus-Schalters kann man bei längerer Nichtnutzung selbst positiv auf die Laufzeit einwirken, für den Ernstfall sollte man aber dennoch immer ein entsprechend geladenes Paar Ersatz-Akkumulatoren bereit halten.
Gewünscht hätten wir uns insgesamt vielleicht noch ein wenig mehr Statusinformationen. Eingängige Auskünfte über den Ladestatus der Akkus oder gar auf Wunsch illuminierte Tasten zur leichten Bedienung bei Dunkelheit. Ein solcher Luxus würde sich aber noch stärker auf die Batteriebeanspruchung niederschlagen, sodass Kompromisse diesbezüglich verschmerzt werden müssen.
Acrylux Wireless
Die Einschätzungen über die Acrylux Wireless fallen unterdessen etwas anders aus. Ihr Steckenpferd ist zweifelsohne der Schreibtischeinsatz als hübsches Arbeitsgerät für stilbewusste Vielschreiber. Zwar erfordert die Acryloptik im Alltagsbetrieb etwas mehr Aufmerksamkeit und gelegentliches Polieren, negativ auf das allgemeine Wohlbefinden des PC-Anwenders wirkt sich die regelmäßige Reinigung der Tastatur als äußerst beliebte Brutstelle für Keime jedoch kaum aus.
Abseits davon weiß die Acrylux mit einem hervorragenden Tastenanschlag und Schreibgefühl zu glänzen. Von der ersten Minute an macht es sehr viel Spaß, auch lange Texte mit ihr zu verfassen und die Finger zielsicher über die gut differenzierten, angenehm zu bedienenden Tasten schweifen zu lassen. Trotz fehlender Einstellmöglichkeiten ist die Grundergonomie ausgesprochen gut und auch über lange Zeit angenehm. Ein echtes Multitalent stellt die Acrylux dabei aufgrund fehlender Zusatztasten, die gerade im multimedial geprägten Alltag sehr hilfreich sein können, jedoch nicht dar.
Wirklich kritisch müssen wir die Funkübertragung unseres Testmusters bewerten. Im Gegensatz zur Aurora, deren Verbindungsstabilität sich beeindruckend darstellt, wartet die Acrylux hier mit deutlich weniger Finesse auf. Offenbar hat man die Signalstärke zur Kommunikation mit dem Nano-Empfänger, möglicherweise zur Batterieschonung, erheblich gedrosselt. Die von Enermax angegebenen zehn Meter sichere Funkübertragung können wir leider nicht im geringsten nachvollziehen. Ohne direkten Sichtkontakt oder Abständen von zwei Metern oder mehr ist die Übertragung derart lückenhaft, dass das Arbeiten mit der Tastatur keinen Spaß mehr macht. Dies war im Testverlauf an zwei komplett unterschiedlichen Arbeitsplätzen jeweils ohne vorhandene Störgeräte reproduzierbar. Um überhaupt sinnvoll mit der Acrylux zu agieren, haben wir den USB-Empfänger über ein Verlängerungskabel in direkter Nähe zur Tastatur auf dem Schreibtisch positioniert. In dieser, für ein Wireless-Gerät sicherlich wenig akzeptablen Konfiguration hatten wir dann keine Lag-Probleme mehr.
Hinsichtlich der Batterielaufzeit geht die Design-Tastatur trotz fehlender Sleep- oder Stand-by-Funktion indes etwas sparsamer zu Werke. Je nach Beanspruchung sind hier zwei bis vier Wochen durchaus realistisch. Dennoch gilt auch hier, dass parat gehaltene Ersatz-Akkus in keinem Fall schaden. Denn eine zuverlässige Information über den aktuellen Ladestatus liefert auch die Acrylux über die sich kurz vor Ende der Lebensdauer meldende LED-Anzeige nur bedingt.