OCZ StealthXStream 2 im Test: 600 Watt übertreffen die Erwartungen

 10/10
Florian Haaf
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Zusammenfassung

Das OCZ StealthXStream 2 hat uns im positiven Sinne überrascht. Wir gingen nicht davon aus, dass ein Netzteil mit 600 Watt für 57 Euro alle Tests ohne Grenzwertüberschreitung meistert. In Sachen Effizienz erreichte das Netzteil bei uns sogar die 80Plus-Bronze-Zertifizierung und die Leistungsfaktorkorrektur steht besser da, als die des kürzlich getesteten Antec TruePower New 650W. Die Spannungsregulation macht ebenfalls einen guten Eindruck. In Sachen Ripple-&-Noise sieht es für das StealthXStream 2 hingegen nicht mehr ganz so gut aus: die +3,3-V-Leitung kratzt am Grenzwert, liegt mit 45 mV aber noch innerhalb der Spezifikationen. Als größten Negativpunkt muss man die Lautstärke bezeichnen. Diese ist unter 20-Prozent-Last zwar angenehm, aber für eine solch geringe Last dennoch zu hoch (der Lüfter dreht immerhin schon mit 1.020 U/min seine Runden). Unter Volllast kann der Lüfter in dieser Hinsicht noch weniger überzeugen und knackt die 1800-U/min-Marke. Lediglich unter 50-Prozent-Last hinterlässt das Gerät einen positiven Eindruck und bewegt sich mit 1.170 U/min in einem guten Rahmen. Ansonsten bieten die Messungen keinen weiteren Grund zur Kritik. Hold-Up-Time, Einschaltstrom, Power-Good - alles liegt ohne Probleme innerhalb der Spezifikationen.

Der Innenraum kann ebenfalls mit einem positiven Gesamtfazit aufwarten. Ein einfacher und solider Aufbau – lediglich die Wahl des Primärkondensators kann uns nicht überzeugen. Statt einem hochwertigeren 85-°C-Modell verbaut man ein eher minderwertiges (aber zwangsläufig nicht schlechtes) Modell mit einer Temperaturspezifikation von 105 °C. Das Marketing lässt grüßen?

An der Kabelanzahl- und länge macht sich bei diesem Netzteil am ehesten bemerkbar, dass es sich um ein Modell aus dem Einstiegssegment handelt. Beispielsweise sind drei SATA-Stecker schlicht zu wenig und auch die Länge der Stränge hinterlässt ein Stirnrunzeln. Ebenfalls müssen wir das Fehlen eines Überlast- und Überhitzungsschutz kritisieren (wobei letzterer bei einem Netzteil dieser Preisklasse schon fast Luxus wäre). Da überzeugt die Leistungsverteilung mit einer +12-V-Gesamtleistung von 600 W mehr, da das Netzteil seine komplette Leistung der +12-V-Schienen zur Verfügung stellen kann.

Fazit

Alles in Allem muss man dem StealthXStream 2 600W ein positives Gesamtfazit deklarieren. Für derzeit rund 57 Euro macht der Käufer mit diesem Gerät nichts falsch, sofern es den Ansprüchen genügt. Der neueste Spross aus dem Hause OCZ konnte auf jeden Fall unsere Erwartungen übertreffen.

Im Vergleich zum Antec TruePower New 650W steht das OCZ also besser da als erwartet. Jedoch muss man einige Abstriche beispielsweise bei der Kabelausstattung oder der Qualität des Innenraums in Kauf nehmen. Zwar bietet das StealthXStream 2 keine DC-DC-Technik, doch im Gegensatz zum Modell aus dem Hause Antec meistert es unseren Testparcours ohne Grenzwertüberschreitung und ist dazu noch knapp 30 Euro günstiger. Bei wem also Ausstattung sowie technische Finessen oberste Priorität haben, der sollte zum Antec greifen. Ist ein solides, günstiges und gruppenreguliertes Gerät gewünscht, das sich zwar keine Schwächen leistet, jedoch auch keine besonderen Paradedisziplinen vorzuweisen hat, kann man ruhigen Gewissens zum StealthXStream 2 greifen – sofern man ein 600-Watt-Modell tatsächlich benötigt.

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